Opfer des Hamas-Angriffes vor einer Woche in der Ortschaft Kfar Aza nahe des Gazastreifens.
Quelle: Reuters
Mehr als 1.500 Hamas-Terroristen sollen an dem
Überfall auf Israel vor einer Woche teilgenommen haben. So viele Leichen haben israelische Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben anschließend auf ihrem Staatsgebiet entdeckt. Dokumente, die diese Hamas-Leute bei sich getragen haben sollen, geben nun weiteren Einblick in das Vorgehen der Hamas.
Unter diesen gefundenen Dokumenten sind Karten, Listen mit Zielen der verschiedenen Kämpfergruppen und Hinweise, wie israelische Militärfahrzeuge zerstört werden könnten. Mehrere der Dokumente wurden von dem Telegram-Kanal "South First Responders" veröffentlicht, der seit Tagen überaus blutige Aufnahmen von Rettungskräften an den Orten der Massaker veröffentlicht. Ob israelische Behörden hinter dem Kanal stehen, ist nicht bekannt. Auch der
US-Sender NBC und die "
New York Times" publizierten am Freitag weitere Dokumente.
Was zeigen die Hamas-Dokumente?
Mehrere der Papiere in arabischer Sprache sind mit "streng geheim" überschrieben. Hamas-Kämpfer sollen sie bei sich getragen haben, andere sollen in einem Pickup-Truck gefunden worden sein. Die Dokumente zeigen nur Ausschnitte; teils sind die Seiten zu Heftern gebunden, wovon jedoch bislang nur einzelne Seiten an die Öffentlichkeit gelangt sind.
Darunter sind Karten mit Satellitenbildern mehrerer Kibbuzim nahe der Grenze zum Gazastreifen. Mit grünen Linien sind dort die Routen eingezeichnet, wo die einzelnen Angriffsteams den Grenzzaun durchqueren und über welche Feldwege sie anschließend, vorbei an Militärinstallationen, zu ihren Zielen fahren sollten. Wohngebiete und zivile Betriebe sind auf den Karten blau umrandet.
Das Kibbuz Sa'ad in einer von NBC veröffentlichten Karte
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Hamas-Angreifer hatten genaue Karten ihrer Ziele
Laut einem von NBC veröffentlichten Angriffsplan sollten zwei Kampfgruppen in die Ortschaft Sa’ad eindringen. Ihre Aufgaben sind klar aufgelistet: das Eingangstor zerstören und anschließend das Verwaltungsgebäude und danach die religiöse Schule im Ort besetzen. Die zweite Gruppe sollte laut dem Plan Geiseln in einem Jugendzentrum nehmen. Der Plan enthält sogar minutengenaue Angaben, wie lange die Angreifer auf Motorrädern bis zum Ziel benötigen.
Eine ähnliche Bulletpoint-Liste an nacheinander abzuarbeitenden Aufträgen veröffentlichte "South First Responders" auch für die Ortschaft Mefalsim weiter nördlich. 1.000 Zivilisten würden sich dort aufhalten, steht in dem Dokument. Allein in Sa’ad und dem wenige hundert Meter entfernten
Kfar Aza tötete die Hamas dutzende Menschen, darunter Babys und Kinder.
Von "South First Responders" veröffentlichte mutmaßliche Hamas-Dokumente
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Hinweise, wie man am besten einen Panzer zerstört
All das deutet darauf hin, dass die Angreifer nicht wahllos vorgingen, sondern vorab genau geplant war, welche Gruppe wo zuschlägt. Zivilisten sollte keine Möglichkeit zur Flucht gelassen werden.
Aber auch Hinweise für den Kampf gegen das israelische Militär wurden gefunden. Ein Handzettel zeigt mit Hilfe von Schaubildern, an welchen Stellen die israelischen Merkava-Kampfpanzer mit RPG-Panzerabwehrwaffen besonders verwundbar seien. Unter den gefundenen Dokumenten sind auch Listen mit Codewörtern für Waffensysteme.
Warum sind diese Dokumente wichtig?
Die Dokumente belegen einerseits, dass die Hamas-Operation von Anfang an als gezielter
Angriff auf Zivilisten, darunter Kinder und Jugendliche, geplant war. Die Papiere deuten darauf hin, dass der Angriff über lange Zeit vorbereitet wurde und der Detailgrad der Planungen deutlich über frühere Hamas-Attacken hinausgeht.
Nach NBC-Informationen werten die israelischen Behörden diese und weitere Papiere aktuell aus. "So eine detaillierte Planung habe ich noch nie gesehen", zitiert NBC einen anonymen israelischen Offiziellen.
Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)
ZDFheute Infografik
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Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.