Lage bei brennendem Frachter stabil - mehr E-Autos an Bord

    "Fremantle Highway":500 statt 25 E-Autos auf brennendem Frachter

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    Das Feuer auf dem Frachter vor der niederländischen Küste hat sich abgeschwächt. Jedoch sollen viel mehr E-Autos an Bord sein - das dürfte Experten zufolge das Löschen erschweren.

    An Bord der "Fremantle Highway" befinden sich etwa 500 elektrische Autos und damit weitaus mehr als die 25, die bisher gemeldet wurden. Das berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP unter Berufung auf das Unternehmen K Line, das die "Fremantle Highway" gechartert hatte.
    Insgesamt befinden sich auf dem Schiff 3.783 Autos. Unklar ist, was die größere Anzahl an E-Autos für die Entwicklung des Feuers bedeutet. Experten gehen jedoch davon aus, dass sich die Lithium-Akkus der Fahrzeuge schwerer löschen lassen als brennende Motoren. Dr. Anita Schmidt von der Bundesanstalt für Materialforschung erklärt:

    Benzin kann man durch Sauerstoffabschluss gut löschen. Das ist bei Lithium-Batterien nicht so. Die können tatsächlich auch ohne Sauerstoff von außen weiterbrennen.

    Anita Schmidt

    Ein Problem sei jedoch, dass die Akkus mit Löschwasser schwer zu erreichen sind. In der Praxis würden die brennenden Fahrzeuge deswegen häufig in ein Wasserbad gelegt. Durch das Wasser würde die Batterie langsam runtergekühlt und zudem entladen. Ob ein E-Auto selbst den Brand ausgelöst hat, ist noch nicht bestätigt.
    ZDFheute live ordnet das Sicherheitsrisiko von Lithium-Ionen-Batterien und Verbrennern ein. Mehr dazu im Video:

    Erstmals Brandexperten an Bord von Frachter

    Wann, ob und wie die "Fremantle Highway" geborgen werden kann, ist derzeit unklar. Erstmals nach Ausbruch des Großbrandes konnten am Freitag jedoch Bergungsexperten das Schiff betreten, was zuvor wegen der Hitze nicht möglich war. Den Spezialisten, die mittlerweile wieder von Bord sind, sei es gelungen, den Frachter mit einem Schlepper gut zu verbinden.
    Dennoch ist noch nicht bekannt, wohin das brennende Schiff geschleppt werden soll. Eine Aussicht auf eine Bergung gibt es noch nicht. Die Lage sei aber stabil, sagte eine Sprecherin der Küstenwache am Mittag. Der Brand habe nachgelassen und die Temperatur sei gesunken. Der Frachter liege nun stabil etwa 17 Kilometer im Norden der Wattenmeerinsel Terschelling.

    Frachter "Fremantle Highway" leicht abgedriftet

    Die "Fremantle Highway" war in der Nacht zum Mittwoch vor der benachbarten Insel Ameland in Brand geraten. Die Besatzung war evakuiert worden. Dabei war ein Mensch ums Leben gekommen. Am Donnerstag war das brennende Schiff leicht nach Westen bis auf die Höhe von Terschelling abgedriftet.
    Isabelle Schaefers  | ZDF-Reporterin auf Ameland / Niederlande
    Eine Einschätzung von ZDF-Korrespondentin Isabelle Schaefers.28.07.2023 | 1:59 min
    Über die aktuelle Entwicklung und den weiteren Einsatz rund um den Frachter, berichtet ZDF-Korrespondentin Isabelle Schaefers:
    Löscharbeiten sind der Küstenwache zufolge weiterhin schwierig. Am Vormittag sollte ein Flugzeug der Küstenwache Aufnahmen machen und die Temperatur erneut kontrollieren. Experten des Bergungsunternehmens wollten einen Plan erstellen, auf welche Weise das Schiff abzuschleppen sein könnte.

    Umweltkatastrophe im Wattenmeer befürchtet

    Befürchtet wird eine Umweltkatastrophe im besonders geschützten Wattenmeer, sollte der Frachter sinken, kentern oder auseinanderbrechen. Direkt bei der "Fremantle Highway" liegt bereits vorsorglich ein Spezialschiff zur Räumung von Schweröl.
    Nach Einschätzung von Kim Detloff, beim Naturschutzbund (Nabu) zuständig für Meeresschutz, ist bereits verunreinigtes Wasser in das Meer gelangt. Detloff sagte NDR Info: "Tatsächlich ist die Umweltkatastrophe jetzt schon da". Es gebe bereits kontaminiertes Lösch- und Kühlwasser. Detloff zufolge verbrennen Schadstoffe, Giftstoffe, Schwermetalle, Kunststoffe, Batterien und Öl.

    Und diese Bestandteile gelangen schon jetzt über das Kühlwasser ins Ökosystem, so dass es lokal zu Verunreinigungen kommt.

    Kim Detloff, Naturschutzbund

    Das sei jedoch kein Vergleich zu dem, was drohe, wenn das Schiff sinken sollte.
    Welche Folgen das Feuer auf dem Frachter für die Umwelt haben könnte, hat Meeresbiologe Thilo Maack bei ZDFheute live erklärt:
    Quelle: dpa

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