Update am Morgen: Wer mit wem und warum auf keinen Fall?

eine Woche ist eine lange Zeit in der Politik, sagt der Brite. Und besonders recht hat er damit in Wahlkampfzeiten. Ohnmacht und Wut empfanden und empfinden seit der Tat von Aschaffenburg nicht nur viele Bürger, sondern auch die Politik. Und Friedrich Merz sprach sicher vielen aus dem Herzen, als er prompt reagierte. Andere kritisierten ihn als hitzköpfig.

Der Kanzlerkandidat der Union formulierte einen Fünf-Punkte-Plan, der illegale Migration nach Deutschland sofort nach seinem Amtsantritt stoppen soll. Und, das ist das Überraschende: Er sagte, es sei ihm egal, wer diesen Plan unterstütze - im Zweifel eben die AfD. Wer mit den fünf Punkten nicht einverstanden sei, setzte Generalsekretär Linnemann noch eins drauf, mit dem könne man nicht koalieren. "Dann regieren wir halt nicht."

Die Reaktionen haben wohl auch viele in der Union überrascht: Die AfD jubelte, Grüne und SPD sind entsetzt. Hastig ließ Merz einen Absatz in seinem Papier unterbringen, der die AfD verteufelt. Die nun ihrerseits beleidigt ist. Die Woche im Bundestag wird spannend: Wer stimmt jetzt noch mit Merz? Die FDP? Das BSW?

Am Mittwoch im Bundestag könnte es zu einem absurden Antragschaos kommen. Vielleicht reicht die Regierung ihr Sicherheitspaket nochmal ein, das der Bundesrat letztes Jahr gestoppt hat. Und die AfD Merz' Fünf-Punkte-Antrag, natürlich ohne das AfD-Bashing darin. Oder sie kramt den "Zustrombegrenzungsantrag" hervor. Soll die Union doch mal erklären, warum sie ihrem eigenen alten Antrag nicht zustimmt.

Ganz grundsätzlich aber wird es diese Woche um die Frage gehen, wem der Aufschlag von Friedrich Merz im Wahlkampf nützt. Viele Wähler wünschen sich zwar strengere Migrationsgesetze, laut Politbarometer aber ist eine große Mehrheit von 65 Prozent der Ansicht, die Union solle nicht mit der AfD zusammenarbeiten. Die Regierung argumentiert, die Unionsvorschläge seien nicht europarechtskonform. Und Friedrich Merz sagt, der Kanzler solle sich ums Regieren kümmern, SPD und Grünen fehle der Wille, die Migrationsproblematik zu lösen.

Es war eine weitere lange Woche Wahlkampf. Das Regieren nach dem 23. Februar hat sie noch einmal deutlich schwieriger gemacht.

80 Jahre Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz: Heute wird weltweit der Opfer des Holocausts gedacht. Bei der zentralen Gedenkfeier in Auschwitz stehen die Überlebenden im Mittelpunkt, rund 50 ehemalige Häftlinge werden bei der Zeremonie dabei sein. Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz im von der Wehrmacht besetzten Polen. Die Nationalsozialisten hatten rund 1,3 Millionen Menschen in das Lager verschleppt. Etwa 1,1 Millionen wurden getötet, darunter etwa eine Million europäische Juden.

Innenminister beraten nach Aschaffenburg-Angriff: Die Innenministerinnen und -minister von Bund und Ländern beraten in einer Sonder-Videokonferenz über Konsequenzen aus dem Messerangriff von Aschaffenburg. Dabei geht es auch um den Umgang mit psychisch kranken Straftätern. Bund und Bayern machen sich für Versäumnisse der Behörden bislang gegenseitig verantwortlich.

Lockerung der Syrien-Sanktionen Thema bei Außenministern: Nach dem Sturz von Langzeitherrscher Baschar al-Assad beraten die Außenminister der EU-Staaten in Brüssel über eine mögliche Lockerung der Syrien-Sanktionen. Den neuen Machthabern im Land sollen Anreize gegeben werden, eine echte Demokratie in Syrien aufzubauen.

Ifo-Geschäftsklimaindex für Januar: Unternehmen beurteilen ihre gegenwärtige Geschäftslage und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate. Das Ifo-Geschäftsklima basiert auf monatlichen Meldungen von etwa 7.000 Unternehmen. Bereits im Dezember war das Stimmungsbarometer auf den tiefsten Stand seit Mai 2020 gefallen, Experten rechnen mit einem weiteren Rückgang.

Acht Punkte vor der Abstiegszone: Mit einem Sieg gegen Union Berlin baut der FC St. Pauli sein Polster zur Gefahrenzone aus. Mit einem Doppelpack von Stürmer Morgan Guilavogui und einem Treffer von Joker Danel Sinani in der Nachspielzeit steht es für den Kiezklub am Ende verdient 3:0.

Bei den Unionern fehlt es trotz schwungvollem Beginn und auch Chancen nach dem Seitenwechsel letztlich an Durchschlagskraft. In der Tabelle zieht St. Pauli an den Berlinern vorbei auf Rang 13. Die Highlights der Partie:

Außerdem: Wir präsentieren Zusammenfassungen aller Bundesliga-Partien des aktuellen Spieltags - jedes Tor, alle wichtigen Szenen und strittigen Entscheidungen. Dazu ausgewählte Topspiele der 2. Fußball-Bundesliga:

Heute vor fünf Jahren wurde der erste Coronavirus-Fall in Deutschland gemeldet. Der 33-jährige Mitarbeiter eines Automobilzulieferers im bayerischen Landkreis Starnberg hatte sich bei einer Kollegin aus China angesteckt.

Heute vor 175 Jahren ist der Bildhauer Johann Gottfried Schadow gestorben (20.05.1764 - 27.01.1850). Seinen Namen kennen wahrscheinlich nicht alle aber sein bekanntestes Werk wahrscheinlich fast jeder: die Quadriga auf dem Brandenburger Tor in Berlin. 1793 wurde sie dort aufgestellt.

Besonders "weiße" Haushaltsgeräte wie Kühlschränke gehören zu den größten Stromfressern, auch Unterhaltungselektronik verbraucht viel Energie. Mit kleinen Anpassungen im Alltag lässt sich der Energieverbrauch senken. Tipps, wie man Strom und damit auch Geld sparen kann:

Die kleine Nährstoffbombe Knoblauch verleiht einem Gericht Würze und soll auch noch gesund sein. Doch viele stören sich am Geruch. Wie man den Geruch wieder los wird und was ein Knoblauch-Kater ist.

Der deutsche Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre wird heute 50 Jahre alt. Über Freundschaft, auch wie er sie selbst pflegt, sagte er einmal:

Windräder abreißen, Rückkehr zur Kernkraft, "Technologieoffenheit": Die Energiewende wird im Wahlkampf heiß diskutiert. Dabei sind die Regeln der Physik eindeutig. Sie ist es, die bei der Energiewende entscheidend ist, nicht Ideologie, schreibt der Physiker Axel Kleidon in der Terra-X-Kolumne.

Am Montag kommt bei 6 bis 13 Grad von Westen neuer, teils anhaltender Regen auf. An den Alpen ist es mit Föhn länger sonnig. Der Wind ist böig und teils stürmisch um Südwest.

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