Update
Update am Abend:Rezession, Sturm und Strompreisschwankungen
von Jan Schneider
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Guten Abend,
die deutsche Wirtschaft kommt nicht in Fahrt. Anders als erwartet muss die Bundesregierung die Konjunkturprognose für das laufende Jahr nach unten korrigieren. Das Bruttoinlandsprodukt werde sich 2024 preisbereinigt um 0,2 Prozent verringern und erst im kommenden Jahr wieder anziehen, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bei der Vorstellung der Herbstprognose. Im Frühjahr war die Regierung noch von einem Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent ausgegangen.
09.10.2024 | 1:55 min
"Es ist keine konjunkturelle Delle, sondern ein wirklich strukturelles Thema, mit dem Deutschland zu kämpfen hat", meint Jörg Rocholl von der internationalen Wirtschaftshochschule ESMT Berlin im ZDF-Mittagsmagazin.
Um aus dem Tal wieder herauszukommen, müssten wir "mehr arbeiten" und die Produktivität müsse auf- und die Bürokratie abgebaut werden, so der Wirtschaftswissenschaftler Rocholl.
09.10.2024 | 4:16 min
Dass das in der Praxis gar nicht so leicht ist, zeigt eine andere Entwicklung, über die wir heute berichten: Immer mehr Firmen gehen pleite. Das geht aus dem neuen Insolvenztrend des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hervor, der ZDFheute exklusiv vorliegt. Die Forscher verzeichnen so viele Insolvenzen wie zuletzt 2010.
Es ist fraglich, ob die Bundesregierung diesen Trend mit ihrem Wachstumspaket umkehren kann - bisher hat die Maßnahme noch nicht den Konjuktur-Turbo angeworfen.
- Sorge vor weiterem Anstieg: Alarmierender Rekord bei Insolvenzen
- Korrektur nach unten: Regierung senkt Konjunkturprognose
Florida rüstet sich gegen Hurrikan "Milton"
09.10.2024 | 2:24 min
Der US-Bundesstaat Florida ist in Alarmbereitschaft: Erst vor zwei Wochen hat Hurrikan "Helene" für Chaos gesorgt. Aber "Milton" könnte noch verheerender werden. Er nimmt einen ungewöhnlichen Weg von West nach Ost durch den Golf von Mexiko. Die Tampa Bay mit ihren drei Millionen Einwohnern liegt direkt auf "Miltons" Kurs. Über eine Million Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. US-Präsident Joe Biden hat wegen des Sturmes seine Deutschlandreise abgesagt.
Was kommt da auf die USA zu?
- In weniger als 24 Stunden hat sich "Milton" von Kategorie 1 auf 5 verstärkt.
- Eine Sturmflut von drei Metern oder mehr ist möglich.
- Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe werden befürchtet.
- Fluggesellschaften, Energieunternehmen und auch die Universal Studios haben den Betrieb eingestellt.
Und, wie sollte es anders sein, natürlich verbreiten Präsidentschaftskandidat Donald Trump und seine Republikaner eine ganze Menge Falschnachrichten über das drohende Unwetter: Das geht von Hilfszahlungen für Opfer bis zur Behauptung, das Geld für die Katastrophenhilfe sei abgezweigt worden, um Migranten zu versorgen. Mein Kollege Oliver Klein hat sich angeschaut, was an den Behauptungen dran ist und was grober Unfug ist.
Um 19:30 Uhr beschäftigt sich auch ZDFheute live mit "Milton" und den politischen Auswirkungen auf den US-Wahlkampf.
- US-Wahlkampf: Trumps Lügen zur Hurrikan-Katastrophe
- Florida vor neuem Wirbelsturm: Wie gefährlich ist Hurrikan "Milton"?
Netzentgelte werden fairer verteilt
Für etwa zehn Millionen Haushalte in Deutschland könnte der Strom bald günstiger werden! Klingt zu schön, um wahr zu sein? Nun, es ist komplizierter als ein simpler Rabatt, aber durchaus real. Wer profitiert? Die glücklichen Gewinner dieser Strompreis-Lotterie sind vor allem ländliche Regionen im Norden, Osten und in Bayern.
