Deutscher wegen Terrorvorwürfen in Russland festgenommen

    Terrorvorwürfe durch Russland:Deutscher in Kaliningrad festgenommen

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    Ein deutscher Staatsbürger ist an der Grenze zu Kaliningrad mit Flüssigsprengstoff aufgegriffen worden, sagen russische Behörden. Er wurde wegen Terrorvorwürfen festgenommen.

    Eine allgemeine Ansicht zeigt die Kathedrale in Kaliningrad (Russland), aufgenommen am 26.11.2023
    In der russischen Exklave Kaliningrad wurde ein Deutscher festgenommen. Der Vorwurf: Terrorismus.
    Quelle: Reuters

    Unter dem Vorwurf des Terrorismus hat Russlands Inlandsgeheimdienst FSB nach eigenen Angaben in Kaliningrad einen deutschen Staatsbürger festgesetzt. Es handele sich um einen 1967 geborenen Mann aus Hamburg, meldeten russische Nachrichtenagenturen.
    Bei der Einreise aus Polen in die russische Ostsee-Exklave seien in seinem Auto 0,5 Liter Flüssigsprengstoff sichergestellt worden. Örtlichen Medienberichten zufolge war der Sprengstoff in einer Shampoo-Flasche versteckt. Den Auftrag für einen Anschlag habe der Mann von einem Ukrainer erhalten, ebenfalls 1967 geboren, der ebenfalls in Hamburg lebe, teilte der FSB mit.

    Deutscher soll laut FSB bereits Anschlag verübt haben

    Der Festgenommene stehe auch unter Verdacht, schon im März dieses Jahres einen Sprengstoffanschlag auf eine Gasverteilerstation im Gebiet Kaliningrad verübt zu haben. Bei der erneuten Einreise habe er wieder beabsichtigt, russische Energieeinrichtungen zu beschädigen.
    Eine Frau mit streng zurückgekämmten Haaren und bekleidet mit dicker Winterjacke und Schal läuft lächelnd bei einer Demo mit. Hinter ihr hält eine Frau ein rotes Schild mit der Aufschrift Against Putin hoch.
    Die russische Exil-Opposition hat zu einem Protestmarsch in Berlin aufgerufen. Doch nicht alle waren eingeladen, die russische Opposition wirkt zersplittert. 19.11.2024 | 4:48 min
    Er sei unter dem Vorwurf des Terrorismus und des Schmuggels von Sprengstoff in Untersuchungshaft genommen worden. Gesucht werde nach möglichen Beteiligten. Unabhängige Bestätigungen für diese Anschuldigungen des russischen Geheimdienstes gab es indes nicht.

    Immer wieder Festnahmen von Ausländern in Russland

    Das Auswärtige Amt bestätigte die Festnahme am Mittwoch. Der Mann sei bereits im Oktober festgenommen worden, das Generalkonsulat in St. Petersburg stehe in Kontakt mit russischen Behörden. Das Generalkonsulat habe der Person konsularischen Beistand und Betreuung angeboten.
    Nähere Angaben zu dem Festgenommenen wollte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes unter Verweis auf die Persönlichkeitsrechte nicht machen. Auch zu den gegen den Deutschen erhobenen Vorwürfen äußerte sie sich unter Verweis auf die russischen Behörden nicht. Laut der Bundesregierung ist derzeit eine niedrige zweistellige Zahl von Deutschen in Russland inhaftiert.
    Armin Coerper
    Moskau wirft der Ukraine vor, eine Militäreinrichtung auf russischem Gebiet mit den amerikanischen ATACMS-Raketen angegriffen zu haben. ZDF-Korrespondent Armin Coerper berichtet. 19.11.2024 | 1:09 min
    In dem Konflikt zwischen Moskau und dem Westen wegen des Kriegs in der Ukraine werden in Russland immer wieder Ausländer unter mehr oder weniger stichhaltigen Vorwürfen festgenommen. Oft hat es den Eindruck, als sollten sie als Faustpfand für einen möglichen Austausch dienen.
    Bei einem großen Gefangenenaustausch Anfang August kam auch ein Mann aus Hamburg frei, der mit Hasch-Gummibärchen am St. Petersburger Flughafen festgenommen worden war. Der Vorwurf von Terrorismus wiegt allerdings wesentlich schwerer.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa, AFP

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