90 Sekunden haben Union Berlin gefehlt, um einen Punkt aus dem Bernabeu-Stadion zu entführen. Am Ende setzte sich Real Madrid mit viel Routine durch und gewann knapp mit 1:0.20.09.2023 | 2:59 min
Bitterer Auftakt für
Champions-League-Neuling Union Berlin. Die Mannschaft von Trainer Urs Fischer ermauerte sich mit einer Beton-Abwehr ein torloses Unentschieden bei Rekordchampion Real Madrid - bis in die Nachspielzeit. Dann erlöste Neuzugang Jude Bellingham das Team von Carlo Ancelotti und rettete Real Madrid den verdienten Punkt.
Fans feiern ihre Eisernen
"Wenn es in der 90. Minute im Bernabeu 0:0 steht und du dann so ein Gegentor bekommst - dann ist das ein bisschen traurig", sagte Unions Torhüter Frederik Rönnow, der zahlreiche Glanzparaden zeigte: "Es war eine sehr gute Leistung von uns, wir haben mit Mut und Selbstvertrauen gespielt. Daher ist das bitter, aber wir können auch stolz sein."
Das sahen auch die 4000 mitgereisten Fans so, die ihre Mannschaft nach Schlusspfiff feierten. Als die Unioner nach der kräftezehrenden Leistung in die Kurve gingen, die Hände in die Hüften gestützt, antwortete der rote Block mit lauten "Eisern Union!"-Rufen. Nächster Gegner der Köpenicker ist am 3. Oktober Sporting Braga. Das erste Duell mit der SSC Neapel steht drei Wochen später an.
Im Estadio Santiago Bernabeu zum Auftakt gegen die Königlichen zu spielen, sei etwas "Spezielles", hatte Fischer vor dem ersten Champions-League-Auftritt gesagt: "Der Respekt muss da sein, aber er sollte auch nicht allzu groß sein." Der Schweizer musste verletzungsbedingt auf Verteidiger Robin Knoche verzichten. Für ihn rückte Leonardo Bonucci in die Startelf, der erst vor knapp drei Wochen von Juventus Turin nach Köpenick gewechselt war, und reichlich Königsklassenerfahrung besitzt.
Berlins Abwehr unter permanentem Druck
Dabei hatte es zu Beginn noch gut ausgesehen für die Eisernen aus Köpenick. Zwar hatte Real vor eigenem Publikum im ehrwürdigen Bernabeu-Stadion anfangs ein, zwei gute Chancen, doch dann griff die Taktik von Union-Coach Fischer. Die massierte Abwehr um Neuzugang Bonucci verteidigte resolut, verschob kompakt und ließ kaum gefährliche Aktionen der Madridelen zu. Allerdings kamen die Champions-League-Neulinge ihrerseits auch kaum zu Abschlüssen. Zwar ackerten die beiden Sturmspitzen Kevin Behrems und Sheraldo Becker unermüdlich, doch die Abwehr der Hausherren stand ebenso sicher wie die des FCU.
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von Tim Hensmann
Nach dem Seitenwechsel bot sich den Fans das gleiche Bild - nur drückten die Hausherren noch mehr auf die Führung. Real drängte und Union wankte, fiel jedoch nicht. Erst rettete Union-Keeper Rönnow, dann der Pfosten, dann wieder Rönnow. Keine zehn Minuten wieder Glück für Berlin, wieder Pfosten nach einem Schuss von Joselu. Glück für die Gäste, die aufopferungsvoll um jeden kämpften, sich aus der Umklammerung der Königlichen aber nicht lösen konnten, um ihrerseits einen Angriff aufziehen zu können.
Am Ende jedoch konnten die tapferen Berliner das torlose Unentschieden nicht über die Zeit retten. Jude Bellingham schoss in der Nachspielzeit seinen Klub zum Sieg.
Quelle: ZDF, sid