Bundesliga: Kölns Baumgart beschwört Stürmer-Tugenden

    Abstiegsduell in Bochum:Kölns Baumgart beschwört Stürmer-Tugenden

    von Andreas Morbach
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    In Bochum wollen die Kölner ihre Offensivschwäche ablegen und das Tabellenende verlassen. Trainer Steffen Baumgart setzt dabei auf ein einfaches Rezept und seinen Stürmer Mark Uth.

    Köln-Trainer Baumgart im Gespräch mit seinem Stürmer Mark Uth.
    Köln-Trainer Steffen Baumgart (re.) hofft im Spiel beim VfL Bochum nicht zuletzt auf Tore von Mark Uth.
    Quelle: dpa

    An das vergangene Wochenende denkt Steffen Baumgart nur ungern zurück. "Plötzlich haben alle da unten angefangen, dreifach zu punkten", erinnert der Cheftrainer des 1. FC Köln an die ersten Saisonsiege der Klassenkampfkonkurrenz der Bundesliga aus Bochum, Mainz und den Erfolg des 1. FC Heidenheim im baden-württembergischen Duell gegen Stuttgart. "Alle bis auf uns."

    Köln zuletzt mit einem Tor aus 26 Versuchen

    Für die Domstädter reichte es gegen Augsburg nur zu einem 1:1 - trotz der stattlichen Zahl von 26 Torschüssen. Dass es nur einer davon tatsächlich ins Ziel schaffte, offenbarte ein Kardinalproblem des neuen alten Liga-Schlusslichts - wobei Baumgart einen einfachen Lösungsvorschlag parat hat. "Du musst schießen". Und weiter:

    Wenn du sieben Mal geschossen und nicht getroffen hast, musst du das achte Mal schießen. Dabei muss du dann aber auch mal aufs Tor schießen, nicht nur knapp daneben.

    Steffen Baumgart, Trainer 1. FC Köln

    Der frühere Stürmer spricht aus Erfahrung: "Mir haben in solchen Situationen immer die Einfachheit und Klarheit geholfen."

    Mark Uth: Kölns Heilsbringer in der Offensive?

    Diesem Wegweiser soll die Kölner Offensivabteilung, mit acht Treffern die deutlich schwächste der Liga, nun am frühen Samstagabend beim VfL Bochum folgen. (Erste Free-TV-Bilder ab 23 Uhr im aktuellen sportstudio). Bei einem Sieg würde Baumgarts Ensemble den VfL im Tableau überflügeln. Und große Hoffnungen ruhen dabei neuerdings auf Mark Uth.
    Kölns Eric Martel (l) und Timo Hübers (r) nehmen Augsburgs Torschützen Philipp Tietz in die Zange.
    Der FC Augsburg bleibt unter dem neuen Trainer Jess Thorup ungeschlagen. Das 1:1 beim 1. FC Köln ist aber der erste Punktverlust im dritten Spiel für Thorup.06.11.2023 | 7:19 min
    Um die Rolle des Heilsbringers im Schnellverfahren zugedacht zu bekommen, genügte dem zentralen offensiven Mittelfeldakteur ein starker Joker-Einsatz beim Pokal-Aus in Kaiserslautern und ein passables Startelf-Comeback gegen Augsburg. Zuvor war der 32-Jährige aufgrund hartnäckiger Adduktorenbeschwerden über ein Jahr ausgefallen.

    Köln vor weiteren Duellen im Abstiegskampf

    "Ich bin der Älteste - ich muss Verantwortung übernehmen", zeigt sich Uth auch gewillt, die hohen Erwartungen mit Leben zu füllen. Zugleich gibt er aber zu bedenken: "Ich war lange raus. Man kann nicht von mir erwarten, dass ich in den nächsten Wochen zehn Tore schieße."
    Die nächsten Wochen - das bedeutet nach dem Gastspiel in Bochum: Bis zur Weihnachtspause stehen in Darmstadt, gegen Mainz und bei Union Berlin noch drei weitere Duelle mit direkten Konkurrenten an.

    Baumgart sieht großen Zusammenhalt in Bochum

    "Wir haben viel Ruhe im Verein, trotz der schwierigen Situation", berichtet Bank-Chef Baumgart fürs Erste und erwähnt bei der Gelegenheit: "In Bochum ist auch nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Ich sehe da aber, genau wie bei uns, einen großen Zusammenhalt in allem."
    Den lebt bei den Rheinländern auch Routinier Uth vor. Der gebürtige Kölner startete im Sommer 2021 bereits in seine dritte Schleife beim FC, und mit diesem Erfahrungsschatz im Gepäck versichert er: "Ich habe schon dunklere Zeiten am Geißbockheim erlebt."

    Vertrauen auf das Bewährte beim 1. FC Köln

    Zu dieser verbalen Entspannungsübung passen auch Uths Bemerkungen zu Baumgarts Trainerphilosophie:

    Er verlässt seinen Weg nicht, bleibt bei seinem Fußball. Das ist ganz wichtig, und wir gehen den Weg mit ihm.

    Mark Uth, Spieler 1. FC Köln

    Schließlich habe das in den ersten zwei Jahren unter der Leitung des 51-Jährigen, die der FC als Siebter und Elfter abschloss, geklappt. Und auf diese Weise werde es auch in den nächsten Wochen wieder klappen.

    Baumgart sieht Offensive als entscheidender Faktor

    Nicht ganz so gut funktioniert seit geraumer Zeit die Kölner Defensive: Die letzte gegentorfreie Partie liegt mittlerweile sieben Monate zurück - ein Makel, den der zuständige Coach jedoch flugs relativiert.
    "Abgesehen vom 0:6 in Leipzig und dem 0:3 in Leverkusen ist es nicht so, dass wir in dieser Saison komplett auseinandergekegelt werden", argumentiert Steffen Baumgart. Für den ohnehin klar ist: "Spiele werden vorne entschieden." Dort, wo es bei den Kölnern bislang so gewaltig klemmt.

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