Kerzenreste verwerten: Aus Wachsresten Kerzen & Co. machen
DIY-Ideen aus Wachs:Kerzenreste kreativ weiterverwerten
von Esther Burmann
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Gerade in der Weihnachtszeit bleiben oft Wachsreste abgebrannter Kerzen übrig. Die müssen nicht gleich in den Müll - es gibt viele Möglichkeiten, sie weiterzuverwenden.
Zur Weihnachtszeit erstrahlt das Zuhause im Kerzenlicht. Wachsreste müssen nicht in den Müll wandern, man kann sie vielfältig und kreativ wiederverwenden.
Quelle: imago/Zoonar
Kerzenwachsreste können vielfältig weiterverwertet werden. Wichtig ist dabei, dass sie sauber sind, also frei von alten Dochten, Ruß, kleinen Dekorationen und Gold- oder Silberverzierungen. Für viele Weiterverwendungszwecke werden die Kerzen im Wasserbad geschmolzen. Kerzenwachs schmilzt schon bei einer Temperatur von 50 bis 80 Grad Celsius. Das Wasserbad sollte also nicht zu heiß sein.
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So brennen Kerzen gleichmäßig ab
Der Docht sollte vor dem Anzünden auf eine Länge von fünf bis acht Millimetern gekürzt werden. Je länger er ist, desto schneller brennt die Kerze ab.
Kerzen, die in Zugluft stehen, rußen eher. Daher sollten sie nicht vor gekippten Fenstern aufgestellt werden.
Saubere Kerzen halten länger. Am besten deckt man Kerzen, die nicht verwendet werden, mit einem Deckel ab, sobald sie abgekühlt sind. Haben die Kerzen keinen Deckel, eignet sich auch Alufolie. Hat sich eine dünne Staubschicht auf dem Wachs gebildet, kann man diese mit einem feuchten Tuch entfernen, bevor man die Kerze anzündet.
Ist die Kerze einmal angezündet, sollte man den gesamten oberen Bereich, also den Brennteller, flüssig werden lassen, bevor man sie wieder löscht. Ansonsten können Trichter um den Docht herum entstehen, die für ungleichmäßiges Abbrennen sorgen. Ist außen ein Wachsrand entstanden, der höher als ein Zentimeter ist, kann man ihn vorsichtig mit einem Messer entfernen, wenn er nicht mehr heiß, aber noch warm ist.
Nicht verwendete Kerzen sollten kühl und trocken gelagert werden. Sonnenlicht oder direkte Heizungswärme können dazu führen, dass sich die Kerze verbiegt.
Aus alten Kerzen neue gießen
Aus Wachsresten lassen sich ganz einfach neue Kerzen gießen. Das macht auch Kindern Spaß und eignet sich gut als Geschenk. Dafür braucht man neben Kerzenresten einen Docht, eine Wäscheklammer, einen Schaschlikspieß und eine feuerfeste Form. Für Letzteres kommen Marmeladengläser, Schalen oder Konservendosen infrage - für flache Kerzen kann man einen Keksausstecher verwenden.
Zur Herstellung schmilzt man das Wachs in einem Wasserbad und befestigt den Docht mithilfe einer Wäscheklammer am Schaschlikspieß. Den Spieß legt man auf den Rand der jeweiligen Form, sodass der Docht mittig ausgerichtet ist. Nun wird das flüssige Wachs in die Form gegossen. Sobald das Wachs abgekühlt ist, können Spieß und die Wäscheklammer entfernt werden und die neue Kerze ist fertig. Ist der Docht noch zu lang, lässt er sich einfach abschneiden.
Kreative Abwandlungen
Um die Kerze noch kreativer zu gestalten, kann man farbiges Wachs verwenden. Wer keine einfarbige Kerze haben möchte, kann verschiedenfarbige Kerzenreste nacheinander schmelzen und Schicht für Schicht in die Form gießen. Bevor man die nächste Farbe verwendet, sollte man die vorherige erkalten lassen, damit sich die Farben nicht mischen. So lassen sich gestreifte Kerzen herstellen.
Wenn man die flache Variante mit Keksausstechern ausprobiert, kann man statt eines Dochts auch einen Schaschlikspieß oder Zahnstocher in die Mitte der Form stellen. Ist das Wachs drumherum getrocknet, kann man das Hölzchen herausziehen und den Ausstecher entfernen. Fädelt man dann einen Faden oder Draht durch das Loch, hat man Weihnachtsbaumanhänger oder Dekoration für Sträucher im Garten.
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Kerzenwachs zum Imprägnieren
Wer aus Wachsresten keine neue Kerze gießen möchte, kann die kleinen Kerzenstummel auch als Haushaltshelfer einsetzen. Sie eignen sich zum Beispiel zum Imprägnieren von Schuhen. Dafür reibt man den Schuh mit dem festen Wachs ein. Danach trocknet man ihn mit einem Haartrockner, sodass das Wachs weich wird, und lässt ihn über Nacht trocknen. Da das nicht bei allen Schuhen funktioniert, sollte man es vorab an einer kleinen Stelle testen. Vor allem bei bunten Sneakern sollte man vorsichtig sein.
