Gaza: Hilfsgüter-Verteilung eskaliert - Tote und Verletzte

Viele Tote und Verletzte:Verteilung von Hilfsgütern in Gaza eskaliert

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Im Gazastreifen ist bei einem Ansturm auf Hilfsgüter Chaos ausgebrochen, viele Menschen wurden verletzt oder getötet. Es gibt unterschiedliche Berichte, wie es zu dem Vorfall kam.

Bei Chaos und Schüssen rund um einen Hilfskonvoi im Gazastreifen sind am Morgen Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde warf Israels Armee vor, eine Menge in der Stadt Gaza angegriffen zu haben, die auf die Hilfsgüter gewartet habe. Dabei sollen 104 Menschen getötet und 760 verletzt worden sein. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die israelische Armee teilte mit, zahlreiche Anwohner hätten sich um einfahrende Lastwagen mit Hilfsgütern gedrängt, um diese zu plündern. Dutzende wurden demnach dabei etwa durch Rempeleien und Getrampel getötet und verletzt. Den Angaben zufolge wurden zudem auch Menschen von den Lastwagen überfahren. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.
Der Vorfall beschäftigt auch den Weltsicherheitsrat. Das mächtigste UN-Gremium sollte noch am Abend (22:15 Uhr MEZ) hinter geschlossenen Türen zusammenkommen.

Israelische Armee: Menge hat sich Soldaten genähert

Mehrere israelische Medien meldeten unter Berufung auf Armeekreise, ein Teil der Menge habe sich aus nicht genannter Ursache den Soldaten genähert, die die Einfuhr der Lkw koordinierten, und diese damit gefährdet. Demnach eröffnete das Militär deshalb das Feuer auf die Gruppe. Mehrere Medien meldeten unter Berufung auf die Armee zudem, dass bewaffnete Palästinenser auf einige der Lastwagen geschossen hätten. Das Militär habe zunächst Warnschüsse in die Luft abgegeben und auf die Beine derjenigen gefeuert, die sich den Soldaten trotzdem genähert hätten.
Die "Times of Israel" berichte, rund 30 Lastwagen seien am frühen Morgen an der Küste in der Stadt Gaza angekommen. Tausende Palästinenser rannten demnach auf die Transporter zu. Die Armee veröffentlichte ein Video, das den Ansturm zeigen soll.

X-Post der israelischen Armee

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USA: Werden auf Antworten drängen

Die US-Regierung steht mit der israelischen Regierung in Kontakt und verlangt Antworten. Es sei das Verständnis der USA, dass eine Untersuchung im Gange sei, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller.
"Wir werden diese Untersuchung genau verfolgen und auf Antworten drängen." Man habe keine gesicherten Erkenntnisse über die Geschehnisse, so Miller. Das Luftbildmaterial zeige, dass die Menschen im Gazastreifen unglaublich verzweifelt seien.

Heute sind zu viele Palästinenser gestorben, und das gilt für zu viele Tage seit dem 7. Oktober.

Matthew Miller, Sprecher des US-Außenministeriums

Minister fordert Ende von Gaza-Hilfe

Der israelische Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, meint, Hilfslieferungen nach Gaza gefährdeten die Sicherheit israelischer Soldaten. Der rechtsextreme Politiker der Partei "Jüdische Stärke" forderte laut der "Times of Israel" ein Ende für die israelische Bereitstellung von Hilfslieferungen.
Der Vorfall von Donnerstag habe "bewiesen, dass der Transfer humanitärer Hilfe nach Gaza nicht nur Wahnsinn ist, während unsere Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden", sondern auch die Soldaten gefährde.

Hilfsorganisationen: Humanitäre Lage im Gazastreifen katastrophal

Der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths äußerste sich entsetzt. "Selbst nach fast fünf Monaten brutaler Feindseligkeiten kann Gaza uns immer noch schockieren", schrieb er auf der Plattform X. "Das Leben schwindet mit erschreckender Geschwindigkeit aus dem Gazastreifen."

X-Post des UN-Nothilfekoordinators Martin Griffiths

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Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist laut Hilfsorganisationen katastrophal. Die Menge der Hilfslieferungen hat sich UN-Angaben zufolge im Februar im Vergleich zum Vormonat halbiert. Vertreter der Vereinten Nationen warnen vor einem Hungertod Tausender Zivilisten. Bereits zuvor hat es Berichte über heftige Rangeleien um Hilfsgüter gegeben.

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Quelle: AP, dpa, KNA

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