Update am Abend: Ein Zeichen setzen

Wladimir Putin. Xi Jinping. Recep Tayyip Erdogan. Alexander Lukaschenko. Die Teilnahmeliste der Sicherheitskonferenz eurasischer Staaten in Kasachstan liest sich wie ein Get together der EU-kritischen, anti-westlichen Staatenlenker. Bei dem Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) wollen also eine Vielzahl autoritärer Herrscher zwei Tage lang gemeinsam Fragen der Wirtschaft und der regionalen Sicherheit erörtern. 

Laut dem Kreml wird bei ihrem diesjährigen Treffen der "Stand und die Aussichten für die weitere Vertiefung der vielseitigen Zusammenarbeit innerhalb der Organisation und die Verbesserung ihrer Aktivitäten" erörtert. Vor allem Russland und China betrachten die SCO als ein Mittel, ihren Einfluss in ganz Asien auszuweiten.

Auch ZDFheute live schaut heute um 19:30 Uhr auf das Treffen in Astana. Mit dabei sind der Experte für Außen- und Sicherheitspolitik von der Konrad-Adenauer-Stiftung, Jan Senkyr, und ZDF-Korrespondent Armin Coerper, der aus Astana zugeschaltet wird.

Die Verhandlungen und Prüfungen zogen sich seit mehr als einem Jahr, jetzt hat die EU-Kommission grünes Licht gegeben: Die Lufthansa kann bei der staatlichen italienischen Fluggesellschaft Ita mit zunächst 41 Prozent einsteigen.

Die Lufthansa hat bereits zuvor drei frühere Staatsairlines integriert:

Jetzt also der italienische Markt, der vor allem wegen der engen Beziehungen in die USA sehr lukrativ ist. 

Das langwierige Zerren um die Genehmigung zeigt, wie kritisch die EU-Kommission die wachsenden Marktanteile der drei großen europäischen Netzwerk-Airlines Lufthansa, Air France-KLM und IAG beäugt. Die Kartellbehörde will in erster Linie verhindern, dass der Wettbewerb unter Zusammenschlüssen leidet und Ticketpreise steigen. Die Airlines argumentieren, dass Fusionen dank Größenvorteilen den Gewinn steigern und sie diese Finanzkraft brauchen, um steigende Ausgaben für den Klimaschutz zu stemmen.

Die EU-Kommission war nah dran, der Lufthansa den Einstieg zu untersagen. Doch eine solche Blockade birgt in Europa mit seinen vielen nationalen Airlines das Risiko, dass im Krisenfall dann der Steuerzahler bluten muss.

Um Finanzen ging es auch im Bundestag heute. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich den Fragen der Abgeordneten gestellt. Dauerstreitthema: der Bundeshaushalt. Aber, da sei man "auf den letzten Metern", so Scholz.

Auch Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sagte mit Blick auf die Haushaltsverhandlungen, es könne niemanden überraschen, dass es schwer werde. Es müssten alle "an ihre Schmerzgrenzen und manchmal auch einen Meter darüber hinausgehen".

Großes Entsetzen gestern Abend in Leipzig, und das nicht wegen eines verschossen Elfmeters oder dergleichen. Nein, diesmal sorgte der türkische Nationalspieler Merih Demiral für Wirbel. Der 26-Jährige formte nach seinem zweiten Treffer im EM-Achtelfinale gegen Österreich (2:1) mit beiden Händen den sogenannten "Wolfsgruß".

Was zunächst putzig erscheinen mag, weil es einen Wolfskopf visualisiert, ist das Erkennungszeichen der "Grauen Wölfe", eine Bezeichnung für die "Ülkücü"-Bewegung.

Die Bewegung wurde in den 1960er Jahren gegründet und steht für eine rassistisch-nationalistische Ideologie, die von der historischen und moralischen Überlegenheit der Turkvölker ausgeht und Abweichungen davon diskriminiert. In Deutschland wird sie vom Verfassungsschutz beobachtet.

In der Bundespolitik ist man empört über die Geste.

