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Update am Morgen:Nawalny: Putins würdeloses Nachtreten
von Andreas Wunn
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Guten Morgen,
am heutigen Freitag soll der russische Regime-Kritiker Alexej Nawalny in Moskau beerdigt werden. In Russland ist es nach russisch-orthodoxem Brauch üblich, Tote nach drei Tagen zu beerdigen und den Leichnam vorher im offenen Sarg aufzubahren, damit Trauernde sich verabschieden können. Das hat das russische Regime verhindert. Nawalnys Mutter musste lange darum kämpfen, dass die Leiche ihres Sohnes freigegeben wird.
Die Beisetzung wird heute nicht wie geplant stattfinden können. Im Staatsfernsehen wurde gedroht, dass Männer, die auf die Beerdigung gehen, an die Front geschickt werden. Studenten und Studentinnen sollen von der Universität ausgeschlossen werden. Nawalnys Umfeld hat nach Angaben einer Sprecherin Probleme, einen Leichenwagen zu mieten. Unbekannte hätten zuvor Bestattungsfirmen eingeschüchtert.
Putins würdeloses Nachtreten zeigt: Die Härte des Regimes reicht bis ins Grab. Die Familie und die Unterstützer Nawalnys haben Menschen in Russland aufgerufen, zur Beerdigung zu kommen. Gut möglich, dass Sicherheitskräfte sie daran hindern werden.
Tausende haben Abschied von Alexej Nawalny genommen, der auf einem Friedhof in Moskau beerdigt wurde. Zuvor hatten Behörden den Leichnam mehr als eine Woche nicht herausgegeben.01.03.2024 | 1:39 min
Wird von Nawalnys Beerdigung ein Signal für Russlands Opposition ausgehen? Ich habe gestern unseren ZDF-Moskau-Korrespondenten Armin Coerper danach gefragt. Er schrieb mir: "Mit Nawalny ist die letzte Symbolfigur der russischen Opposition gestorben, die noch im Land war. Damit auch die Hoffnung vieler Menschen. Opposition gibt es jetzt nur noch als politische Haltung, nicht mehr als politische Kraft."
Das klingt nicht gut. Und gestern hat Putin in seiner Rede zur Lage der Nation Europa gedroht und sein Volk auf einen langen Krieg eingestimmt. Bald beginnt der Frühling. Doch der russische Winter ist noch lange nicht vorbei.
Kommen Sie trotzdem gut durch den Tag. Aus Berlin grüßt Sie
Andreas Wunn, Leiter und Moderator von ZDF-Morgenmagazin und ZDF-Mittagsmagazin
Was heute noch wichtig ist
Warnstreik und Klimaprotest: Mit einem gemeinsamen Aktionstag der Gewerkschaft Verdi und der Klimabewegung Fridays for Future erreicht der zweite Warnstreik im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) an diesem Freitag seinen Höhepunkt. Bereits seit Donnerstag gibt es in Dutzenden Städten in 14 Bundesländern weitreichende Einschränkungen, wie Verdi mitteilte. Der Bus-, U-Bahn- und Straßenbahn-Verkehr ist vielerorts vollständig zum Erliegen gekommen. Lediglich im Saarland und in Bayern gibt es keinen Arbeitskampf. Die Aktivisten von Fridays for Future wollen sich bei ihrem geplanten bundesweiten Klimaprotest erneut mit Verdi solidarisieren.
Scholz reist nach Italien: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird zu einem zweitägigen Besuch in Rom erwartet. Zum Auftakt steht am Nachmittag ein Treffen mit Italiens Präsident Sergio Mattarella im Quirinalspalast auf dem Programm, dem Amtssitz des Staatsoberhaupts. Am Samstag folgt dann eine Privataudienz bei Papst Franziskus im Vatikan. Für Scholz ist es die erste längere Begegnung mit dem Oberhaupt von weltweit mehr als 1,4 Milliarden Katholiken.
Iran wählt neues Parlament: Rund 61 Millionen Menschen sind zur Wahl in der Islamischen Republik aufgerufen. Experten rechnen mit der geringsten Wahlbeteiligung seit der Revolution von 1979. Während die Bevölkerung desillusioniert von Reformversuchen der vergangenen Jahrzehnte ist, streben erzkonservative Fundamentalisten nach Machterhalt.
Urteil im "Karnevalsmord" erwartet: Gut 36 Jahre nach dem Mord an einer jungen Frau in Köln wird um 11 Uhr das Urteil gegen den Angeklagten erwartet. Er soll die 24-Jährige in der Nacht zum Karnevalssonntag 1988 in der Altstadt getötet haben. Die Staatsanwaltschaft forderte für den 57-Jährigen eine lebenslange Freiheitsstrafe. Die Verteidigung plädierte auf Freispruch. Der Angeklagte bestreitet die Tat. Spezial-Ermittler hatten den als "Karnevalsmord" bekannten "Cold Case" wieder aufgerollt und in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" vorgestellt. Daraufhin meldete sich ein Zuschauer und gab den entscheidenden Hinweis auf den Angeklagten.
Lage im Nahost-Konflikt
Verteilung von Hilfsgütern in Gaza eskaliert: Im Gazastreifen ist bei einem Ansturm auf Hilfsgüter Chaos ausgebrochen, viele Menschen wurden verletzt oder getötet. Es gibt unterschiedliche Berichte, wie es zu dem Vorfall kam.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit in unserem Liveblog zur Lage in Nahost.
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Russlands Luftwaffe stark beeinträchtigt: Die Ukraine hat zwei der seltensten russischen Flugzeuge abgeschossen. Das dürfte Auswirkungen auf die zukünftige Kampfstrategie der Russen haben.
Wie kritisch die Lage für die Ukraine ist: Die Ukraine brauche dringend Munition, so Militärexperte Reisner. Russland könne sonst womöglich bis zum Fluss Dnipro durchstoßen. Jetzt komme es auf das Geschick einer Person an.
"Die Ukraine hilft gerade uns": Nach einer, so Michael Roth (SPD), "ganz und gar schrecklichen Woche" stellt sich bei "illner" mehr denn je die Frage westlicher Ukraine-Unterstützung. Das Land helfe uns, sagt die deutsch-ukrainische Publizistin Marina Weisband.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Die Analysen zum Ukraine-Krieg können Sie nun auch in unserem neuen Podcast "Militär und Macht" nachhören. Jeden Freitag neu.
Weitere Schlagzeilen
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Ein Lichtblick
Am 1. März ist Null-Diskriminierung-Tag (Zero Discrimination Day). Mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz wurde in Deutschland 2006 erstmals ein Gesetz erschaffen, dass den Schutz vor Diskriminierung regelt:
Quelle: ZDF
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:54 min
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So wird das Wetter heute
Am Freitag fällt im Süden, anfangs auch im Nordwesten etwas Regen. Sonst ist der Himmel wechselnd bewölkt und es bleibt trocken. Die Sonne scheint im Nordosten am längsten. Die Höchstwerte liegen zwischen 7 Grad am Alpenrand und 16 Grad in Brandenburg.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Tim-Julian Schneider
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