Es geht um die sogenannten Netzentgelte. Das sind quasi die "Mautgebühren" für den Strom auf seinem Weg zu den Haushalten - und die machen immerhin ein Viertel des Strompreises aus.
Aber: Es gibt auch Preiserhöhungen. In Hessen und NRW könnte es leider etwas teurer werden. Hinter dieser Umverteilung steckt die Bundesnetzagentur. Ziel ist, eine fairere Kostenverteilung für den Ausbau der Energienetze zu erreichen. Bisher zahlten dünn besiedelte Regionen mit vielen Windrädern und Solaranlagen die Zeche für den Netzausbau - obwohl andere Regionen von diesem Strom profitieren.
Insgesamt geht es um ein Entlastungsvolumen von über zwei Milliarden Euro. Das ist ein gewaltiger Schritt in Richtung fairere Energiepreise und ein Anreiz für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien.
- Kostenverteilung beim Netzausbau: Strompreise fallen in vielen Regionen
Lage im Nahost-Konflikt
Gespräche hinter den Kulissen? Die Lage in Nahost droht zu eskalieren, eine Waffenruhe scheint in weiter Ferne - aber hinter den Kulissen laufen offenbar Gespräche.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und hier im Liveblog.
Weitere Schlagzeilen
- Fünf Jahre Halle-Attentat: Die Aufarbeitung ist langwierig, die Trauer noch immer groß. Trotzdem gibt es ein "Zeichen neuen Lebens".
- Brasilien hebt X-Sperre wieder auf: Das Unternehmen des Tech-Milliardärs Elon Musk hat eine fällige Geldstrafe in Höhe von 4,7 Millionen Euro vollständig bezahlt.
- Klopp wird neuer Fußball-Chef bei Red Bull: Er soll sich künftig um die globalen Fußball-Aktivitäten des Konzerns kümmern.
- 16-Jähriger spielt "Tetris" komplett durch: Das ist bisher noch keinem Menschen gelungen.
- Chemie-Nobelpreis für drei Proteinforscher: Den Preis teilen sich zwei britische Forscher und ein US-Amerikaner.
Zahl des Tages
9,5 Millionen. So viele Menschen sind laut einer Studie im Jahr 2022 von Depressionen betroffen gewesen. Besonders bei Jungen und Älteren gibt es aufgrund der Pandemie einen Anstieg. Regional stellte die AOK-Auswertung dabei zum Teil deutliche Unterschiede fest. So hat im Saarland mit 14,2 Prozent fast jeder oder jede Siebte Depressionen, während es in Sachsen nur 11,1 Prozent der dortigen Bevölkerung waren.
- Gesundheitsatlas der AOK: 9,5 Millionen Bürger leiden an Depressionen
Zeitreise des Tages
Am 9. Oktober 1964 startete die Soziallotterie "Aktion Mensch" damals noch als "Aktion Sorgenkind" im ZDF. Ihre Geschichte dokumentiert auch einen Wandel im gesellschaftlichen Umgang mit "Behinderung":
04.10.2024 | 3:29 min
Gesagt
"Wir sind das Volk", riefen Demonstranten vor 35 Jahren in Leipzig. Bundeskanzler Scholz mahnt zum Jahrestag, sich diesen Slogan nicht von Extremisten entwenden zu lassen.
- Scholz zu 35 Jahre Friedliche Revolution: "Uns eint mehr als uns trennt"
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Streaming-Tipps für den Feierabend
2013 trat eine neue konservativ-bürgerliche Partei an, um sich gegen die Eurorettungspolitik zu stemmen. Knapp zehn Jahre später gilt sie als teilweise rechtsextrem. "Aufstieg rechts - Wie die AfD wurde, was sie ist" blickt auf die Anfangsjahre der Partei, deckt die Mechanismen des innerparteilichen Radikalisierungsprozesses auf und berichtet von den Machtkämpfen hinter den Kulissen. (43 min)
08.10.2024 | 43:48 min
Kristallklares Wasser, Traumstrände und von Palmen bedeckte Berge: Die Seychellen im Indischen Ozean sind ein wahres Tropenparadies und Sehnsuchtsziel von Reisenden aus aller Welt. Sind sie auch ein gutes Ziel, um auszuwandern?
03.10.2024 | 43:30 min
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