Update am Abend: Bug, Biden, Boateng - der Tag kompakt

Airlines, Banken, Supermärkte, TV-Sender ... die Liste wird im Laufe des Vormittags immer länger. Computerprobleme zwingen weltweit Rechner und damit ganze Unternehmen stundenlang in die Knie. Auch in Deutschland fallen - just in der Ferienzeit - zahlreiche Flüge aus, am Flughafen Berlin geht zeitweise nichts mehr. An Kliniken in Norddeutschland werden Operationen abgesagt. Was so alles nicht mehr läuft und lief - hier nachzulesen in unserem Liveblog:

Ausgangspunkt ist offensichtlich ein fehlerhaftes Update der Cybersicherheitsfirma Crowdstrike. Das brachte Windows-Anwendungen zum Absturz, wie die US-Firma selbst mitteilt. Das Problem werde behoben, ein neuer Download stehe bereit. Crowdstrike-Chef George Kurtz versichert: "Das ist kein Sicherheitsproblem oder eine Cyberattacke." Auch im Bundesinnenministerium heißt es, Hinweise auf einen Cyberangriff gebe es nicht. Gegen Mittag liefen die ersten betroffenen Systeme wieder.

Es ist keine Seltenheit, dass solche Software-Bugs auf breiter Front durchschlagen. Grund: Die Konzentration der Software-Industrie. Ein Service-Anbieter bedient oft tausende Unternehmen. Und fehlerhafte Updates gebe es "leider immer wieder", sagt Michèle Trebo, Expertin für Cyberkriminalität, im ZDF. Wie sich das verhindern lässt? Die Software "gut testen", bevor sie zum Einsatz kommt.

Ein Gericht in Russland hat den US-Journalisten Evan Gershkovich zu 16 Jahren Haft verurteilt. Der Vorwurf: "Spionage". Laut Anklage soll er im Auftrag des US-Geheimdienstes CIA Informationen über einen russischen Panzer-Hersteller gesammelt haben. Der Journalist des "Wall Street Journal", sein Arbeitgeber wie auch die US-Regierung weisen das zurück, das Blatt spricht von einem Scheinprozess.

Gershkovich muss die Haft in einer Strafkolonie unter "verschärften Bedingungen" ableisten. Nach russischen Angaben laufen im Verborgenen Verhandlungen mit den USA über einen Gefangenenaustausch.

Schmeißt Joe Biden hin? Das Attentat auf Donald Trump und der Parteitag der Republikaner hatten die K-Frage bei den Demokraten kurz in den Hintergrund gedrängt. Doch Trump hatte in Wisconsin kaum ausgeredet, da ploppt sie wieder auf. Berichte über einen möglichen Sinneswandel machen die Runde.

Öffentlich betont Biden zwar beharrlich, für eine zweite Amtszeit kandidieren zu wollen. Doch mittlerweile soll ihm auch so mancher Parteigrande nahelegen, das noch einmal zu überdenken. Hat er während seiner Corona-Infektion dann womöglich auch gemacht, wird spekuliert. Was dabei vermeintlich herauskam?

"Es fühlt sich so an, als wäre es eine Frage des ... Wann, nicht des Ob", wird einer der Insider zitiert. Und wer dann? Die Kolleginnen Anna Kleiser und Sophie Steinfeld werfen vorsorglich einen Blick auf Bidens Nummer zwei, Vizepräsidentin Kamala Harris:

Es wird für Batterien und damit für E-Autos benötigt: Lithium. In der Autoindustrie ist das Leichtmetall ein nachgefragter Rohstoff, entsprechend groß ist das Interesse in Deutschland. Und ist auch Kanzler Olaf Scholz dabei, als Vertreter von EU und Serbien am Vormittag in Belgrad erklären, bei Abbau und Verwertung zusammenarbeiten zu wollen. Das künftig in dem Land geförderte Lithium soll Serbien zufolge 17 Prozent des europäischen Bedarfs decken. Bislang ist Europa weitgehend von Importen aus China abhängig.

Der nunmehr dritte Prozess gegen Jérôme Boateng endet mit einer Verwarnung: Das Landgericht München I sprach den früheren Fußball-Nationalspieler zwar wegen vorsätzlicher Körperverletzung schuldig, verhängte aber eine Geldstrafe unter Vorbehalt - als quasi auf Bewährung. Boateng muss die 200.000 Euro nur zahlen, sollte er gegen seine Auflagen verstoßen.

Das Gericht kam zu dem Schluss, "dass von dem Vorwurf des notorischen Frauenschlägers nichts übrig geblieben ist", so Richterin Hemmerich. Er habe sich einmal in einem Urlaub vor sechs Jahren falsch verhalten. Die Anklage warf Boateng vor, seine frühere Partnerin damals in den Kopf gebissen und mit Gegenständen beworfen zu haben. Boateng bestreitet das, räumte aber ein, seine Ex-Freundin geschubst zu haben. Hemmerich: Die "eigentlich wirklich Leidtragenden" in dem Prozess seien allerdings die "die Kinder".

So kann es wohl nur der Literat formulieren. Gerechnet habe er jedenfalls nicht damit, als ihn vor ein paar Tagen die Nachricht ereilte, sagt Oswald Egger. Heute wurde es dann bekanntgegeben: Der Schriftsteller erhält den renommierten Georg-Büchner-Preis, eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen des deutschsprachigen Raums.

Was soll auf die Haut? Schon mal eine schwierige Frage. So ein Tattoo ist ja eher von Dauer. Umso mehr soll es dann auch perfekt sein. Folgt die zweite Frage: Wie finde ich ein seriöses und gutes Studio? Denn eines eröffnen kann im Prinzip jeder. Tipps, wie es klappt mit der Kunst auf der Haut, haben wie hier zusammengetragen:

Gucci, Prada und Co. - Kunden zahlen mitunter Tausende Euro für die Designer-Taschen der Luxushersteller. Doch ist die Herstellung umweltfreundlicher und sozialer als bei billigen Modellen? Und was steckt hinter den Fakes der teuren Taschen? planet e. wirft einen Blick auf den Hype und hinter die Kulissen des schönen Scheins. (28 Minuten)

Es kommt, wie es kommen muss: Zwischen Karla, der Lustmörderin, und Charly, dem lebensmüden Clown, entwickelt sich eine zarte Liebesgeschichte. Dabei vergisst Charly völlig, dass die Liebe einer Lustmörderin tödlich sein kann. Aus der Reihe Junges Kino: Karigula - Monster der Liebe. (80 Minuten, FSK 16, zwischen 22 und 6 Uhr in der Mediathek, mit Anmeldung jederzeit)

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