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Update am Morgen:Die Inflation des Doppelwumms
von Susanne Biedenkopf
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Guten Morgen,
auf den Tag ein Jahr ist her, dass Olaf Scholz (SPD) den explodierenden Energiepreisen und der Gasknappheit ein 200 Milliarden schweres Hilfspaket entgegenstellte, das nach seinen Worten die Wirkung eines "Doppelwumms" erzielen sollte. Bei dem ebenfalls milliardenschweren Corona-Hilfspaket hatte es noch ein einfacher "Wumms" getan. Das gigantische Finanzpaket milderte die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine für die deutschen Bürgerinnen und Bürger. Die Energiepreise wurden gedeckelt.
Ein Wumms. Das Wort erinnert eher an den Effekt des Zaubertranks, mit dem Asterix und seine Gallier sich aller Probleme entledigten - oder an Popeye, bei dem der - in meiner Kindheit völlig überschätzte - Verzehr von Spinat eindrucksvolle Wummskräfte versprach. Einfach so. Mit den Milliarden ist es komplizierter. Der "Schutzschirm" und seine finanzielle Kraft verdanken sich keinem geheimen Schatz, sondern der Wirtschaftskraft unseres Landes. Gespeist wird er aus Steuern oder aus Schulden, die zulasten künftiger Steuerzahler aufgenommen werden.
In Momenten der Krise mögen finanzielle Schutzschirme notwendig und richtig sein. Schwieriger ist es dann allerdings, die Vergünstigungen wieder zurückzufahren. An nichts gewöhnt sich der Mensch so schnell wie an Ausnahmen. Das hat wohl jeder von uns im persönlichen, wie im beruflichen Umfeld schon erlebt. Und so wird es spannend, ob sich Finanzminister Lindner mit seiner Forderung durchsetzen wird, den Mehrwertsteuersatz auf Gas vorzeitig wieder von sieben auf 19 Prozent zu erhöhen, um "Spielräume für die öffentlichen Haushalte" zu schaffen.
Der "Doppelwumms" jedenfalls hat in den letzten Wochen eine nicht nur für schwäbische Hausfrauen beunruhigende Karriere hingelegt. Gefordert wird er inzwischen fürs Klima, die Schulen und gegen Kinderarmut. Der erste "Trippelwumms" wird wohl nicht lange auf sich warten lassen.
Kommen Sie gut durch den Tag
Susanne Biedenkopf, Leiterin der ZDF-Redaktion für Wirtschaft, Recht, Service, Soziales und Umwelt
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Jahrestag der Annexion ukrainischer Gebiete: Mit einem großen Festkonzert auf dem Roten Platz in Moskau feiert Russland an diesem Freitag den ersten Jahrestag der Annexion der ukrainischen Gebiete Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk. Allerdings kontrollieren die russischen Besatzer keine dieser Regionen ganz und mussten okkupierte Teile angesichts der Gegenoffensive der Ukraine wieder aufgeben.
Selenskyj - Ukraine hat Nato-Mitgliedschaft verdient: Nach dem Besuch von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut auf eine Mitgliedschaft seines Landes in dem westlichen Militärbündnis gepocht. "Die Ukraine verdient es, ein Nato-Mitglied zu werden - und sie wird es werden", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Heizungsgesetz dürfte Bundesrat passieren: Das Gebäudeenergiegesetz, umgangssprachlich als Heizungsgesetz bezeichnet, wird heute voraussichtlich den Bundesrat passieren. Erwartet wird aufgrund der Mehrheitsverhältnisse, dass die Länderkammer keinen Einspruch gegen das Gesetz einlegt. Ausschüsse des Bundesrats empfehlen, nicht den Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat anzurufen - das fordert Bayern in einem Antrag.
Erster Bürgerrat zur Ernährung geht an den Start: Parlamentspräsidentin Bärbel Bas will das neue Gremium am Nachmittag eröffnen. Am Wochenende sollen die 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann zur ersten Arbeitssitzung zusammenkommen. Bis Februar sollen sie ein "Bürgergutachten" mit Empfehlungen zum Thema "Ernährung im Wandel: Zwischen Privatangelegenheit und staatlichen Aufgaben" vorlegen.
Ausführlich informiert
ZDFheute live: Welche Optionen bleiben Putin? Moskau feiert die Annexion vier ukrainischer Regionen vor einem Jahr. Doch Putins Truppen sind massiv unter Druck. Militärexperte Gressel analysiert die Lage. (43 min)
Zahlen des Tages
1,7 Millionen. So oft werden Menschen in Deutschland pro Jahr wegen einer Herzkrankheit in Kliniken behandelt. Fast 218.000 Patienten davon wurden im letzten Jahr wegen eines Herzinfarkts versorgt. Heute ist der Weltherztag des Welt-Herz-Verbandes, der die Erforschung, Prävention und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördert.
Weitere Schlagzeilen
- Debatte bei Lanz: Gysi prophezeit Wagenknecht-Misserfolg
- Deutscher Fernsehpreis: ZDF-Familie erhält sieben Auszeichnungen
- 200-Euro-Pauschale: So viele Studis haben die Energiepauschale nicht beantragt
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Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:54 min
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So wird das Wetter heute
Am Freitag regnet es in der Nordwesthälfte zeitweise. Sonst ist es wolkig, ganz im Süden nach Nebel sonnig. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 19 Grad in Schleswig-Holstein und 29 Grad in Baden-Württemberg.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Jan Schneider.
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