Update am Abend: Finanzpaket - Eine Frage der Perspektive

es war ein historischer Tag im Parlament. Eine weitere mögliche Hürde für das Milliarden-Finanzpaket der wohl künftigen Regierung aus Union und SPD ist überwunden. Deutschland ist unverzichtbaren Investitionen in Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz beziehungsweise künftige Generationen ruinierenden Schulden ein Stück näher - je nachdem, wen man fragt im alten Bundestag. Eine Frage der Perspektive also.

512 Abgeordnete stimmten mit "Ja", 206 Abgeordnete mit "Nein", es gab keine Enthaltungen. Eine Analyse unseres Hauptstadtkorrespondenten Dominik Rzepka gibt es hier:

Union und SPD warben zuvor eindringlich für ihr Paket. Friedrich Merz (CDU) verteidigte drastisch höhere Verteidigungsausgaben. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg sagte der Kanzler in spe: "Es ist ein Krieg auch gegen unser Land, der täglich stattfindet." Mehr Geld sei bitter nötig.

Lars Klingbeil (SPD) bemühte sich derweil, Vorteile für die Menschen in Deutschland herauszustellen: "Dieses Paket wird die Mehrheit der Menschen in ihrem Alltag entlasten." Es werde das Wachstum ankurbeln und Frieden wahren.

Beide ließen es sich nicht nehmen, auch auf Reformen zu pochen - Stichwort: Bürokratie. Wenig überraschend konnte das die anderen Fraktionen und Gruppen im Bundestag nicht besänftigen. Zwischen hitzigen Debatten zur Sache zeigte sich auch immer wieder, welche Wunden der Wahlkampf beziehungsweise das Ergebnis der Bundestagswahl bei den Parteien hinterlassen hat.

Britta Haßelmann von den Grünen warf Merz "Diffamierung" vor - ihre Partei und die SPD hätten im Wahlkampf lange für eine Reform der Schuldenbremse gestritten. "All das haben Sie kategorisch abgelehnt - und meistens noch mit einer solchen Überheblichkeit und einem solchen Populismus, dass einem schlecht werden konnte." Weil das Finanzpaket nun aber in der Sache richtig sei, werde man zustimmen.

Tino Chrupalla von der AfD bezeichnete Merz als inzwischen "komplett wirbellos". Die Linke nannte Merz schamlos - sie und das BSW stellten sich zudem entschieden gegen "Kriegskredite" im Paket. FDP-Fraktionschef Christian Dürr, dessen Partei aus dem Bundestag ausscheidet, sieht die mögliche Regierung Merz unter keinem guten Stern: "Viel Geld, keine Reformen. Das wird Ihre Kanzlerschaft kennzeichnen."

Bleibt noch die Frage, wie es weitergeht: Auch im Bundesrat ist eine Zweidrittelmehrheit für das Finanzpaket nötig. Nachdem CSU und Freie Wähler aus Bayern ihr "Okay" gegeben hatten, sollte diese aber stehen. Die Abstimmung soll voraussichtlich am Freitag stattfinden.

Neuer Top-Job für Baerbock? Noch-Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) soll nach ihrem Ausscheiden aus der Bundesregierung eine Top-Position bei den Vereinten Nationen in New York erhalten. Die Bundesregierung will die Grünen-Politikerin nach Informationen aus Regierungskreisen als deutsche Kandidatin für den Vorsitz der UN-Generalversammlung in der Sitzungsperiode 2025/2026 benennen. Ein entsprechender Kabinettsbeschluss im Umlaufverfahren ist demnach auf den Weg gebracht.

Autobauer Audi schwächelt: Nach VW hat nun auch Audi seine Geschäftszahlen von 2024 vorgelegt. Demnach muss der deutsche Autobauer einen Gewinneinbruch von 33 Prozent verkraften. Es ist bereits der zweite deutliche Rückgang in Folge. Schwache Nachfrage trifft laut Audi-Chef Gernot Döllner auf stärkere Konkurrenz - insbesondere aus China.

