Update am Abend: Irans Konsulate, Hanau-Urteil und Temu

    Update

    Update am Abend:Irans Konsulate, Hanau-Urteil, Temu - der Tag

    von Larissa Hamann
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    ZDFheute Update - Larissa Hamann

    Guten Abend,

    Deutschland schließt alle drei iranischen Generalkonsulate. Und reagiert damit auf die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd. Außenministerin Annalena Baerbock begründete den Schritt mit dem "menschenverachtenden Agieren" der iranischen Führung.

    Nicht ohne Grund sind unsere diplomatischen Beziehungen mehr als auf einem Tiefpunkt.

    Annalena Baerbock, Außenministerin

    Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal findet die Reaktion "immer noch zu wenig" und kritisiert, dass die Bundesregierung erst nach der Hinrichtung reagiert und nicht schon vorher mehr Druck gemacht hat.

    Druck anstelle von Appeasement und Duckmäusertum. Wir haben einen Souveränitätsschaden, auch die Bundesrepublik, der dafür gesorgt hat, dass deutsche Staatsbürger nicht sicher sind und zu Tode kommen können.

    Düzen Tekkal, Menschenrechtsaktivistin

    Die Reaktion der Bundesregierung sei aber trotzdem sehr wichtig, betont die Aktivistin bei ZDFheute live:
    Düzen Tekkal bei ZDFheute live
    31.10.2024 | 6:05 min
    Die Reaktion auf die Hinrichtung fällt jedoch härter aus als von vielen erwartet. ZDF-Hauptstadtkorrespondent Andreas Kynast spricht von einem "außergewöhnlichen Schritt". Es ist erst das zweite Mal, dass die Bundesregierung einen solchen Schritt geht.
    Andreas Kynast bei ZDFheute live
    31.10.2024 | 8:20 min

    Vater von Hanau-Attentäter verurteilt

    Volksverhetzung, Beleidigung, Nötigung und wegen anderer Delikte wurde der Vater des Hanauer Attentäters verurteilt. Er muss 21.600 Euro Strafe bezahlen. Der 77-Jährige sei "zweifelsohne rassistisch", erklärte die Richterin in der Urteilsbegründung. Er habe die Menschenwürde von Migranten "böswillig verächtlich gemacht". Bestraft wurde der Mann auch, weil er sich einer Angehörigen eines Anschlagsopfers, die in seiner Nähe wohnt, trotz Verbots immer wieder genähert hatte.
    Der Sohn des Mannes, ein 43-jähriger Deutscher, hatte am 19. Februar 2020 neun Menschen in Hanau aus rassistischen Motiven erschossen und anschließend seine Mutter und sich selbst getötet.

    EU startet Verfahren gegen Temu

    Haben Sie schonmal bei Temu etwas gekauft? Wenn nicht, ist Ihnen bestimmt schonmal die offensive Werbung beim Surfen aufgefallen. Nun geht die EU-Kommission gegen die Plattform vor. Sie will prüfen, ob das chinesische Unternehmen genug gegen den Verkauf illegaler Produkte macht. Unseriöse Händler würden wieder auf der Plattform auftauchen, nachdem sie gesperrt worden seien, so die Kommission.
    Außerdem bestehe das Risiko, dass die Plattform durch Belohnungsprogramme süchtig mache. Das könne negative Folgen für das körperliche und geistige Wohlbefinden haben. Die Kommission will nun weiter Beweise sammeln, etwa durch Befragungen.

    Lage im Nahost-Konflikt

    Kampf zwischen Israel und Libanon: Israelische Truppen sind im Libanon wohl teilweise in den strategisch wichtigen Ort Chiam im Süden vorgerückt. Die Soldaten hätten dort das Gemeindegebäude gesprengt, sagten Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur. In Nordisrael wiederum starben bei einem Raketenangriff aus dem Libanon laut den örtlichen Behörden fünf Menschen.
    Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und hier im Liveblog.

    Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist

    Russland rückt weiter vor: Das russische Verteidigungsministerium meldete am Mittag die Einnahme eines weiteren Dorfes in der Ostukraine.
    Die erste Verteidigungslinie wurde durchbrochen. Militärexperte Markus Reisner erklärt die aktuelle Lage.
    markus-reisner
    Die russische Armee hat nach Moskauer Angaben ihre Geländegewinne in der Ostukraine fortgesetzt und weitere Orte eingenommen. "Die Ukraine braucht dringend operative Reserven", so Militärexperte Markus Reisner. 31.10.2024 | 5:34 min
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Weitere Schlagzeilen

    Kuriosität des Tages

    22 Tonnen Cheddar waren einem Käsehandler in London gestohlen wurden. Das Motiv ist weiter unklar. Die Polizei nahm aber inzwischen einen 63-jährigen Mann wegen des Verdachts auf Betrug und Hehlerei fest. Der gestohlene Käse ist rund 36.000 Euro wert. Die Diebe hatten sich als Großhändler eines französischen Lebensmittelhändlers ausgegeben und konnten so die mehr als 950 Laibe erbeuten, bevor der Betrug auffiel.

    Ein Lichtblick

    Der Einzelhandel hat im September bessere Geschäfte als im Monat davor. Er wuchs um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Inflationsbereinigt fiel das Plus mit 1,2 Prozent doppelt so stark aus. Einige Ökonomen hatten mit einem Rückgängig gerechnet.

    Zahl des Tages

    Die Deutschen treffen sich seltener mit Freunden: 18 Prozent treffen sich mindestens einmal pro Woche mit ihren Freunden, wie die Stiftung für Zukunftsfragen mitteilt. Vor zwanzig Jahren lag der Anteil noch bei 28 Prozent. Besonders Jüngere treffen sich seltener: Bei den unter 35-Jährigen verbringt gegenwärtig nur noch jeder Dritte regelmäßig Zeit mit seinen Freunden, während es 2004 noch 56 Prozent waren.

    Gesagt

    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Menschen auf Kreta um Vergebung für das Morden der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg gebeten. "Ich bitte Sie, die Überlebenden und Nachfahren, um Vergebung für die schweren Verbrechen, die Deutsche hier verübt haben", sagte Steinmeier bei einem Besuch des Dorfes Kandanos.

    Ich bitte um Vergebung dafür, dass mein Land über Jahrzehnte die Ahndung der Verbrechen verschleppt hat. Dass es nach dem Krieg zunächst weggesehen und geschwiegen hat.

    Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident

    Kandanos war am 3. Juni 1941 von der Wehrmacht vollständig zerstört worden.
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    Streaming-Tipp für den Feierabend

    Keine Lust heute Abend auf eine Halloween-Feier zu gehen aber trotzdem ein bisschen in Grusel-Stimmung? Dann können Sie sich auch einfach vom Sofa aus gruseln: mit einem verfluchten Pharao, einer teuflischen Bestie oder einer Geisterstadt. Die ZDFinfo-Doku-Serie Verflucht - Große Legenden der Geschichte geht verschiedenen Mythen nach. (sechs Folgen, jeweils rund 43 Minuten).
    Montage: Der Totengott Anubis steht vor dem Eingang einer altägyptischen Tempelanlage.
    05.11.2024 | 43:34 min

    Genießen Sie Ihren Abend - ob mit oder ohne gruseln!

    Larissa Hamann und das gesamte ZDFheute-Team
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