Tufting im Trend: Teppich zu Hause günstig selbst gestalten
Kreativ-Trend bei Social Media:Teppiche selbst machen: So geht Tufting
von Alina Reissenberger
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Der neue DIY-Trend boomt. In Workshops und zu Hause tuften Fans ihre wolligen Werke. Mit dem Hobby starten kann fast jeder. Tipps von einer Expertin für den erfolgreichen Einstieg.
Tufting ermöglicht es, Teppiche mit persönlichen Designs zu gestalten. Wie die kleinen Mini-Teppiche entstehen und warum sie Bastelfans begeistern.31.03.2025 | 3:52 min
Nicht stricken, nicht nähen: Tuften liegt gerade im Trend. Gemeint ist eine ganz eigene Technik zur Herstellung von textilen Flächen. Der Begriff Tufting kommt aus dem Englischen von "to tuft" und bedeutet "etwas mit Büscheln verzieren".
Tufting als Hobby immer beliebter
Auf Social Media tummeln sich immer mehr Tufting-Fans: Mithilfe einer Garn-Pistole fertigen sie beispielsweise Teppiche im Regenbogen-Design und maßgeschneiderte Sitzkissen an. Ihre Werke teilen sie dann auf Pinterest, TikTok und in anderen sozialen Medien.
Antonia Eigel ist seit Jahren Teil der Community. Mittlerweile betreibt sie ihr Hobby professionell und bietet Workshops an. In ihrem Atelier bringt sie Interessenten die Technik bei.
Die Teilnehmer arbeiten dann zwei Tage lang und gehen am Ende mit ihren ganz persönlichen Teppichen nach Hause.
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Antonia Eigel, Tufting-Expertin
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Was kostet Tufting?
Tufting-Workshops gibt es mittlerweile in vielen deutschen Städten. Kurse für kleinere Kissen oder flauschige Bilderrahmen dauern etwa drei Stunden und kosten ab 85 Euro aufwärts. Wer eine Badematte oder einen kleineren Teppich tuften will, sollte mit ein bis zwei Workshoptagen und Preisen ab 160 Euro und mehr rechnen.
Entscheidend für die Kosten ist die Qualität der Materialien: Je hochwertiger das Garn, desto teurer. Günstiges Acrylgarn eignet sich für die ersten Versuche, mit der teureren Schurwolle gelingt dann ein hochwertigeres Ergebnis.
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Das braucht man zum Tufting
Auch zu Hause geht Tuften. Bevor es losgeht, brauchen DIY-Heimwerker erst einmal die richtigen Materialien. Spezielle Tufting-Startersets gibt es online oder im Handel ab 180 Euro.
Zum Starten gehen diese Sets auf jeden Fall. Da kommt man schon mit 200 Euro ganz gut hin.
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Antonia Eigel, Tufting-Expertin
Das sind die wichtigsten Materialien, die man zu Tuften braucht:
Tufting-Rahmen mit spitzen Nagelleisten am Rand, fertig gebaut oder zum selbst aufbauen
Tufting-Pistole
Stoff, dehnbar, etwas größer als die Rahmengröße für die Leinwand
Stoff, etwas dicker, zum Ankleben an die Rückseite der Tufting-Werke
Garn in den gewünschten Farben (Acrylgarn oder Schurwolle)
Einfädelhilfe
wasserfester Universalkleber
Tierhaarrasierer oder Haartrimmer, alternativ geht auch eine Schere
Beamer (optional)
So funktioniert Tufting zu Hause
Wenn alles beisammen ist, braucht es etwas Platz für das Tuften. Der Tufting-Rahmen sollte möglichst stabil sein und je nach Größe auch an einem Tisch fixiert werden. Das Innenmaß des Rahmens muss etwa zehn Zentimeter größer als das gewünschte Motiv sein. Auf den Rahmen wird dann ein Stück Stoff straff gespannt - der bildet die Arbeitsgrundlage.
Dann das gewünschte Design auswählen. Diese kann frei Hand oder mit Hilfe eines Beamers auf die Leinwand aufgetragen werden.
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Die Tufting-Pistole schießt mit einer Nadel von der Rückseite aus das Garn durch die Leinwand und schneidet es dabei ab. Auf der Vorderseite der Leinwand entstehen so Fäden, die im Gesamtbild einen weichen Stoff aus Fadenschlingen ergeben. Die Fransen müssen mithilfe eines Tierhaarrasierers oder alternativ mit einer Schere auf eine Länge gebracht werden.
Wenn das Werk vollendet ist, kommt Kleber auf die Rückseite. Darauf wird der strapazierfähige Stoff geklebt - fertig ist das eigene Tufting-Werk.
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Tipps für Tufting-Anfänger
Im Internet, etwa auf YouTube, finden sich zahlreiche Schritt-für-Schritt Video-Anleitungen. Auch auf TikTok und Instagram teilen Tufting-Fans ihre Tipps und Tricks.
Zum Start eignen sich kleinere Motive, zum Beispiel Kissen und Badematten. Je mehr kleinteilige Details und schräge Linien die Vorlage hat, desto schwieriger die Umsetzung mit der Tufting-Pistole. Daher gilt: Beim ersten Werk lieber klare Linien und weniger Schnörkel planen.
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von Marie Koytek
mit Video
Verletzungsrisiko beim Tuften
Eigentlich kann sich jede und jeder an die Tufting-Pistole wagen. Allerdings schadet etwas handwerkliches Geschick auch beim Tuften nicht.
Es sieht flauschig aus, aber Tufting ist schon rabiat und ein bisschen gefährlich.
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Antonia Eigel, Tufting-Expertin
Bei ihren Workshops verteilt Antonia Eigel immer wieder Pflaster, denn trotz aller Vorsicht kann man mit der Pistole doch mal abrutschen. "Und ich empfehle es erst ab einem Alter über 16 Jahren, weil in den Maschinen kleine Scheren verbaut sind."
Wer am Tufting Spaß findet, kann sich dabei nicht nur kreativ austoben. Denn die Arbeit mit der Garn-Pistole erfordert auch Kraft und Ausdauer. Der Lohn: für kommende Geburtstage hat der Tufting-Fan mit Sicherheit die einfallsreichsten - und flauschigsten - Geschenke.
Alina Reissenberger ist Redakteurin im ZDF-Landesstudio Hamburg.
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