Kartellamt darf Apple schärfer kontrollieren: Apple hat überragende marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb, urteilt der Bundesgerichtshof. Folglich darf das Kartellamt das Unternehmen strenger kontrollieren.

Israel greift Gaza wieder aus der Luft an. Nach der erfolgreichen ersten Phase der Waffenruhe gilt diese nun als gescheitert. "Das bedeutet, dass der Krieg zurück ist in Gaza. Und möglicherweise mit einer Gewalt und mit einer Wucht, die den Krieg vor der Waffenruhe noch übertreffen könnte", analysiert ZDF-Korrespondent Thomas Reichart. Auch eine Bodenoffensive könnte unmittelbar bevorstehen.

Streumunition: Comeback umstrittener Waffen? Viele Staaten haben Streumunition und Antipersonenminen wegen ziviler Opfer und Blindgänger verboten. Nun steigen mehrere Nato-Staaten aus den Verträgen aus. Was macht Deutschland?

Trump spricht mit Putin: Über die Zukunft der Ukraine sprechen US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin. Trump kündigte bereits an, man dürfe Großes erwarten. Armin Coerper berichtet:

Aus wenigen Tagen wurden neun Monate: Die Astronauten Suni Williams und Barry Wilmore mussten wegen einer technischen Panne deutlich länger als geplant auf der Internationalen Raumstation ISS bleiben. Nun hat - endlich - ihre Rückreise zur Erde begonnen. Gegen 23 Uhr deutscher Zeit soll die Raumkapsel im Meer vor der Küste des US-Bundesstaats Florida landen.

Im vergangenen Jahr haben im Vergleich zu 2023 mehr Menschen eine Ausbildung in einem Pflegeberuf begonnen: 59.500 Ausbildungsverträge wurden abgeschlossen - ein Zuwachs von neun Prozent. Damit werden nun fast 150.000 Menschen innerhalb von drei Jahren zur Pflegefachperson ausgebildet. Übrigens: Der Frauenanteil liegt bei 74 Prozent.

Mit den Kinderfilmen "Die Wilden Kerle", aus denen der Ausspruch stammt, wurde Wilson Gonzalez Ochsenknecht berühmt. Heute feiert der Schauspieler und Musiker seinen 35. Geburtstag. Bald ist er auch wieder auf den Bildschirmen zu sehen. In der Comedyserie "Späti" spielt Ochsenknecht nicht nur mit, er hatte auch die Idee, "weil ich oft an Spätis abhing und dort so viele Geschichten passiert sind, dass man sie einfach erzählen musste. Der Späti ist ein Ort, an dem alles passiert: Träume, Abstürze, Begegnungen." Zu sehen ab dem 28. März - also noch etwas Geduld. Heute dürfen Sie dafür schon mal das neue Streamingportal des ZDF kennenlernen.

Das ZDF verabschiedet sich nämlich von der Logik der bisherigen Mediathek, die in vielen Teilen noch stark am Fernsehen ausgerichtet war. Nun heißt es: "Jetzt streamen im ZDF". Die Highlights:

Und für den Streamingabend im ZDF empfehlen wir Ihnen heute die Dokumentation "Was darf man noch sagen? - Wut und Wahrheit nach Corona". Moderatorin Eva Schulz spricht unter anderem mit dem Satiriker Florian Schroeder und dem Intensivpfleger Ricardo Lange darüber, warum es so schwer geworden ist, nach Corona differenziert zu diskutieren. (44 Minuten, heute abend um 20:15 Uhr auch im TV)

"Schlaflosigkeit, plötzliche Gewichtszunahme und emotionale Achterbahnfahrten haben meinen Alltag komplett verändert", sagt Line. Mit 46 Jahren ist sie in den Wechseljahren und hat sich Hilfe und Rat bei anderen Frauen gesucht, um besser mit den Symptomen umgehen zu können. Die "37°"-Reportage "Wechseljahre: heißkalt erwischt" nimmt sich einem Thema an, das rund neun Millionen Frauen in Deutschland betrifft, aber immer noch von gesellschaftlichen Tabus geprägt ist. (29 Minuten, und heute um 22:15 Uhr im TV)

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