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Update am Abend:Und Habeck weinte
von Nicola Frowein
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Guten Abend,
"Staatsschreck und Staatsmann" nannte ihn die "Süddeutsche Zeitung", als Jürgen Trittin vor zehn Jahren Konsequenzen aus dem grünen Bundestagswahldebakel zog und seinen Rücktritt als Fraktionsvorsitzender einreichte. Heute hielt das grüne Urgestein seine letzte Rede im Bundestag, nach 25 Jahren zieht sich Trittin nun auch als Abgeordneter seiner Partei zurück.
Zum Abschied lanciert der 69-Jährige noch einmal einen Seitenhieb gegen die AfD. "Man darf Antidemokraten keine Macht übertragen, nie wieder", so seine letzten Worte am Rednerpult.
Entsprechend versteinerte Mienen auf den rechten Sitzen, Zwischenrufe aus dieser Richtung gehen unter im Beifall der anderen Zuhörer und den rügenden Worten der Bundestagspräsidentin Bas.
14.12.2023 | 3:38 min
Und noch einer scheint versteinert: Robert Habeck (Grüne). Bis klar wird, der Wirtschaftsminister kämpft mit den Tränen. Obwohl (oder gerade weil?) Jürgen Trittin ihm gegenüber keineswegs ein Blatt vor den Mund genommen hat.
Bis zuletzt hatte Trittin ausgeteilt. Gegen CDU-Chef Friedrich Merz, den er vor zwei Wochen im ZDF als "deutschen Trump" bezeichnete, aber auch in den eigenen Reihen - eben gegen Habeck zum Beispiel, dessen Industriestrompreis er komplett verriss.
01.12.2023 | 1:15 min
1980 war Trittin bei den frisch gegründeten Grünen eingetreten. Als Vertreter des linken Parteiflügels prägte er über Jahrzehnte den Kurs der Partei maßgeblich mit. Als Landesminister in Niedersachsen, als Bundesumweltminister im Kabinett von Gerhard Schröder, als Fraktionschef und schließlich als außenpolitischer Sprecher seiner Fraktion.
Jürgen Trittin im Jahr 1986.
Quelle: Imago
Der heute 69-Jährige war nicht unumstritten. Seine politische Karriere war geprägt von kleinen Patzern und großen Ausrutschern. Aber eben auch von klaren Worten, grüner Loyalität und unbedingter Treue zur Demokratie.
Lage im Nahost-Konflikt
Mutmaßliche Hamas-Mitglieder festgenommen: In Deutschland und den Niederlanden sind insgesamt vier mutmaßliche Mitglieder der radikalislamischen Hamas festgenommen worden, die Anschläge geplant haben sollen.
Bidens Kritik an Israel wird schärfer: Der US-Präsident verfolgt einen riskanten Kurs im Nahost-Konflikt. Warum er sich jetzt von Israels Regierungschef Netanjahu distanziert hat, analysiert USA-Korrespondentin Claudia Bates.
Dramatische Lage: Über die Situation der 135 verbliebenen Hamas-Geiseln und ihrer Angehörigen, berichtet ZDF-Reporterin Anne Brühl im Video.
14.12.2023 | 3:05 min
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit in unserem Liveblog zur Lage in Nahost.
Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist
Warum Putin denkt, dass er gewinnt: ZDF-Korrespondent Sebastian Ehm hat sich die erste Pressekonferenz des russischen Präsidenten seit Kriegsbeginn genau angesehen und verschiedene Botschaften herausgehört.
Unklarheit über russische Verluste: Die Angaben zu getöteten oder verletzten Soldaten gehen zum Teil auseinander. Wie Experte Wolfgang Richter diese Zahlen einschätzt - und wie es auf ukrainischer Seite aussieht.
Hält die EU ihr Versprechen an Kiew? Bekommt die Ukraine mehr Geld, mehr Waffen und eine Beitrittsperspektive? Unsere Kollegen im ZDF-Studio Brüssel, Ulf Röller und Julia Rech, haben sich das Drehbuch für den EU-Gipfel genauer angeschaut.
Selenskyj überraschend in Frankfurt gelandet: Der genaue Anlass des Besuchs ist noch unklar.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was darüber hinaus wichtig ist
Imam-Entsendung nach Deutschland wird beendet: Künftig sollen Imame in Deutschland ausgebildet werden. Darauf einigten sich Ankara und Berlin.
Mit Atomkraft das Klima schützen? Eine Gruppe von 20 Ländern behauptete in Dubai, das gehe. Energieexperte Sven Teske spricht dagegen von einer "absoluten Nullnummer".
Plattform Threads kommt in die EU: Das soziale Netzwerk Threads ist nun auch in Europa an den Start gegangen. Der Kurznachrichtendienst wird als größter Rivale für Elon Musks X angesehen. Doch was kann die App genau?
Grafik des Tages
Quelle: ZDF
45 Journalisten wurden im Zusammenhang mit ihrer Arbeit im laufenden Jahr getötet - viele von ihnen auch im Nahost-Krieg, so eine vorläufige Bilanz von Reporter ohne Grenzen.
Weitere Schlagzeilen
- Dax auf Rekordniveau: Wie passt das zu den Rezessionssignalen der letzten Wochen?
- EZB lässt Leitzins im Euroraum unverändert: Die Inflation ist deutlich abgeebbt
- Einigung bei CDU und SPD in Hessen: Gut zwei Monate nach der Landtagswahl steht der Koalitionsvertrag
- Streikverbot für verbeamtete Lehrer bleibt: Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte
- EU-Kommission unterliegt gegen Amazon: Der EuGH kritisiert Rechtsformfehler
Ein Lichtblick
Quelle: imago
Die EU will große Firmen verpflichten, in ihrer Lieferkette das Einhalten von Menschenrechten zu garantieren. Darauf einigten sich Unterhändler von Europaparlament und EU-Staaten.
Zahl des Tages
Quelle: ZDF
Die drei gefährlichsten Konfliktländer für Kinder waren 2022 laut Hilfsorganisation Save the Children: Die Demokratische Republik Kongo, Mali und Myanmar. Täglich wurden demnach 76 Kinder Opfer von Verbrechen.
Streaming-Tipps für den Feierabend
Weihnachten mit Leihbaum? Mit Holzgestell? Oder ganz anders? Der Klimawandel setzt der Tanne zu. Planet e hat sich in der Doku "Schöne Bescherung" auf die Suche nach dem "Weihnachtsbaum der Zukunft" gemacht (ZDF, 28 Minuten).
21.12.2023 | 28:37 min
Kult trifft Zeichentrick: Mit dem Welterklärer "Maestro" hat der französische Zeichner Albert Barillè in den 70er Jahren seine Zuschauer in das Innere des Körpers, auf unbekannte Planeten oder durch die verschiedenen Epochen unserer Zeit geführt. Der Blick, den er in "Es war einmal..." auf die Welt wirft, ist auch ein historisches Zeitdokument (ZDFneo, Folge je 24 Minuten).
Rock ist keine Hosensache: Vom frühen Rock 'n' Roll bis zum Indie-Rock der 90er Jahre haben "Rock Chicks" die Musik miterfunden. Eine Arte-Doku mit Suzi Quatro, den Go-Go's und Indie-Rock-Ikone Kristin Hersh (Arte, 52 Minuten).
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