Biden nennt geplante Bodenoffensive in Rafah "Fehler"
Telefonat mit Netanjahu :Biden: Bodenoffensive in Rafah wäre "Fehler"
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Zuletzt hat sich das Verhältnis zwischen den USA und Israel eingetrübt. Nun wird Netanjahu eine Delegation wegen der geplanten Rafah-Offensive nach Washington entsenden.
Netanjahu und Biden haben das erste Mal seit mehr als vier Wochen gesprochen.
Quelle: epa
US-Präsident Joe Biden hat eine geplante großangelegte Bodenoffensive der israelischen Armee in der Stadt Rafah im Gazastreifen in einem Telefonat mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu als "Fehler" bezeichnet. Biden habe Netanjahu gesagt, dass er "zutiefst besorgt" über diese Pläne sei und ein solcher Militäreinsatz ein "Fehler" wäre, sagte der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Jake Sullivan.
Netanjahu schickt Delegation für Gespräche über Rafah nach Washington
Demnach stimmte Netanjahu einer Bitte Bidens zu, eine Delegation hochrangiger Vertreter Israels nach Washington zu schicken, um die Pläne für die Offensive und eine mögliche "alternative Herangehensweise" zu besprechen.
Israels Ministerpräsident Netanjahu hat Pläne für eine Militäroperation in der Stadt Rafah im Süden Gazas gebilligt. Einen neuen Vorschlag der Hamas für eine Feuerpause lehnt er ab.15.03.2024 | 1:35 min
Die Gespräche in der US-Hauptstadt würden in den kommenden Tagen von Vertretern von Militär, Geheimdiensten und Fachleuten für humanitäre Hilfe geführt. Netanjahu stimmte der Entsendung der Delegation laut Sullivan in dem Telefonat mit Biden zu - es war ihr erstes Gespräch seit mehr als vier Wochen.
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Weißes Haus zeigt sich berunruhigt über Pläne der israelischen Regierung
Das Weiße Haus hat sich zuletzt beunruhigt über die Pläne der israelischen Regierung für eine Militäroperation in der Stadt Rafah gezeigt. Dorthin sind mehr als eine Million Palästinenser vor den Kämpfen zwischen Israel und der Hamas geflohen.
Eine große Bodenoffensive dort wäre ein Fehler, es würde zu mehr unschuldigen zivilen Toten führen, die bereits schreckliche humanitäre Krise verschlimmern, die Anarchie in Gaza vertiefen und Israel international isolieren.
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Jake Sullivan, Nationaler Sicherheitsberater im Weißen Haus
US-Regierungsvertreter betonten, dass sie eine Offensive in Rafah nicht unterstützten, solange Israel keinen überzeugenden Plan für eine Gewährleistung der Sicherheit palästinensischer Zivilisten vorlege. Bislang habe Israel eine solche Strategie aber nicht präsentiert, hieß es aus dem Weißen Haus.
USA helfen Israel mit Zahlungen in Milliardenhöhe
Die USA hatten nach dem brutalen Großangriff der Hamas am 7. Oktober den Schulterschluss mit Israel geübt. Die USA halfen Israel auch mit fortgesetzten Zahlungen in Milliardenhöhe. Doch angesichts der hohen Zahl ziviler Todesopfer im Gazastreifen und der katastrophalen humanitären Lage in dem Palästinensergebiet äußerte Biden zuletzt immer deutlichere Kritik am Vorgehen Netanjahus.
Der Präsident hat erklärt, warum er so zutiefst besorgt über die Aussicht darauf ist, dass Israel eine große Militäroperation in Rafah ausführt.
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Jake Sullivan, Nationaler Sicherheitsberater im Weißen Haus
Biden lobte Schumer-Rede zu Israel
Biden hatte am Freitag die Rede des Anführers der Demokratischen Partei im US-Senat, Chuck Schumer, zu Israel gelobt. Bidens Parteifreund hatte Neuwahlen in Israel gefordert und Netanjahu als "Hindernis für den Frieden" bezeichnet.
Der israelische Regierungschef bekräftigte nun nach eigenen Angaben in seinem Telefonat mit Biden, dass Israel entschlossen sei, alle seine Ziele im Krieg gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas zu erreichen. Als solche nannte Netanjahu laut einer Mitteilung seines Büros die Vernichtung der Hamas, die Freilassung aller Geiseln sowie die Herstellung der Bedingungen dafür, dass der Gazastreifen "nie eine Bedrohung für Israel darstellen wird".
Mit dem Hamas-Angriff auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert. Anfang des Jahres 2025 konnte eine Waffenruhe vereinbart werden. News und Hintergründe im Liveblog.
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