Hilfe für Ukraine: USA liefern jetzt auch Minen an Kiew

    Hilfe für Ukraine aus Washington:USA liefern jetzt auch Minen an Kiew

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    Erst die Freigabe von weiter reichenden Raketen, jetzt auch Landminen: US-Präsident Biden hat Kiew noch mehr Unterstützung zugesagt. Der Einsatz von Minen ist aber umstritten.

    Military cadets light candles during a commemorative ceremony on the 1000th day of Russia's full scale attack on Ukraine, in front of the 'Motherland' monument in Kyiv, Ukraine
    In Kiew entzünden sie 1000 Kerzen: Für 1000 Tage Leid, Vertreibung und Tod. Yulia Kiyko und ihre Familie, geflohen aus Charkiw, erleben jeden Tag den Krieg – hautnah.20.11.2024 | 2:10 min
    Nach der Freigabe an Kiew zum Einsatz von weitreichenden Waffen gegen Ziele in Russland ordnete US-Präsident Joe Biden nun auch die Lieferung von Schützenminen an die Ukraine an. Das teilte ein US-Beamter am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP mit. Auch die "Washington Post" berichtet und bezieht sich dabei auf ranghohe Vertreter der US-Regierung. Es handelt sich demnach um Antipersonenminen, die mit einer Selbstzerstörungs- oder Deaktivierungsvorrichtung ausgerüstet sind.

    US-Hilfe für Kiew - vor Trump

    Am Sonntag erlaubten die USA der Ukraine bereits, die von Washington gelieferten Waffen mit größerer Reichweite auch gegen militärische Ziele im russischen Landesinneren einzusetzen. Kiew hatte seit Monaten grünes Licht für den Einsatz gefordert. Die Entscheidung fällt vor dem Hintergrund des im Januar anstehenden Amtsantritts des US-Präsidentschaftswahlsiegers Donald Trump. Der designierte Staatschef hatte im Wahlkampf angekündigt, die Unterstützung für Kiew im Abwehrkrieg gegen Russland massiv zu kürzen.
    Schaltgespräch Coerper
    Mit dem Einsatz der ATACMS-Waffen habe die Ukraine eine „rote Linie“ Russlands überschritten, so ZDF-Reporter Coerper. Die Reaktion darauf sei bisher ungewiss, so Coerper.20.11.2024 | 2:28 min
    Biden sei damit von seiner bisherigen Position abgerückt, um der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Armee zu helfen, berichtete die "Washington Post". Grund für die Meinungsänderung im Weißen Haus sei das stetige Vorrücken russischer Truppen im Donbass. Die Lieferung dieser Minen sei nach Meinung des Pentagon ein wirksames Mittel, um das Vordringen der russischen Einheiten zu verlangsamen.

    Einsatz auf Osten des Landes beschränkt

    Der Einsatz dieser Schützenminen, auch als Antipersonenminen bekannt, werde jedoch auf den Osten der Ukraine beschränkt. Das russische Militär hat am Rande der besetzten Gebiete in der Ukraine dichte Minenfelder ausgelegt und damit eine ukrainische Offensive zum Scheitern gebracht.
    Ein ukrainischer Soldat sucht auf dem Feld eines kürzlich befreiten Dorfes am Rande von Cherson nach Minen.
    Bei ihrer Arbeit riskieren ukrainische Landwirte ihr Leben, denn auf ihren Feldern könnten russische Minen vergraben sein. Viele versuchen verzweifelt, diese zu entfernen.03.04.2024 | 1:37 min
    Der Einsatz von Minen ist international geächtet. Die 1999 in Kraft getretene sogenannte Ottawa-Konvention von 1999 verbietet Einsatz, Produktion und Weitergabe dieser heimtückischen Waffen, die auch lange Zeit nach Kampfhandlungen ihre Opfer vor allem unter der Zivilbevölkerung in den jeweiligen Regionen finden.
    Die Konvention wurde von 164 Staaten unterzeichnet und ratifiziert, nicht jedoch von Russland und den USA. Die Ukraine hat das Papier 2005 ratifiziert.
    19.11.2024, Brasilien, Rio De Janeiro: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) winkt kurz vor dem Start nach Berlin den Journalisten zu.
    Am Rande des G20-Gipfels hat Bundeskanzler Scholz mit dem chinesischen Präsidenten Xi gesprochen. Scholz warnte vor Waffenlieferungen an Russland. Man werde das nicht akzeptieren.20.11.2024 | 0:34 min

    Landminen-Monitor: Tausende Opfer durch Minen

    Landminen, Blindgänger und Munitionsreste haben im vergangenen Jahr laut dem sogenannten Landminen-Monitor Tausende Menschen verletzt oder getötet. Mindestens 5.757 Menschen seien Opfer der geächteten Sprengkörper geworden, teilte Handicap International Deutschland in München mit.
    Dies seien 22 Prozent mehr als noch 2022, 84 Prozent der Registrierten waren Zivilisten, 37 Prozent der Opfer waren Kinder. Die Zunahme sei hauptsächlich auf die steigende Zahl bewaffneter Konflikte und den zunehmenden Einsatz selbstgebauter Minen zurückzuführen, so die Organisation.
    Christian Mölling im Gespräch über den Ukraine-Krieg
    Sicherheits- und Verteidigungsexperte Christian Mölling im Gespräch über die aktuelle Lage.20.11.2024 | 6:07 min
    Opfer von Landminen-Explosionen habe es 2023 in 55 Ländern gegeben, die meisten Betroffenen gab es dem Monitor zufolge in
    • Myanmar (1.003 Betroffene)
    • Syrien (933)
    • Afghanistan (651) und in der
    • Ukraine (580).
    Neue Antipersonen-Minen eingesetzt hätten zwischen Mitte 2023 und Oktober 2024 die Staaten Myanmar, Iran, Nordkorea und Russland. Der Landminen-Monitor wird jährlich von der International Campaign to Ban Landmines (ICBL) erstellt. Handicap International ist Mitbegründer und Vorstandsmitglied der ICBL, die 1997 den Friedensnobelpreis erhielt.
    Schaltgespräch Diana Zimmermann
    Die Taurus-Debatte „verfolgt den Kanzler auf seiner Reise nach Rio“, so Diana Zimmermann aus Rio. Doch der Krieg in der Ukraine spiele auf dem Gipfel eigentlich keine große Rolle.19.11.2024 | 2:31 min

    Nachrichten | Politik
    :Der Ukraine-Krieg im Zeitraffer

    Kiews Soldaten rücken nach Russland vor, Moskau erhöht den Druck im Donbass: Der Frontverlauf im Ukraine-Krieg - eine Chronologie in Karten.
    Die Karte der Ukraine zeigt, welche Gebiete im Osten des Landes von russischen Truppen besetzt sind. Zudem sind die Separatistengebiete und die annektierte Krim hervorgehoben.
    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
    Auf dem Bild sieht man ukrainische Soldaten von hinten.
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