Update am Morgen: Zwei Jahre "Zeitenwende" - oder nicht?

als Russland die Ukraine überfiel, war der Schock überwältigend - und die Solidarität ebenso. Überall in Deutschland hängten Menschen ukrainische Fahnen an die Häuser, schwenkten sie auf den Straßen und demonstrierten so ihr Mitgefühl. Im Bundestag läutete Olaf Scholz auf den Tag genau vor zwei Jahren mit einer Rede die "Zeitenwende" ein - und die Zeichen der Zeit waren blau-gelb. So hatte der Bundeskanzler zur russischen Aggression gesagt:

Scholz sicherte der Ukraine auch militärische Unterstützung zu. Und jetzt?

Zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs kämpft die Ukraine gegen eine munitionierte Übermacht. An der Front heißt das in Zahlen: Russland kann aktuell rund 10.000 Schuss Artilleriemunition verbrauchen - pro Tag. Auf ukrainischer Seite reicht es lediglich für 2.000 Schuss.

Mitschuld daran sind die Mitgliedsländer der EU, also auch Deutschland, denn sie haben viel weniger Munition geliefert als versprochen. Dabei versicherten die Europäer "in Reden" stets, dass sie die Ukraine unterstützen wollen, beklagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell kürzlich in einem Brandbrief. Außer Reden nichts gewesen?

Putins Armee ist jedenfalls auf dem Vormarsch. Auch ideologisch schießt der Kreml-Herrscher aus allen Rohren. Für seine erwartete fünfte (!) Wiederwahl im März hat der Präsidialpalast nichts dem Zufall überlassen - und wenig der Demokratie. Das zeigen Geheimpapiere, über die frontal heute Abend um 21 Uhr berichtet.

Demnach investiert der Kreml Hunderte Millionen, um Putins Wahlsieg sicherzustellen. Im Fokus: ein "Informationskrieg" und die "patriotische Erziehung" in den besetzten Gebieten. Der Autokrat tut eben alles dafür, dass die Zeiten weiter ihm gehören. Ohne Wende oder eine Wahl, die den Namen auch verdient.

Biden hofft auf Waffenruhe-Deal bis Montag: US-Präsident Joe Biden hat sich mit Blick auf eine baldige Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gaza-Krieg optimistisch gezeigt. "Mein nationaler Sicherheitsberater sagt mir, dass wir nahe dran sind", sagte er in New York auf eine Frage der anwesenden Presse.

Apartheid-Vorwurf gegen Israel berechtigt? Straßen mit getrennten Spuren für Israelis und Palästinenser, Ausgangssperren und Einschränkungen der Reisefreiheit für Palästinenser - die palästinensische Seite wirft Israel "Apartheid" in besetzten Gebieten vor, zuletzt vor dem Internationalen Gerichtshof. Ist der Vorwurf berechtigt?

Was kann Selenskyjs Friedensvision erreichen? Der ukrainische Präsident will auf einem internationalen Gipfel in der Schweiz ein Konzept für Friedensverhandlungen mit Russland vorstellen. Wie groß sind die Erfolgsaussichten?

Scholz erteilt Taurus-Lieferung klare Absage: Bundeskanzler Olaf Scholz bleibt bei seinem Nein zur Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine. Es dürfe keine Verwicklung Deutschlands in den Krieg geben.

Frühjahrsklausur der Grünen: Die Bundestagsfraktion der Grünen kommt heute in Leipzig zu ihrer jährlichen Frühjahrsklausur zusammen. Bei dem dreitägigen Treffen soll es unter anderem um Demokratie, Zusammenhalt und Transformation gehen. Dabei wollen sich die Grünen laut einem Beschlussentwurf für einen aus neuen Schulden finanzierten Deutschland-Investitionsfonds für Bund, Länder und Kommunen einsetzen - der beim Koalitionspartner FDP allerdings auf Ablehnung trifft.

Bauern wollen Warschau lahmlegen: Auch in Polen gibt es seit Wochen Bauernproteste. Heute wollen sie den Verkehr in der polnischen Hauptstadt zum Erliegen bringen. Neben Protest gegen die EU-Agrarpolitik geht es den polnischen Landwirtinnen und Landwirten aber auch um Kritik an der Einfuhr von günstigen Agrarprodukten aus der Ukraine.

Vorwahlen in Michigan: Demokraten und Republikaner halten im US-Bundesstaat Michigan ihre Vorwahlen ab. Die Wahllokale schließen nach deutscher Zeit allerdings in der Nacht auf Mittwoch. Vermutlich wird auch hier Donald Trump das Rennen bei den Republikanern machen - seine Konkurrentin Nikki Haley will aber noch mindestens bis zum "Super Tuesday" in der kommenden Woche durchhalten. Dann halten die Republikaner Vorwahlen in 15 Staaten ab.

25.000 Eisbären lebten im Jahr 2021 noch auf der Erde. Das ergeben Schätzungen der IUCN SSC Polar Bear Specialist Group. Eisbären sind die größten Landraubtiere der Welt und sind durch die steigenden Temperaturen weltweit bedroht. Daran erinnert der heutige Welt-Eisbär-Tag.

Am Dienstag bleiben die Wolken in einem Streifen von der Oder bis zum Oberrhein meist dicht. Rund um den Bodensee kann es auch etwas Regen geben. Sonst ist es oft freundlich und trocken. Die Temperatur steigt auf Werte von 4 bis 12 Grad.

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