Knoblauch: Gesund, aber was hilft gegen Knoblauchgeruch?
Pro Gesundheit, contra Geruch:Was Knoblauch im Körper bewirkt
von Sabine Meuter
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Knoblauch verleiht einem Gericht Würze. Zudem soll die Knolle gesund sein. Doch viele stören sich am Geruch. Wie man den Geruch wieder los wird und was ein Knoblauch-Kater ist.
Knoblauch gilt als gesundes Nahrungsmittel. Welche Vorteile die Knolle hat und warum zu viel Knoblauch Probleme bereiten kann.
Quelle: AP
Am Knoblauch scheiden sich die Geister. Während die einen darauf schwören, lehnen andere die kleine Knolle vor allem wegen des Geruchs ab. Ob man ihn mag oder nicht - Knoblauch gilt als gesundheitsfördernd, erklärt Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern.
Die Knolle ist reich an
Kohlenhydraten,
Eiweiß,
Mineralstoffen,
B-Vitaminen,
und Vitamin C.
Allerdings: Mehr als fünf Gramm täglich sollten nicht verzehrt werden, sonst drohen bei manchen unter Umständen Reizungen im Magen-Darm-Trakt oder ein Knoblauch-Kater, so die Ernährungsberaterin.
Zu viel Knoblauch kann katerähnliche Symptome verursachen. Betroffene haben etwa Glieder- oder Kopfschmerzen. Wissenschaftlich gibt es bislang keine Erklärung, warum manche Menschen einen Knoblauch-Kater bekommen und andere nicht. Experten vermuten, dass eine genetische Veranlagung eine mögliche Ursache ist. Die Beschwerden könnten aber auch mit Darmbakterien zusammenhängen, die beim Zersetzen des Knoblauchs eine Intoleranz im Körper auslösen. Da jeder Mensch ein anderes Mikrobiom im Darm hat, kann sich bei den einen ein Knoblauch-Kater einstellen und bei anderen nicht.
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Warum man Knoblauch essen sollte
Das für Knoblauch typische Aroma ist auf Schwefelverbindungen zurückzuführen. Allicin und Ajoen machen den Geschmack und den Geruch von Knoblauch aus. Diese beiden Schwefelverbindungen sorgen Studien zufolge vermutlich für die positive Wirkung von Knoblauch. "Sie sollen das Cholesterin senken, den Blutzucker günstig beeinflussen sowie blutverdünnend und blutdrucksenkend sein", sagt Krehl.
Aber: "Knoblauch ist kein Wundermittel", erklärt Krehl. Man könne sich nicht schlecht ernähren - indem man zum Beispiel viel zu viel Fett oder Fleisch zu sich nimmt - und glauben, Knoblauch würde das ausgleichen. Die Knolle sollte Teil einer insgesamt ausgewogenen Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Fisch und Nüssen sein.
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Knoblauchgeruch loswerden
Wer den Geruch von Knoblauch aus dem Atem verbannen will, sollte Petersilie, Salbei, Minze oder einige Kaffeebohnen kauen. "Auch einen Apfel zu essen, kann helfen", so Krehl.
Nach dem Kochen mit Knoblauch haftet der strenge Geruch der Knolle häufig noch an den Fingern. "Hier ist es oft hilfreich, die Hände mit etwas Essig oder Zitronensaft und lauwarmem Wasser zu waschen", empfiehlt Krehl. Oder in den feuchten Händen etwas Kaffeesatz verreiben und danach abwaschen. "Man kann auch mit Zitronenstücken oder -scheiben über die Finger reiben und so den Geruch vertreiben", sagt die Expertin.
Vorbeugender Tipp: Beim Kochen mit Knoblauch Handschuhe anziehen. So bleiben die Finger geruchsfrei.
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Nahrungsergänzungsmittel mit Knoblauch
Wissenschaftlich noch nicht hinreichend bewiesen ist die Frage, ob Nahrungsergänzungsmittel mit Knoblauch die gleiche positive Wirkung erzielen können wie die frische Variante. Bei hohen Dosierungen von knoblauchhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln besteht das Risiko von Beschwerden wie Erbrechen, Übelkeit, Durchfall und Blähungen.
"Alle, die Knoblauchprodukte einnehmen, sollten unbedingt auf mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten achten", warnt Daniela Krehl. So sei es denkbar, dass Knoblauchprodukte gerinnungshemmende Medikamente und blutdrucksenkende Arzneimittel in ihrer Wirkung verstärken, andere Präparate gegebenenfalls sogar blockieren. Daher immer erst ärztlichen Rat einholen, bevor man bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme auch Nahrungsergänzungsmittel mit Knoblauch zu sich nimmt.
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Quelle: dpa
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