Ehrenamt: Die besondere Herausforderung im Kinderhospiz
Ehrenamt beim Kinderhospizdienst:Wertvolle Unterstützung in schweren Zeiten
von Manuela Christ
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Von Sportverein bis Kinderhospizarbeit: Viele Menschen arbeiten ehrenamtlich. Andere überlegen noch, sich in einem Ehrenamt zu engagieren. Worauf man bei der Auswahl achten sollte.
Martina Enderle ist Mutter einer unheilbar kranken Tochter. Unterstützung bekommt sie von Ehrenamtlichen des ambulanten Kinderhospizdienstes. Was die Hilfe für sie bedeutet. 09.02.2024 | 4:44 min
Fast 29 Millionen Menschen üben in Deutschland ein Ehrenamt aus. Ob in der Freiwilligen Feuerwehr oder in der Integrationsarbeit, mit Kleinkindern oder Senioren, im Sport oder in der Politik: Ehrenamtliche Arbeit bietet verschiedene Möglichkeiten, sich für das Gemeinwohl der Gesellschaft einzusetzen und Unterstützung für unterschiedliche Lebenssituationen zu leisten.
Das Ganze habe auch einen positiven Effekt für die Menschen, die sich engagieren, sagt Katarina Peranić, Vorständin der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt. "Sie haben Freude durch eine sinnvolle Betätigung, erhalten Dank, Anerkennung und erleben, wie sie selbst die Gesellschaft proaktiv mitgestalten."
Suppenküche oder Fußballplatz: Ehrenamtliche engagieren sich in den unterschiedlichsten Bereichen für die Gesellschaft in Deutschland. Ohne sie ginge vieles nicht.
von Michaela Waldow
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Das richtige Ehrenamt finden
Die Antwort darauf, welches Ehrenamt zu einem passt, ist nicht ganz einfach, so Katarina Peranić.
"Wer Sport liebt, wird eine stimmige Vereinsrolle für sich finden. Wer Kinder in der Kita oder Schule hat, engagiert sich im Elternrat." Jeder müsse in sich hineinhören und überlegen, was zu ihm passt.
Um das passende Ehrenamt zu finden, sollte man sich einige Fragen stellen:
1. Warum will ich mich engagieren? 2. Wofür möchte ich mich engagieren? 3. Wie viel Zeit habe ich zur Verfügung? 4. Was möchte ich konkret tun? 5. Was erwarte ich von meinem Ehrenamt?
Eine erste Orientierung können digitale Tools wie der Engagement-Checker der Aktion Mensch oder der Helf-O-Mat geben.
Quelle: Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt
Die einfachste Möglichkeit, ein passendes Ehrenamt zu finden, ist im Freundeskreis oder im Arbeitsumfeld zu fragen, wo sich Menschen engagieren. Man kann sich auch online informieren, zum Beispiel bei Freiwilligenbörsen von Kommunen oder Ehrenamtsportalen der Wohlfahrtsverbände.
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Ehrenamt im Kinderhospiz als besondere Herausforderung
Ehrenämter, die emotional belasten können, sind eine besondere Herausforderung. Dazu gehört zum Beispiel die ambulante Kinder- und Jugendhospizarbeit. Auch hier ist man auf die Mitarbeit von Ehrenamtlichen angewiesen. Sie kümmern sich um die todkranken Kinder, aber auch um die Geschwister und Eltern.
"Für die Familien bedeutet das Entlastung, in Krisenzeiten an der Seite sein, aber auch in schönen Momenten. Unterstützung im Alltag liefern und einfach Gesprächspartner sein", weiß Angelika Lenker. Sie ist die Koordinatorin des ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes in Düsseldorf. Dafür geeignet sind Menschen, die gefestigt im Leben stehen.
Ehrenamtliche Tätigkeit mit Kurs vorbereiten
Zur Vorbereitung gibt es für alle künftigen Ehrenamtlichen einen 70-stündigen "Qualifizierten Vorbereitungskurs" über mehrere Monate. Hier befassen sich die Teilnehmenden mit den Grundlagen der Kinderhospizarbeit, mit rechtlichen Aspekten, aber auch mit den Themen Tod und Trauer und mit der eigenen Endlichkeit.
Nicht wenige haben anfangs Sorgen, ob sie mit der Belastung klar kommen: "Können wir überhaupt locker damit umgehen?", fragt sich Frank Erbach. "Das wissen wir alle noch nicht. Wir hoffen es. Aber es ist einfach schön zu helfen, weil die Belastung ja schon extrem ist, die die Familien mitmachen." Erbach nimmt seit vier Monaten an dem Vorbereitungskurs teil und soll im April die Familie kennenlernen, die er künftig unterstützen wird.
Begleitung im Kinderhospiz oft über Jahre
Was viele nicht wissen: Die Begleitung der Kinder oder Jugendlichen erfolgt oft über Jahre hinweg.
Es ginge für alle darum, eine möglichst schöne gemeinsame Zeit zu verbringen. Kinderhospizarbeit könne nicht nur belastend, sondern vor allem auch sehr erfüllend sein.
Tod immer noch ein Tabu
Die Koordinatorin findet es wichtig, das Thema Tod in die Gesellschaft zu tragen.
Sterbekultur werde kaum noch gelebt und gewusst. Medien würden das Bild einer Leistungsgesellschaft und ewiger Jugend vermitteln. Sterben und Krankheit fänden am Rande der Gesellschaft statt. Vor allem, wenn es um Kinder geht.
Manuela Christ ist Redakteurin der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".
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