Staudamm-Explosion: Scholz sieht "neue Dimension" des Kriegs

    Staudamm-Zerstörung nahe Cherson:Scholz sieht "neue Dimension" des Krieges

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    Kanzler Scholz sieht in der Staudamm-Zerstörung in der Ukraine eine "neue Dimension" der Kriegsführung. Der Akt passe "zu der Art und Weise, wie Putin diesen Krieg führt".

    Nach der Zerstörung eines Staudamms in dem von russischen Truppen besetzten Teil der Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Russland vorgeworfen, immer stärker zivile Ziele zu attackieren.
    "Das ist ja auch etwas, das sich einreiht in viele, viele der Verbrechen, die wir in der Ukraine gesehen haben, die von russischen Soldaten ausgegangen sind", sagte der Kanzler beim "Europaforum" des WDR in Berlin. Die russischen Streitkräfte würden auch Städte, Dörfer, Krankenhäuser, Schulen und Infrastrukturen angreifen.

    Deshalb ist das etwas, das eine neue Dimension hat, aber zu der Art und Weise passt, wie Putin diesen Krieg führt.

    Olaf Scholz, Bundeskanzler

    Baerbock macht Moskau verantwortlich

    Außenministerin Annalena Baerbock machte Russland für die Überflutungen nach der Zerstörung des Staudamms im Süden der Ukraine verantwortlich. "Mit dem Kachowka-Damm wird ein ziviler Staudamm in Nähe eines Kernkraftwerks als Kriegswaffe missbraucht und das Leben der Menschen in der Umgebung in höchste Gefahr gebracht", sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag bei ihrer Lateinamerika-Reise im brasilianischen São Paulo.

    Für diese menschengemachte Umweltkatastrophe gibt es nur einen Verantwortlichen: Der verbrecherische Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine.

    Annalena Baerbock, Außenministerin

    Baerbock versicherte, dass in der Bundesregierung "mit Hochdruck" an einem genauen Lagebild gearbeitet werde. Dies geschehe in enger Abstimmung mit der Ukraine, den anderen Staaten der Siebener-Gruppe der großen westlichen Industrienationen (G7) und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA).

    Zerstörter Staudamm: Tausende Menschen betroffen

    Der Staudamm und ein angrenzendes Wasserwerk sind in dem von Russland besetzten Teil des südukrainischen Gebiets Cherson zerstört worden. Befürchtet werden schwere Überschwemmungen. Nach ukrainischen Angaben sind in der "kritischen Zone" rund um die Anlage nahe der Stadt Nowa Kachowka etwa 16.000 Menschen zuhause.
    Kiew und Moskau beschuldigen sich gegenseitig, für die Sprengung verantwortlich zu sein. Spekuliert wurde, dass der Vorfall ein russischer Sabotageakt sein könnte, um eine ukrainische Gegenoffensive auszubremsen. Russland führt seit mehr als 15 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

    Kachowka-Stausee
    :Welche Auswirkung die Staudamm-Zerstörung hat

    Eine Explosion hat den Kachowka-Staudamm im Süden der Ukraine zerstört. Wassermassen lassen den Fluss Dnipro anschwellen. Diese Teile der Region Cherson stehen schon unter Wasser.
    von Nils Metzger und Jan Schneider
    Luftbild von zerstörtem Kachowka-Staudamm bei Cherson, Ukraine
    Quelle: dpa

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