Laut Demiral selbst stecke "keine versteckte Botschaft" hinter seiner Geste.

Die Europäische Fußball-Union UEFA hat nun ein Untersuchungsverfahren gegen ihn eingeleitet.

Sportlich gesehen hielt das Spiel eine Überraschung bereit: Lange hatte das Rangnick-Team gar als Geheimfavorit auf den Titel gegolten, nun verpasste es jedoch den erstmaligen Einzug unter die besten Acht einer EM-Endrunde. Der Traum vom österreichischen EM-Wunder ist mit einem bitteren 1:2 geendet.

Auch die Niederlande sind ins Viertelfinale der EM gestürmt. Beim 3:0 gegen Rumänien trifft Donyell Malen doppelt. Mit einem Offensiv-Spektakel sondergleichen sorgten die wie entfesselt aufspielenden Niederländer für ausgelassene Stimmung bei ihrem Anhang und schürten schlagartig die Hoffnung auf den Traum von einem zweiten EM-Titel in Deutschland.

Merih Demiral sorgte aber nicht nur für den Eklat des Abends, sondern auch für einen neuen EM-Rekord. Sein Treffer zum 1:0 im Achtelfinale gegen Österreich nach 57 Sekunden war das früheste Tor, das jemals in der K.-o.-Runde einer Fußball-Europameisterschaft erzielt wurde.

Ostdeutschland wächst stärker Die Wirtschaft in Ostdeutschland dürfte laut Ifo-Institut in den nächsten Jahren überdurchschnittlich zulegen. 2024 wird mit einem Wachstum von 1,1 Prozent gerechnet, 2025 dann mit 1,7 Prozent.

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, sagt dazu:

Gleichwertigkeitsbericht der Bundesregierung: Regionen mit schrumpfender Bevölkerung stehen laut dem Gleichwertigkeitsbericht 2024 aktuell vor großen Herausforderungen. Er zeigt laut Bundesregierung jedoch auch, dass die Unterschiede zwischen den Regionen bei einer Mehrheit der untersuchten wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sonstigen Indikatoren in den vergangenen Jahren abgenommen haben.

Große Lücke bei Betreuungsangebot in Kitas Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung hat in einer jetzt veröffentlichten Studie berechnet: Bei 29 Prozent aller Familien mit Kindern unter drei Jahren besteht ein zusätzlicher Betreuungsbedarf von mindestens fünf Wochenstunden.

Nato gibt 40 Milliarden für Ukraine frei Die Nato will die Ukraine im nächsten Jahr mit 40 Milliarden Euro an Militärhilfe unterstützen. Darauf haben Vertreter der Mitgliedstaaten in Brüssel geeinigt.

Na, haben Sie sich in letzter Zeit auch schon häufiger über diese Deckel geärgert? Oder eher gefreut? Wie auch immer, wir müssen uns an sie gewöhnen, denn sie sind ab heute Pflicht.

Um den Plastikmüll in der Umwelt zu verringern, sind seit heute in Deutschland lose Verschlusskappen bei bestimmten Getränken verboten. Das betrifft Einwegverpackungen, deren Deckel aus Kunststoff bestehen – etwa Saftkartons oder Einweg-PET-Flaschen – mit einem Volumen bis zu drei Litern.

Barry Egan, der unter Einsamkeit leidet und von seinen sieben Schwestern bevormundet und herumkommandiert wird, neigt zu unkontrollierten Wutanfällen und Angstzuständen. "Punch-Drunk Love" ist eine US-amerikanische romantische Tragikomödie mit Adam Sandler und Emily Watson. (91 Minuten)

Er wollte die Welt kabellos mit Energie versorgen. Nikola Teslas geniale Ideen prägten unsere Stromnetze, Fernseher und Telefone. Die Terra X-Doku "Nikola Tesla - Magier der Elektrizität" zeigt den exzentrischen Lebensweg des Erfinders und seine tragische Geschichte. (43 Minuten)

Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Empfehlen Sie das Briefing gerne Ihren Freunden und Bekannten - hier ist der Anmeldungs-Link. Außerdem freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!