Freiwillige Feuerwehr:Fast jeder Zweite im Einsatz bedroht
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Gewalterfahrungen im Einsatz sind für knapp die Hälfte der ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen keine Seltenheit. Fast alle berichten von Beschimpfungen und Beleidigungen.
Angriffe gegen Feuerwehrleute: Keine Seltenheit in Deutschland (Archivbild).
Quelle: dpa
Die Hälfte der Einsatzkräfte von freiwilligen Feuerwehren in Deutschland hat in den vergangenen zwei Jahren Gewalt in Form von Beschimpfungen oder tätlichen Angriffen erlebt. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung hervor, die der Deutsche Feuerwehrverband am Donnerstag in Berlin veröffentlichte. Danach gaben 49,5 Prozent an, in den vergangenen zwei Jahren im Einsatz Gewalt erlebt zu haben.
Die Erfahrungen im Detail:
90 Prozent der Betroffenen berichteten von verbaler Gewalt in Form von Beleidigungen und Beschimpfungen mit Worten oder auch Gesten.
36 Prozent berichteten von Einschüchterungen oder Bedrohungen.
Ebenso viele berichteten, konkret damit bedroht worden zu sein, sie mit Fahrzeugen anzufahren.
Etwa 14 Prozent wurden im Dienst mit Feuerwerkskörpern beworfen.
Mehr als 60 Prozent der Befragten hätten die meist unerwarteten Vorfälle als belastend empfunden, ergab die Umfrage.
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Feuerwehr: Gewalt ist "trauriger Alltag"
Gewalterfahrungen seien für aktive Mitglieder der Feuerwehren mittlerweile "trauriger Alltag", sagte Feuerwehrverbandschef Karl-Heinz Banse. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer seien viel zu häufig das Ziel von Beleidigungen und Bedrohungen und dadurch psychisch stark belastet. Solche Aggressionen seien keine Bagatellen. Die Feuerwehren seien besorgt, dass Nachwuchskräfte wegen dieser Entwicklung ihre Motivation verlieren könnten.
Gewaltakte gegen Einsatzkräfte seien kein normales Phänomen, das hingenommen werden müsse und könne, betonte der Hauptgeschäftsführer der Gesetzlichen Unfallversicherung, Stefan Hussy. "Sie demotivieren und frustrieren die Betroffenen. Das schadet dem Ehrenamt und damit letztlich der gesamten Gesellschaft", sagte er bei der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin.
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Die Polizei kündigte an, sie werde an den sogenannten Brennpunkten mit einem "massiven Personaleinsatz" vor Ort sein, um erneute Gewaltexzesse wie im vergangenen Jahr zu verhindern. Der GdP-Vorsitzende Jochen Kopelke rief die Bevölkerung auf, Verdächtiges und Bedrohliches zu melden und forderte ein Böllerverbot.