Update am Morgen: Wird der Doppelpass ein Volltreffer?

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    Update am Morgen:Wird der Doppelpass ein Volltreffer?

    von Susanne Biedenkopf
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    Susanne Biedenkopf

    Guten Morgen,

    heute tritt das neue Staatsangehörigkeitsrecht in Kraft und das bedeutet auch: Wer ab heute eingebürgert wird, kann sich für eine doppelte Staatsbürgerschaft entscheiden. Das ist eine wichtige Veränderung - denn mal Hand aufs Herz: Wenn Sie im Ausland arbeiten und leben würden, mit Familie oder auch ohne, wären Sie dann bereit für eine andere Staatsangehörigkeit Ihre deutsche aufzugeben?
    Ali (l.) und Marwa (r.) mit einem roten Reisepass.
    02.04.2024 | 28:43 min
    Ich hätte für eine andere Staatsbürgerschaft nie den deutschen Pass abgegeben. Und so ging es bislang offensichtlich auch vielen Ausländern, die in Deutschland leben. Deutschsein nicht um jeden Preis.
    Im europäischen Vergleich ist unsere Einbürgerungsquote eher gering. Mit einer Quote von 1,5 Prozent liegt Deutschland gleichauf mit Ungarn und im unteren Mittelfeld. Für den Weg zur Einbürgerung haben sich bislang vor allem Menschen entschieden, die eine hohen Druck nach Aufenthaltssicherheit verspürten. So stammte fast ein Drittel der Eingebürgerten im Jahr 2023 ursprünglich aus Syrien.
    Gökay Sofuoglu
    02.02.2024 | 16:00 min
    Wie viele Ausländerinnen und Ausländer in unserem Land leben, lässt sich nicht genau beziffern. Im Melderegister werden zwar Einreisende erfasst, Ausreisende aber nicht zuverlässig ausgetragen. Die Schätzungen, so der Rechtexperte Tarik Tabbara auf Anfrage des ZDF, liegen zwischen dreizehn und fünfzehn Prozent der Bevölkerung. Das bedeute, "dass eine große Prozentzahl an Menschen, die hier leben, dauerhaft von demokratischen Prozessen ausgeschlossen sind".
    Mit dem neuen Gesetz wird diese gesellschaftliche Teilhabe leichter. Kurzfristig wird die Zahl der Anträge steigen. Das ist schon jetzt erkennbar. Laut Mediendienst Integration warten in den 50 bevölkerungsreichsten Städten mehr als 200.000 offene Anträge. Der Behördenstau und die damit verbundene Überforderung sind programmiert. Ob das so bleibt, und ob dieser Ansatz den Bedarf an Fachkräften in unserem Land verringern kann, werden wir erst in einigen Jahren wissen. Langfristig wird auch hier viel von der Umsetzung der neuen Regelungen abhängen. Und davon, ob die sich auch in der Praxis bewähren.
    Kommen Sie gut durch den - fußballfreien - Tag
    Susanne Biedenkopf, Leiterin der ZDF-Redaktion für Wirtschaft, Recht, Service, Soziales und Umwelt

    Aktuelles von der Heim-EM

    Richtig gelesen: Heute ist fußballfrei - der erste spielfreie EM-Tag seit zwei Wochen. Auch morgen ist für Kicker und Fans nochmal Durchschnaufen angesagt - erst am Samstag wird das Turnier mit den ersten beiden Achtelfinalspielen fortgesetzt.
    Am Mittwochabend gab es noch die letzten Entscheidungen. In der Gruppe E hieß es: "vier gewinnt". Aber auch: "vier verliert". Denn am Ende hatten alle Nationen vier Punkte auf dem Konto. Wegen der besten Tordifferenz gewann Rumänien die Gruppe vor Belgien und der Slowakei. Die Ukraine schied aus.
    In der Gruppe F schaffte Georgien nach einem 2:0 gegen Gruppensieger Portugal den überraschenden Achtelfinal-Einzug, die Türkei nimmt Tschechien aus dem Turnier. Das schreiben die internationalen Medien zum letzten Spieltag der EM-Gruppen E und F.
    Alles Aktuelle zur EM gibt es auch in unserem Liveblog.
    Der Spielplan im Überblick:

    Fußball-EM 2024
    :UEFA EURO 2024

    Die Fußball-EM 2024 in Deutschland live im ZDF. Livestreams, Highlights, Liveticker, Infos rund um das DFB-Team und Hintergründe zur EM.
    Logo EM 2024 in Deutschland

    Was heute noch wichtig ist

    • Bundestag debattiert über Maskenkäufe und Kliniken: In einer Aktuellen Stunde sollen die Abgeordneten über das Vorgehen der damaligen Regierung zu Beginn der Corona-Pandemie debattieren, als Masken knapp, aber dringend benötigt waren. Aus noch schwelenden Streitfällen um Lieferungen sind noch etwa 100 Klagen mit einem Streitwert von insgesamt 2,3 Milliarden Euro offen.
    • EU-Gipfel will Ursula von der Leyen als Präsidentin der EU-Kommission wiederwählen. Die liberale estnische Regierungschefin Kaja Kallas soll die neue EU-Außenbeauftragte werden, der portugiesische Ex-Regierungschef António Costa EU-Ratspräsident.
    • Die Bundeswehr soll sich ein weiteres Jahr an den Einsätzen im Kosovo, in Bosnien-Herzegowina und vor der libanesischen Küste beteiligen. Heute will der Bundestag über die Verlängerung der Mandate entscheiden.
    • Das Ifo-Institut wird 75: Die Münchner Wirtschaftsforscher feiern mit Finanzminister Christian Lindner (FDP).
    • Unter welchen Voraussetzungen dürfen Unternehmen mit dem Label "klimaneutral" werben? Dazu will der Bundesgerichtshof in Karlsruhe eine Urteil verkünden. 

    Zum Mitreden

    Stinkefinger
    Quelle: picture alliance / Zoonar

    Vor 30 Jahren, am 27. Juni 1994, zeigte Stefan Effenberg den deutschen Fans in Dallas den Mittelfinger. Die Folge: sein Rauswurf aus der Fußball-Nationalmannschaft - mitten in der WM. Die Geste stammt übrigens aus der römisch-griechischen Antike. Vor etwa 2.500 Jahren entwickelten die Griechen das phallische Symbol mit der Hand, um sich gegenseitig zu verspotten und zu provozieren. Und auch die Römer nutzten die Handbewegung als Beleidigung. Anfang der 1960er-Jahre wurde der "Mittelfinger" in den Duden aufgenommen, 1996 folgte der "Stinkefinger".

    Gesagt

    Heute vor 35 Jahren durchtrennten Ungarns Außenminister Gyula Horn und sein österreichischer Amtskollege Alois Mock den Grenzzaun zwischen den beiden Ländern. Gyula Horn, der 2013 verstarb, erinnerte sich daran als "ein großes und erschütterndes Erlebnis meines Lebens".

    Der Akt war historisch und komisch zugleich. Ich musste mich nämlich mit einer völlig stumpfen Schere abquälen, während mein Kollege ein besseres Werkzeug hatte. Darin steckte etwas Symbolisches: Vom Westen aus war die Grenzöffnung leichter als vom Osten aus.

    Gyula Horn, ehemaliger Außenminister Ungarns

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    Zahl des Tages

    7
    "Scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne." Im Gegensatz zu anderen Bauernregeln soll die Siebenschläferregel eine Zuverlässigkeit von 70 bis 75 Prozent haben. Heute ist es soweit - schauen wir also gleich mal aufs Wetter.

    So wird das Wetter heute

    An diesem Donnerstag sind verbreitet Schauer und Gewitter unterwegs. Auch Unwetter durch Starkregen sind wieder dabei. Ganz im Norden sind die Schauer seltener. Maximal 25 bis 32 Grad.
    Das Wetter am Donnerstag 27.06.2024
    Quelle: ZDF

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden30.06.2024 | 2:05 min
    Zusammengestellt von Nicola Frowein und Katharina Schuster
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