Tierfriedhof, Garten: Wo ein totes Haustier endet

    Tierfriedhof, Garten:Wo ein totes Haustier endet

    von Marcus Schönhoff
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    Wenn Hund, Katze oder Hamster sterben, ist ein würdevoller Abschied wichtig. Was Urne oder Sarg für Haustiere kosten und was man für die Bestattung im Garten beachten muss.

    Foto einer Katze im Bilderrahmen
    Welche Bestattungsmöglichkeiten für Hautiere gibt es?20.06.2023 | 3:24 min
    Wenn das geliebte Haustier stirbt, ist der Verlust oft nur sehr schwer zu ertragen. Neben emotionalen Themen steht die Frage im Vordergrund, wohin man mit dem geliebten Begleiter soll.
    Viele Tiere enden in der Tierkadaversammelstelle. Hier können Haustiere abgegeben werden, hier kommen auch die Tiere hin, die beim Tierarzt sterben und für die keine besonderen Wünsche angegeben sind.

    Was geschieht nach dem Tiertod?

    Ist das Haustier beim Tierarzt eingeschläfert worden, übernimmt dieser meistens die Überführung in die Tierverwertungsanstalt. Dort wird das Tier verbrannt.
    Wenn man die Asche behalten möchte, kann man dabei zwischen einer Einzel- oder einer Sammelverbrennung wählen. Die Kosten für eine Einäscherung liegen zwischen 100 und 300 Euro. Ob man die Urne anschließend zu Hause aufbewahrt oder im Garten vergräbt, bleibt Herrchen und Frauchen selbst überlassen.

    Kerkeling hat Urnen seiner Tiere im Büro stehen

    Volle-Kanne-Moderator Florian Weiss hat seinen Hund einäschern lassen - ebenso wie der Entertainer Hape Kerkeling, der im ZDF-Interview 2021 verrät:

    Ich habe meine Tiere einäschern lassen. Die Urnen stehen bei mir im Büro. Das ist etwas skurril, aber eine Beerdigung habe ich noch nicht übers Herz gebracht.

    Hape Kerkeling, Entertainer

    Frau pflegt Grab auf Tierfriedhof
    Eine Bestattung auf einem Tierfriedhof ist nicht ganz billig.
    Quelle: dpa

    Kosten für Tierfriedhof bei mehreren hundert Euro

    Mittlerweile haben sich am Markt viele Tierbestattungsunternehmen etabliert. Deren Service beinhaltet Abholung und die Beerdigung im Sarg auf einem Tierfriedhof. Eine nicht ganz billige Alternative.
    Auf dem Düsseldorfer Tierfriedhof beträgt die Liegegebühr für vier Jahre 275 Euro, dazu kommen Kosten für Grabaushub, Sarg, Einfassungen, Überführung und Bepflanzung. Ohne Grabstein sind das zusammen rund 850 Euro. Wenn ein Grabstein gewünscht wird sowie die Einäscherung kommen als Kosten noch obendrauf. Vorteil: Die trauernden Angehörigen haben einen festen, würdevollen Platz zum Trauern.

    Tiere zu Hause begraben: Was erlaubt ist

    Bei der Beerdigung im eigenen Garten gibt es einige Punkte zu beachten:
    • Begraben werden dürfen nur kleine Tiere.
    • Das gilt nur, wenn sie nicht an einer meldepflichtigen Krankheit gestorben sind. Das Tier muss eines natürlichen Todes gestorben sein. Nach einer Einschläferung beim Tierarzt darf es nicht mehr im Garten vergraben werden, da Bestandteile des Narkosegiftes ins Grundwasser gelangen könnten.
    • Der Garten des Tierbesitzers darf nicht in einem Wasserschutzgebiet liegen.
    Generell sollten Tiere in natürlichem Material, das schnell verrottet, begraben werden. Pappkartons, Zeitungspapier oder Jute eignen sich dafür.

    Tote Haustiere dürfen nicht in den Hausmüll

    Die letzte Ruhestätte sollte mindestens zwei Meter von öffentlichen Wegen entfernt sein. Idealerweise ist das Grab einen Meter tief, damit andere Tiere nicht darauf aufmerksam werden. Eine Entsorgung im Hausmüll oder im Wald ist streng verboten.
    Jörg Junhold | Präsident Verband der Zoologischen Gärten
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    Trauerarbeit ist wichtig

    Nach der Beerdigung sollte man sich Zeit zum Trauern nehmen. Bei kleinen Kindern raten Experten zur Notlüge. Der Vogel ist weggeflogen, die Katze auf einer langen Wanderschaft. Ab dem Grundschulalter sollte man die Wahrheit sagen und den Dialog suchen. Die Trauer der Kinder muss man ernst nehmen und Fragen beantworten. Eine symbolische Beerdigung und ein Abschiedsbrief für das Tier können bei der Bewältigung helfen.
    Nach dem Tod des Tieres sollte man nicht umgehend ein neues Tier anschaffen. Trauer und Abschied brauchen Zeit. Oft hilft es, über den Verlust zu sprechen. Findet sich im näheren Umfeld niemand, gibt es z.B. Tierforen im Internet, die Trost spenden können.

    Trauern auch am virtuellen Haustier-Grab möglich

    Gönnen Sie sich Ruhe- und Entspannungsphasen. Ein Trauer-Tagebuch oder eine Tierschatzkiste für Erinnerungen können hilfreich sein. Wer sein Tier nicht begraben kann, kann sich im Internet ein virtuelles Grab anlegen und dort trauern. Für alle trauernden Tierfreunde ist eine würdevolle Beerdigung wichtig. Denn Abschied nehmen ist schwer.
    Marcus Schönhoff ist Redakteur der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".
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