Update am Abend: Hast Du mal keinen Euro?

"hey, Staat", könnte man ja sagen, "ich überweise Dir mal was. Damit ich, also Du, nicht so in der Kreide stehe/stehst". Wäre sogar möglich. Der Bund hat - auf "vielfachen Wunsch engagierter Bürgerinnen und Bürger" hin - seit mehreren Jahren ein Schuldentilgungskonto. Darauf kann jeder freiwillig Geld für den Schuldenabbau überweisen. Im vergangenen Jahr gingen mehr als 50.000 Euro ein - damit ließe sich fast die Pro-Kopf-Verschuldung zweier Landsleute tilgen.

Die lag Ende 2022 bei 28.164 Euro und wuchs zuletzt schneller, als man das Wort "Schuldentilgungskonto" aussprechen kann. Insgesamt schoben Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen 2,368 Billionen Euro Miese vor sich her, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilt. Ein Höchststand, angetrieben auch durch die Kosten von Energiepreisschock und Pandemie.

Für die Einnahmeseite, sprich Steuern, verheißen die Konjunkturdaten zudem kaum Besserung. Die Wirtschaft kommt weiter nicht in Fahrt, das Bruttoinlandsprodukt stagnierte im zweiten Quartal, wie die Wiesbadener Statistiker heute ebenfalls mitteilen.

Ökonomen sehen auch die Aussichten nicht so rosig. Die Lage der Wirtschaft "verdüstert sich", sagt Ifo-Chef Fuest. Das Stimmungsbarometer des Instituts zeigt auch im Juli nach unten. Baubranche und Industrie blicken mit Sorge auf den Auftragsbestand und die zweite Jahreshälfte, auch die Auslandsnachfrage entwickelt sich laut Ifo "eher schwach".

Immerhin: Der Arbeitsmarkt blieb weitgehend robust. Und die Inflation hat ihren Gipfel wohl hinter sich, sagen die meisten Ökonomen. Im Juli sank sie auf 6,2 Prozent, im Spätsommer dürfte es dann deutlicher bergab gehen, erwartet etwa Jens-Oliver Niklasch von der LBBW. Gepaart mit steigenden Löhnen könnten daher vom Konsum "positive Impulse" kommen, sagt KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.

Wer jetzt doch über eine Spende an den Bund nachdenkt: Dieser sagt selbst, weder darauf angewiesen zu sein, noch aktiv dazu ermutigen zu wollen - auch um bei Spenden nicht in Konkurrenz zu treten zu gemeinnützigen Einrichtungen. Also verschweigen wir an dieser Stelle mal die IBAN, haben hier aber viele Möglichkeiten zusammengetragen, für jene zu spenden, die wirklich darauf angewiesen sind.

AfD bekräftigt Regierungsanspruch: Die Partei sei "bereit für mehr", sagt AfD-Chef Tino Chrupalla zum Auftakt des Parteitags in Magdeburg. "Wir können Regierungsverantwortung übernehmen." Co-Vorsitzende Alice Weidel sagt im ZDF mit Blick auf die "Brandmauer"-Debatte, die AfD auszugrenzen, sei "nicht durchhaltbar". Eines der Signale, die die AfD von dem Parteitag aussenden will, sei Geschlossenheit, berichtet ZDF-Korrespondentin Nicole Diekmann. Mit Blick auf die Europaprogrammatik seien aber noch viele Fragen offen.

Offenbar deutlich mehr E-Autos auf brennendem Frachter: Das Feuer auf der "Fremantle Highway" vor der niederländischen Küste schwächt sich sich nach Angaben der Küstenwache ab. Doch eine Entwarnung für die Umwelt gibt es nicht. Und statt der zunächst angenommenen 25 sollen 500 E-Autos an Bord sein.

Lauterbach will Zahl der Hitzetoten halbieren: Etwa 8.000 Menschen sind im vergangenen Jahr in Deutschland an Hitze gestorben - diese Zahl will Gesundheitsminister Lauterbach halbieren. Ein entsprechender Hitzeschutzplan seines Hauses sei nun verabschiedet. Unter anderem sollen Hausärzte gezielt Schutzmaßnahmen mit besonders betroffenen Patientinnen und Patienten besprechen, öffentliche Hitzewarnungen sollen intensiviert werden.

Afrikas Staaten fordern Rückkehr zu Getreideabkommen: Auch an Tag zwei des Russland-Afrika-Forums kritisieren Afrikas Staaten Putin nicht direkt. Sie äußern aber große Besorgnis und fordern ein Ende des Krieges und eine Rückkehr zum Getreideabkommen.

Moskau will feindlichen Drohnenangriff abgewehrt haben: Wo genau es den Versuch gegeben haben soll, erklärte Russlands Regierung nicht.

Gegenoffensive "keine schnelle Sache": Die Ukraine kommt nach eigenen Angaben bei ihrer Offensive voran. Über den Stand der Gefechte, welche Probleme es gibt und was den ukrainischen Streitkräften fehlt, darüber spricht Militärexperte Carlo Masala im ZDF-Morgenmagazin:

1.429 Autobahn-Baustellen zählt der ADAC derzeit - und hier könnte es sich am Wochenende ordentlich knubbeln. Denn ganz Deutschland hat ab diesem Freitag große Ferien. Der Automobilclub warnt vor einem der "schlimmsten Stauwochenenden" der Saison.

Die Favoritinnen aus England feiern gegen Dänemark den zweiten Sieg im zweiten Spiel und haben das Achtelfinale fest im Blick. Argentinien belohnt sich nach einer Aufholjagd gegen Südafrika mit einem Unentschieden. Für beide Teams ist es der erste Punkt. Die Chinesinnen fahren in Unterzahl gegen Haiti ihren ersten Sieg ein und haben noch Chancen aufs Weiterkommen, während die Haitianerinnen vor dem Ausscheiden stehen.

Am Samstag stehen sich die Top-Teams Frankreich - Brasilien sowie Schweden - Italien gegenüber. Beide Spiele gibt's live im ZDF. Die DFB-Frauen treffen am Sonntag auf Kolumbien, die wohl stärksten Gegnerinnen der Gruppe H. Anstoß ist um 11:30 Uhr. Alle Highlights der Fußball-WM der Frauen wie immer hier.

13 Ex-Meister, immer besser gefüllte Arenen und neue Stars: Er könne sich gut vorstellen, dass sich einige in der Bundesliga wünschten, so ausgestattet zu sein wie die 2. Liga, schwärmt St.-Pauli-Präsident Oke Göttlich zum heutigen Saisonauftakt. Am Abend geht's los mit dem Auftakt-Kracher zwischen dem HSV und Schalke.

Zum krönenden Abschluss im ZDF Comedy Sommer begrüßt die Comedy-Queen Tahnee die großartigen Comedians Özcan Cosar, Moritz Neumeier und Nikita Miller auf der Bühne. (31 Minuten)

Die "Souveränisten" unter ihrem Anführer Hans (Bibiana Beglau) wollen die deutsche Regierung stürzen. Die offizielle Reichsgründung ist bereits erledigt, doch eine Revolution will gut organisiert sein. In der Theorie klingt alles ganz einfach, die Praxis gestaltet sich schwieriger - zu sehen in der Putsch-Groteske "Freiheit ist das Einzigste, was zählt". (Sechs Folgen à ca. 12 Minuten, Folge drei bis sechs sind ab 22 Uhr oder mit Altersverifikation über "Mein ZDF" abrufbar)

Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Empfehlen Sie das Briefing gerne Ihren Freunden und Bekannten - hier ist der Anmeldungs-Link. Außerdem freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!