Die am Wochenende entdeckten Schäden an der Ostsee-Pipeline Balticconnector zwischen
Finnland und Estland können nach Angaben der finnischen Regierung nicht im Alltagsbetrieb entstanden sein.
Nach einer vorläufigen Beurteilung sei der Schaden weder durch die normale Nutzung noch durch Druckschwankungen zu erklären, sagte Ministerpräsident Petteri Orpo am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Helsinki. Es sei wahrscheinlich, dass das Leck auf äußere Einwirkungen zurückgeht.
Untersuchungen eingeleitet
Die finnische Kriminalpolizei leitete am Dienstag eine Untersuchung zu dem Vorfall ein. Auf die Frage, ob es einen Grund für den Verdacht einer Beteiligung Russlands gebe, wich Orpo aus.
Das Wichtigste sei, dass die Sache ordentlich untersucht werde. Man lebe in unruhigen Zeiten, aber es gebe keinen Grund, sich Sorgen zu machen.
Scharfe Kontrollen zwischen Russland und Finnland, gegenseitiges Misstrauen - die gute Nachbarschaft scheint vorbei. 10.08.2023 | 27:39 min
Plötzlicher Druckabfall am Sonntag
Die Reparatur der Pipeline dürfte nun mehrere Monate dauern, wie Behördenvertreter auf der Pressekonferenz einschätzten. Der stellvertretende Chef des finnischen Grenzschutzes, Markku Hassinen, berichtete von einer deutlichen Beschädigung des Rohres.
Die Betreibergesellschaften Gasgrid (Finnland) und Elering (Estland) hatten am frühen Sonntagmorgen einen plötzlichen Druckabfall in der Leitung bemerkt. Der Gastransport zwischen den beiden EU-Ländern wurde daraufhin unterbrochen.
Der Vorfall weckt Erinnerungen an die Angriffe auf die Nord-Stream-Pipelines vor rund einem Jahr:
Quelle: dpa