Auch klemmende Schubladen oder Reißverschlüsse profitieren von Wachsresten: Dafür einfach die Schubladenscharniere oder Reißverschlüsse mit Wachs einreiben, ein paar Mal öffnen und schließen, damit sich das Wachs verteilen kann, und schon klemmt nichts mehr.
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von Sabine Meuter
mit Video
Selbst gemachte Anzündhilfe für den Kamin oder Grill
Im Winter kommen Kerzenreste dem Kamin zugute, im Sommer dem Grill - aus Wachsresten lassen sich nämlich auch Anzünder herstellen. Dazu braucht man zusätzlich Sägespäne und wahlweise Eierkartons oder Kaffeefilter. Diese befüllt man zunächst mit Spänen und gießt dann flüssiges Wachs darüber. Dann lässt man die Anzünder trocknen und kann sie verwenden, sobald sie fest sind.
Verhalten bei brennenden Kerzen
Kerzen sollten niemals unbeaufsichtigt abbrennen. Bevor man den Raum verlässt, sollten sie gelöscht werden.
Kerzen sollten standfest auf feuerfesten Unterlagen stehen. Auch der Aluminiumboden von Teelichtern kann sehr heiß werden, sodass eine hitzebeständige Unterlage nötig ist.
Streichhölzer und Feuerzeuge sollten immer außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Auch brennende Kerzen sollten für Kinder und Haustiere nicht erreichbar sein. Ist das nicht möglich, kann man auf LED-Kerzen ausweichen.
Brennbare Materialien in der Nähe der Kerze sollten entfernt werden. Kerzen sollten nicht in der Nähe von Vorhängen oder Gardinen aufgestellt werden. Der Bereich oberhalb der Kerze sollte ebenfalls frei sein. Eine Kerze gehört beispielsweise nicht ins Bücherregal.
Beim Löschen der Kerze sollte die Flamme erstickt werden. Statt die Kerze auszupusten, sollte man einen Kerzenlöscher verwenden. Brennende Kerzen nicht bewegen: Bevor man sie umstellt, müssen sie gelöscht werden.
Kerzen dürfen nicht zu dicht nebeneinander aufgestellt werden. Aus mehreren kleinen Teelichtflammen kann schnell eine große Flamme entstehen, die sich nicht mehr kontrollieren lässt. Oft steht auf der Verpackung der Kerzen der Hinweis, in welchem Abstand sie zur nächsten Kerze aufgestellt werden sollten.
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Wachstücher als Verpackung
Auch als Küchenhelfer eignet sich Wachs: Wer Wachstücher zum Verpacken von Lebensmitteln selbst machen will, nimmt ein Stück Stoff, legt es auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und verteilt gleichmäßig kleine Wachsstückchen darauf. Das Wachs erwärmt sich bei 80 Grad und sobald es in das Tuch eingesickert ist, kann man das Blech herausnehmen und abkühlen lassen.
Für Oster-Deko aufbewahren
Die meisten Wachsreste bleiben wohl in der Weihnachtszeit übrig - aber spätestens zu Ostern kann man sie wiederverwenden. Sie eignen sich gleich auf zwei verschiedene Weisen zum Färben von Ostereiern. Bei der ersten Variante nimmt man buntes Wachs, schmilzt es und gestaltet die Eier mit Mustern.
Bei der zweiten Variante verziert man das Ei mit weißem Wachs. Anschließend färbt man es in einer Schüssel mit kaltem Wasser mit Eierfarbe. Sobald es getrocknet ist, kann man das Wachs mit einem Haartrockner erwärmen und mit Küchenrolle abreiben. Die Eier sind nun bunt und alle Stellen, an denen vorher Wachs war, bleiben weiß.
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Wachsgießen mit Kerzenresten
Das Bleigießen wurde längst vom Wachsgießen, der umweltfreundlichen Alternative, abgelöst. Dafür kann man kleine Wachsrohlinge im Handel kaufen - oder man stellt sie selbst her. Hierfür reicht es, Wachsreste auf einem Esslöffel über einer Kerzenflamme zu erhitzen. Sobald sie geschmolzen sind, kippt man sie in eine Schale mit eiskaltem Wasser und kann die Figuren mit viel Fantasie analysieren.
Blumen konservieren
Aber auch zu Dekozwecken eignen sich Kerzenreste: In eine große Schale mit geschmolzenem weißem Wachs kann man beispielsweise Blumen eintunken, um sie zu konservieren.
Ein Feuerlöscher gehört in jeden Haushalt. Wenn es in den eigenen vier Wänden brennt, muss er griffbereit sein. Welches Löschgerät ist das Richtige und was ist im Notfall zu tun?