Update am Morgen: Die Angst vor einem Flächenbrand in Nahost

"Wir haben Kinder, die ihre Eltern verloren haben und Eltern, die keine Kinder mehr haben", erzählt Familienvater Lotan Finia. Er ist einer der Überlebenden aus der Ortschaft Beeri, wo mehr als Hundert Leichen gefunden wurden. Kinder, Frauen, Männer - von Hamas-Kämpfern wahllos ermordet. Die Überlebenden wurden inzwischen in Hotels am Toten Meer evakuiert. Dort werden sie psychologisch betreut. Sie berichten von unvorstellbaren Szenen, die ein tiefes Trauma hinterlassen haben. Seinen eigenen Kindern hat Lotan Finia die Augen zugehalten, weil sie über Leichen steigen mussten.

Nach und nach offenbart sich das ganze Grauen des Terrorangriffs der Hamas vom Wochenende. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigt Rache an: "Dieser widerwärtige Feind wollte Krieg, er wird ihn bekommen." Ein Krieg, der noch blutiger werden könnte als alles bisher Geschehene.

Inzwischen meldet die Armee, dass nach heftigen Kämpfen die israelischen Orte vor dem Gaza-Streifen wieder unter ihrer Kontrolle stehen. Die Bewohner sind allerdings weitgehend evakuiert worden. Das ist, wie auch der voranschreitende Truppenaufmarsch, ein Anzeichen für die wahrscheinliche Bodenoffensive, so die Einschätzung unseres ZDF-Korrespondenten Michael Bewerunge. Vier Divisionen sind im Süden inzwischen vollständig stationiert.

Israels Antwort wird den Nahen Osten verändern, hatte Benjamin Netanjahu angekündigt. Die Sorge vor einem Flächenbrand in der ganzen Region ist groß. Welche Rolle spielen die größten Unterstützer der Hamas: die libanesische Hisbollah und der Iran, der als Drahtzieher vermutet wird?

Wie werden die USA reagieren, die auf eine Annäherung zwischen Israel und Saudi-Arabien setzten und inzwischen Flugzeugträger, Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in die Region verlegen? Was heißt dieser neue Konflikt für die Unterstützung der Ukraine in ihrem Kampf gegen Russland?

Fragen, denen unsere Korrespondenten heute unter anderem im auslandsjournal nachgehen - Golineh Atai von der arabischen Seite, Elmar Theveßen aus Washington. Und natürlich blicken wir auch auf das geschockte Israel - auf die Sorge der Menschen und die Angst um die gefangen genommenen Geiseln.

Fünf deutsche Geiseln - 22-Jährige ermordet: Beim Überfall auf Israel nahmen die Hamas-Terroristen mehr als 150 Zivilisten als Geiseln - darunter nach ZDF-Informationen mindestens fünf Deutsche.

Lufhansa will Deutsche aus Israel ausfliegen: Was am Donnerstag und Freitag geplant ist.

Wie ist Netanjahus Antwort auf den Hamas-Terror? Israel mobilisiert 300.000 Reservisten, Bilder zeigen zudem, wie Panzer in Stellung gebracht werden.

Die Schwierigkeit mit der Staatsräson: Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson. Viele betonen seit dem grauenhaften Überfall der Hamas diesen Grundsatz. Doch was bedeutet er konkret? Da wird es schwierig.

Kühnert lobt Verbot von Palästina-Demos in Berlin: Außerdem forderte Kühnert bei Lanz ein hartes Vorgehen gegen die Gruppierung, die offenbar die Jubelfeiern in Berlin organisiert hatte.

"Für mich als gläubiger Muslim beschämend": Eren Güvercin, Mitglied der Deutschen Islam Konferenz, kritisiert die "relativierende Haltung" der Islamverbände in Deutschland.

Habeck stellt Konjunkturprognose der Bundesregierung vor: Angesichts der Inflation und schwächelnder Weltwirtschaft rechnet die Ampel in diesem Jahr mit einer leichten Rezession in Deutschland.

Zweitägiges Treffen in Brüssel: Verteidigungsminister der Nato-Staaten beraten ab heute über den Ukraine-Krieg.

Chrupalla will "pathologische Auswertung" vorlegen: Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach seiner Krankenhaus-Behandlung wegen eines Vorfalls bei einer Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt kündigte AfD-Chef Chrupalla weitere medizinische Ergebnisse an. Diese wolle er am Mittwoch vorlegen.

Raketenschläge, Geiselterror, Massaker - nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel stellt sich das Land auf einen langen Krieg ein. Was bedeutet das für Deutschland? Ein Spezial von ZDF frontal.

500.000. Mädchen und Frauen auf dieser Welt haben keinen Zugang zu Menstruationsartikeln und zu angemessenen Einrichtungen, die ihnen die Hygiene erleichtern. Diese Zahlen legt die Hilfsorganisation Plan International zum heutigen Welt-Mädchentag vor.

Der Internationale Coming Out Day an diesem Mittwoch soll die Sichtbarkeit der LGBTQ+-Gemeinde stärken.

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