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Update am Morgen:"Made in Germany": Wurm drin?
von Peter Kunz
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Guten Morgen,
"Made in Germany" - man kann die drei Worte auch so lesen: Da steckt der Wurm drin. Wenn der Kanzler heute zum Industriegipfel bittet und Finanzminister Lindner sich mit den Familienunternehmern zusammenhockt, dann sitzt eine Portion Panik mit am Tisch. Das ganze Modell Deutschland, aufgebaut auf Industrie, Unternehmergeist und Export, wackelt. Wenn Volkswagen mit Schließung von drei Werken droht, klingt das wie der Beginn des Ausverkaufs von "Made in Germany".
Volkswagen als Deutschlands größtes Unternehmen muss in den nächsten zwei Jahren die Klippen der weltweiten Transformation beim Automobil überwinden, sonst fehlt der Bundesrepublik ihr bisher wichtigster wirtschaftlicher Motor. Olaf Scholz ruft dazu auf, die VW-Arbeitsplätze zu erhalten, aber es klingt wie Pfeifen im Wald. Denn ein Rezept gibt es nicht. Morgen gehen die Verhandlungen zwischen dem Wolfsburger Konzern und dem aufgebrachten Betriebsrat in die zweite, aufgeheizte Runde.
28.10.2024 | 2:03 min
Heute läuten IG Metall und die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen außerdem die dritte Runde der bundesweiten Tarifverhandlungen ein. Kurz nach Mitternacht begannen Warnstreiks quer durch die Republik. Sieben Prozent mehr Lohn fordert die Gewerkschaft für die 3,9 Millionen Beschäftigten. Es ist die höchste Forderung der letzten 30 Jahre, vor allem als Reaktion auf die Inflation. Die Arbeitgeber halten mit der schwierigen Gesamtlage dagegen und ihr Portemonnaie zu. Unnötiges "Angstsparen" nennen das die Gewerkschafter.
Angst und Kleinmut helfen in Krisen meist nicht. Deutschland hat über viele Jahre sehr gut gelebt, sich dabei vielleicht auch in einem Dickicht aus Bürokratie und Bräsigkeit verstrickt. Kreativität und Mut zum Wagnis blieben oft auf der Strecke, solange die Wirtschaft vor Corona (zu?) gut absahnte. Dass aus der Idee von Industrie 4.0 tatsächlich Industrie vier minus wurde, hat mehr Gründe als eine Ampel, die im Weg steht. Was abgeräumt werden kann, damit "Made in Germany" wieder Fahrt aufnimmt, darum sollte es allen Beteiligten gehen.
Einen wirtschaftlich erfolgreichen Tag wünscht Ihnen
Peter Kunz, Leiter des ZDF-Landesstudios Niedersachsen
Lage im Nahost-Konflikt
Israel verbietet UNRWA die Arbeit: Das UN-Palästinenserhilfswerk muss seine Arbeit in Israel im kommenden Jahr einstellen. Das israelische Parlament billigte einen umstrittenen Gesetzentwurf, der der Organisation die Tätigkeit auf israelischem Staatsgebiet untersagt.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und jederzeit hier im Liveblog.
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Pentagon spricht von 10.000 nordkoreanischen Soldaten in Russland: Nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums beläuft sich die Zahl der nach Russland entsandten Soldaten aus Nordkorea auf etwa 10.000. Ein Teil dieser Soldaten bereits näher an die Ukraine herangerückt sei. Befürchtet werde ein Einsatz im russischen Gebiet Kursk nahe der Grenze zur Ukraine.
Härtester Winter seit Kriegsbeginn?: Die Ukraine hat zwei Winter im Krieg überstanden - dank großer Leidensfähigkeit, Improvisation und ausländischer Hilfe. Trotz aller Vorbereitungen: Dieser Winter wird schwieriger.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
GfK-Prognose zur Verbraucherstimmung erwartet: Die Konsumforscher der GfK prognostizieren die deutsche Verbraucherstimmung für November, die sich laut Experten leicht aufhellen dürfte. Von Reuters befragte Fachleute gehen von einem Anstieg des Barometers auf minus 20,5 von minus 21,2 Zählern aus. Dies gilt als gutes Omen für das Weihnachtsgeschäft, das bereits im November einsetzt, und für den Einzelhandel besonders umsatzträchtig ist.
Steinmeier zu Besuch in Griechenland: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bricht heute zu einem dreitägigen Besuch in Griechenland auf. Dort sind politische Gespräche über Migration und Nachhaltigkeit sowie über eine Zusammenarbeit in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur sowie historische Gedenkveranstaltungen geplant.
Zahl des Tages
Fast 270.000 Menschen erleiden jedes Jahr einen Schlaganfall - und dann zählt jede Sekunde. Mit dem "FAST"-Test können auch Laien schnell überprüfen, ob ihr Gegenüber womöglich betroffen ist. Der heutige Welt-Schlaganfall-Tag ist ein guter Anlass, darauf hinzuweisen:
Quelle: ZDF
Gesagt
Vor 65 Jahren erschienen Asterix und seine Gallier zum ersten Mal in der Nummer 1 des Comic-Magazins "Pilote" und traten ihren Siegeszug um die (antike) Welt an. Bis heute ist Asterix eine der erfolgreichsten und bekanntesten französischen Comic-Serien.
Quelle: DPA
Weitere Schlagzeilen
- Nach umstrittener Wahl: Wie es in Georgien weitergehen könnte
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Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:54 min
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So wird das Wetter heute
Am Dienstag ist der Himmel im Norden stark bewölkt und es kann etwas regnen. Im Süden hält sich Nebel oft bis in den Nachmittag, in einigen Tälern sogar ganztägig. Auf den Bergen hingegen scheint lange die Sonne. Die Höchstwerte liegen zwischen 12 und 18 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Anna Grösch
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