Sonnenbrille kaufen: Was bei der Glasfarbe zu beachten ist

    Welche Farbe eignet sich wann?:Die richtige Glasfarbe bei Sonnenbrillen

    von Janine Nimmich
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    Sonnenbrillen gibt es heute in vielen Formen und Farben. Doch gerade die bunten Gläser können mehr als nur modisch aussehen. Die Vor- und Nachteile der Farben im Überblick.

    drei Sonnenbrillen mit unterschiedlichen Tönungen (blau, rot, gelb)
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    Dass Sonnenbrillen unsere Augen vor UV-Strahlung schützen, weiß jeder. Doch dass die Farbe der Gläser auch einen Einfluss auf die Sicht hat, ist weitgehend unbekannt.
    Am besten solle man sich bei der Auswahl einer Sonnenbrille schon vorher überlegen, wofür man diese verwenden möchte, empfiehlt Optikermeister Maximilian Koch. Denn jede Glasfarbe bringt Eigenschaften mit, die man sich zunutze machen kann.

    Glasfarben verändern das Farbsehen

    Schaut man durch eine Sonnenbrille mit farbigen Gläsern, ist es, als würde man seine Umgebung wie durch einen Filter betrachten. Denn je nach Glasfarbe werden bestimmte Teile des Lichts herausgefiltert. Das verändert die Wahrnehmung von Farben. Wie stark dieser Einfluss ist, ist je nach Farbe unterschiedlich.
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    Braune und graue Gläser: Die Allrounder

    Braun und grau zählen bei Sonnenbrillen zu den Allroundern unter den Glasfarben. Sie reduzieren Blendungen durch die Sonne optimal und sind sowohl für den Alltag als auch für sämtliche Aktivitäten sehr gut geeignet.
    Der Unterschied zwischen den beiden Farben: Braune Gläser erhöhen das Kontrastsehen, lassen die Umgebung aber gleichzeitig etwas brauner und wärmer erscheinen. Graue Gläser dagegen geben alles originalgetreu wieder. Dafür werden Kontraste weniger verstärkt.

    Grüne Gläser: Der ideale Outdoorbegleiter

    Grüne Gläser stellen den perfekten Mix zwischen Grau und Braun dar. Sie steigern die Kontrastwahrnehmung mehr als graue Gläser, verfälschen dabei Umgebungsfarben aber weniger als braune. Das macht sie ideal für Outdooraktivitäten.
    Besonders beliebt sind grüne Gläser, zum Beispiel beim Angeln, auch deshalb, weil sie eine beruhigende Wirkung haben. Diese Wirkung entstehe dadurch, dass das Grün die roten und blauen Anteile des Lichts herausfiltere, erklärt Optikermeister Koch.
    Es ist ein Auge in Nahaufnahme mit einem entzündeten Lidrand zu sehen.
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    Orange und gelbe Gläser: Für Sportler gut, aber schlecht bei Sonne

    Von allen Glasfarben verstärken gelb und orange Kontraste am besten. Das macht sie für viele Sportarten wie Skifahren, Mountainbiken, Golfen oder Schießen geeignet. Denn hier kommt es auch auf eine präzise Sicht an.
    Gelbe und orange Gläser sind außerdem sehr lichtdurchlässig, weshalb sie bei schlechtem Wetter und dunkleren Lichtverhältnissen für eine hellere und klarere Sicht sorgen. Allerdings schützen sie dafür bei Sonnenschein kaum vor Blendungen.

    Bei sehr hellen Lichtverhältnissen sind sie nicht sonderlich empfehlenswert.

    Maximilian Koch, Optikermeister

    Rote, rosa und violette Gläser: Ideal bei wechselnden Lichtverhältnissen

    Auch rötliche Gläser sind für eine verbesserte Tiefenwahrnehmung und ein etwas erhöhtes Kontrastsehen bekannt. So kann man durch das Tragen einer roten Brille gerade in grünen Umgebungen Kontraste besser erkennen.
    Bei wechselnden Lichtverhältnissen punkten rosa und violette Gläser. Außerdem von Vorteil: Alle Gläser, die einen rötlichen Anteil haben, reduzieren die Anspannung der Augen. Das macht das Tragen - auch über einen längeren Zeitraum - sehr angenehm.

    Dass man bei schlechtem Wetter keine Sonnenbrille braucht, ist ein weit verbreiteter Mythos. Doch tatsächlich gelangen schädliche UV-Strahlen auch bei Bewölkung, Nebel und Co. durch die Atmosphäre und erreichen nicht nur die Haut, sondern auch die Augen. Um sich davor bestmöglich zu schützen und die Belastung der Augen sowie das Risiko für Schäden zu reduzieren, ist es empfehlenswert, auch bei schlechtem Wetter eine Sonnenbrille zu tragen.

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    Blaue Gläser: Nicht zum Autofahren geeignet

    Bei blauer Glasfarbe heißt es Vorsicht. "Blaue Gläser sind nicht fürs Autofahren geeignet, weil sie Signalfarben sehr stark verfälschen", erklärt Optikermeister Maximilian Koch. So verlieren wichtige Zeichen im Straßenverkehr wie Ampeln, Bremslichter oder Verkehrsschilder ihre Leuchtkraft und verschwimmen mit der Umgebung. Das kann zu einer falschen Einschätzung von Verkehrssituationen führen und gefährlich werden.
    Beim Autofahren am besten eine Brille tragen, die Umgebungsfarben nicht verfälscht, zum Beispiel mit grauen Gläsern. Gleiches gilt für alle Aktivitäten, die eine genaue Farberkennung erfordern.

    Weitere Tipps für die Wahl der richtigen Sonnenbrille



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    Quelle: dpa

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