Durchblick beim Kauf:Welche Sonnenbrille sicher die Augen schützt
von Laren Müller
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Sonnenbrillen sollten in erster Linie die Augen vor gefährlichen UV-Strahlen schützen. Aber wie erkenne ich eine gute Sonnenbrille und worauf kommt es bei Gläsern und Form an?
Worauf sollte ich beim Kauf einer Sonnenbrille achten? Und muss ich viel Geld bezahlen, um meine Augen optimal vor der Sonne zu schützen?21.06.2023 | 5:21 min
Vor allem im Sommer braucht nicht nur die Haut, sondern auch das Auge einen wirksamen Sonnenschutz. Schützen wir unsere Augen nicht, kann das langfristige Folgen haben.
UV-Strahlen können zu einer Entzündung der Hornhaut führen, begünstigen die Eintrübung der Linse, den Grauen Star und können zur Entstehung der sogenannten Makuladegeneration, einer degenerativen Schädigung der Netzhaut, beitragen. Sind die Augen der Sonne zu lange ungeschützt ausgesetzt, können Hornhaut und Bindehaut im Auge regelrecht verbrennen.
Ein "Sonnenbrand im Auge" wird als Schneeblindheit bezeichnet. Sie macht sich meist erst nach sechs bis acht Stunden bemerkbar. Die Schneeblindheit kann je nach Schwere der Verbrennungen sehr schmerzhaft sein und im Auge ein Fremdkörpergefühl auslösen.
Die Augen tränen, das Lid ist angeschwollen und Betroffene haben in den Augen stechende Schmerzen. Kühle, feuchte Umschläge auf den Augen lindern die Beschwerden. In der Regel regeneriert das Auge innerhalb von zwei bis drei Tagen und heilt. Es sollte allerdings dringlichst vermieden werden, bei Schneeblindheit das Auge weiterhin der Sonnenstrahlung auszusetzen.
In schweren Fällen und ohne ärztliche Behandlung können durch Vernarbung der Hornhaut und Schäden an der Netzhaut irreparable Sehschäden verbleiben. Deshalb ist es ratsam, einen Arzt auf die geschädigte Hornhaut schauen zu lassen. Augentropfen und -salben können die Schmerzen lindern.
Merkmale einer guten Sonnenbrille
Eine Sonnenbrille mit ausreichend hohem UV-Schutz kann Augenschäden verhindern. Das gilt auch für Kinder, denn ihre Augen reagieren besonders empfindlich auf UV-Strahlung.
Dabei kommt es gar nicht auf den Preis der Sonnenbrille an, sondern auf bestimmte Merkmale, die in allen Preissegmenten zu finden sind.
Jede Sonnenbrille, die in Deutschland verkauft wird, muss einer in der EU gültigen Norm entsprechen. Gekennzeichnet ist die Sonnenbrille dann mit dem CE-Zeichen.
Der Hersteller ist verpflichtet, sich an Sicherheitsstandards zu halten und einen UV-Schutz von mindestens 380 Nanometern Wellenlänge zu gewährleisten.
Damit allerdings alle gefährlichen UV-Strahlen gefiltert werden, ist es ratsam nach einer Sonnenbrille zu suchen, die ultraviolettes Licht bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern Strahlung herausfiltert. Häufig ist im Rahmen der Brille oder im Beipackzettel dann eine Aufschrift "UV 400" oder "100 Prozent UV-Schutz" zu lesen.
Auch die Augen brauchen einen Schutz vor Sonne und UV-Strahlen.
Quelle: Reuters
Welche Größe sollte die Sonnenbrille haben?
Auch die Größe und die Passform einer Sonnenbrille ist entscheidend. Sie sollte Augen und Augenlider vollständig bis zu den Augenbrauen bedecken.
Außerdem ist es wichtig, dass die Brille möglichst nah am Auge liegt, so dass wenig Licht von der Seite einstrahlt. Gebogene Sonnenbrillen bieten dabei den optimalen Schutz.
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Tönung der Gläser sagt nichts über UV-Schutz
Auch wenn die Tönung der Gläser keinen Einfluss auf den UV-Schutz hat, ist es ratsam eine Sonnenbrille mit einer Tönungskategorie zu tragen, die der Lichtintensität entspricht.
Wenn die Sonne blendet, ist das nicht nur unangenehm, es strengt auch die Augen an. Die Tönungskategorien der Gläser stehen im Brillenrahmen (englische Abkürzung Cat.) oder auf einem beigelegten Zettel.
Kategorie 0:Bis zu 20 Prozent Sonnenstrahldämpfung - geringe Lichtintensität
Kategorie 1: Tönungsgrad von 20 bis 57 Prozent - Tage mit bedecktem Himmel
Kategorie 2: Tönungsgrad von 57 bis 82 Prozent - normaler Blendschutz in den Sommermonaten in Mitteleuropa
Kategorie 3: Tönungsgrad von 82 bis 92 Prozent - Schnee und lichtintensive Aufenthalte in den Bergen oder am Meer
Kategorie 4: Tönungsgrad 92 bis 97 Prozent - Hochgebirge/ Gletscher
In unseren Breiten sind Sonnenbrillen der Kategorie 2 bis 3 für den alltäglichen Gebrauch gut geeignet. Im Straßenverkehr ist es vor allem wichtig, dass der Tönungsgrad der Gläser 85 Prozent nicht überschreitet, da sonst die Sicht beeinträchtigt wird.
Polarisierende Gläser für Wasser- und Wintersport
Sportlerinnen und Sportler auf dem Wasser, im Schnee oder in den Bergen sind besonders der Reflektion starker Sonnenstrahlung ausgesetzt. Für ein besseres Sehvermögen sind vor allem bei Wassersportlern polarisierende Sonnenbrillen von Vorteil. Sie filtern reflektiertes Licht und beseitigen Störeinflüsse.
Aber auch für die allgemeine Verwendung, wie beispielsweise beim Autofahren, bieten polarisierende Gläser eine bessere Sehqualität. Die Sicht ist klarer und man wird nicht geblendet. Sonnenbrillen mit polarisierenden Gläsern müssen nicht teuer sein. Es gibt sie beim Optiker schon ab einem Preis von 20 Euro.
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Am Wasser und bei Schnee die Sonneneinstrahlung nicht unterschätzen
Besonders Winter- und Wassersportler und -sportlerinnen sollten darauf achten, eine Sonnenbrille zu tragen und die Sonneneinstrahlung nicht unterschätzen.
Denn wenn UV-Strahlen in hoher Intensität auf die Netzhaut treffen, kann die Schneeblindheit zu bleibenden Schäden am Auge führen. Und im Extremfall, etwa beim ungeschützten Blick in eine Sonnenfinsternis ist sogar eine Erblindung möglich.
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