Wahltermin-Debatte: Wahlleiterin weist Einflussnahme zurück
Debatte um vorgezogene Wahlen:Wahlleiterin kritisiert Einflussnahme-Vorwurf
|
Bundeswahlleiterin Ruth Brand widerspricht dem Vorwurf, sie handle mit Mahnungen zu frühen Wahlen voreingenommen. Die Union findet ihre Aussagen "skandalös" und fordert Aufklärung.
Die Bundeswahlleiterin hatte vor unabwägbaren Risiken bei einem zu kurzfristigen Wahltermin gewarnt. Nun will die Union sie vor dem Innenausschuss wegen Instrumentalisierung befragen.10.11.2024 | 1:51 min
Bundeswahlleiterin Ruth Brand verwahrt sich gegen Vorwürfe der Vereinnahmung im Zusammenhang mit der Festlegung eines Termins für die Neuwahl des Bundestages. Die Bundeswahlleiterin sei ein unabhängiges Wahlorgan und nicht an Weisungen, sondern an die gesetzlichen Vorschriften gebunden, erklärte ihr Sprecher.
Es gab auch keine Weisung oder Einflussnahme auf die Position der Bundeswahlleiterin im Zusammenhang mit Neuwahlen.
„
Sprecher Bundeswahlleitung
Es sei deren Aufgabe, die ordnungsgemäße Vorbereitung und Durchführung bundesweiter Wahlen sicherzustellen und hier auch auf Risiken hinzuweisen, stellte ihr Sprecher klar. Das habe Brand in einem Schreiben an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) getan. Brand hatte in dem Brief an Scholz vor "unabwägbaren Risiken" durch kürzere Fristen gewarnt.
Nach dem Ampel-Aus geht die Debatte um den Termin der Vertrauensfrage von Kanzler Scholz und Neuwahlen weiter. Die Wahlleiter von Bund und Ländern planen ein Vorbereitungstreffen.09.11.2024 | 0:19 min
Die Wahlleiter von Bund und Ländern wollen sich offenbar zu Beginn der Woche treffen, um mögliche Wahltermine und Vorbereitungen zu erörtern.
Gemäß Artikel 39 muss der Bundestag nach Auflösung des Parlaments durch den Bundespräsidenten innerhalb von 60 Tagen neu gewählt werden. Brand will die Frist voll ausschöpfen, "um alle erforderlichen Maßnahmen rechtssicher und fristgemäß treffen zu können." Die Union hatte Brand kritisiert.
"Ich kann der Bundeswahlleiterin daher nur raten, sich von niemandem instrumentalisieren zu lassen", sagte Thorsten Frei, Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion der "Bild am Sonntag". Er ergänzte:
Wir müssen aufpassen, dass wir uns mit einer Debatte auf diesem Niveau international nicht lächerlich machen.
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann nannte die Aussagen der Bundeswahlleiterin "skandalös und beschämend". Er betonte: "Ein Land wie Deutschland muss in der Lage sein, auch innerhalb von 60 Tagen Wahlen durchzuführen."
Im Streit um den Termin für Neuwahlen nach dem Ampel-Aus signalisiert Kanzler Scholz überraschend Entgegenkommen. Die Union lehnt eine Zusammenarbeit vor der Vertrauensfrage ab.09.11.2024 | 2:28 min
Auf die Frage, ob die deutsche Papierindustrie auch schnell genug das notwendige Papier für Wahlunterlagen für eine Neuwahl schon im Januar liefern könne, hatte der Verband Die Papierindustrie am Samstag exklusiv gegenüber ZDFheute.de betont:
Klare Antwort: Ja. Bei rechtzeitiger Bestellung können wir das benötigte Papier für eine vorgezogene Bundestagswahl liefern.
„
Alexander von Reibnitz, Hauptgeschäftsführer des Verbands Die Papierindustrie
Die Papiermenge, die für eine Bundestagswahl benötigt wird, lasse sich zwar zum jetzigen Zeitpunkt nur grob beziffern, ergänzt der Verband am Sonntag auf eine weitere Nachfrage von ZDFheute. Die hängt beispielsweise davon ab, wie viele Briefwählerinnen und Briefwähler es gibt, und wie umfangreich die Wahlunterlagen sind.
Nach unserer Schätzung werden in Deutschland für eine Bundestagswahl lediglich einige Tausend Tonnen Papier benötigt.
„
Antwort des Verbands Die Papierindustrie
Dieser zusätzliche Bedarf sei angesichts der jährlichen Produktionsmenge von rund vier Millionen Tonnen grafischer Papiere gering und könne von der deutschen Papierindustrie ohne Probleme geliefert werden.
Seit dem Ampel-Aus wird um den Neuwahl-Termin gestritten. Die Bundeswahlleiterin warnt vor einer zu frühen Wahl: Papier für Stimmzettel sei knapp. Die Papierindustrie widerspricht.09.11.2024 | 2:39 min
Union will Brand im Ausschuss befragen
Die Unionsfraktion im Bundestag will einem Medienbericht zufolge Bundeswahlleiterin Ruth Brand am Mittwoch in den Innenausschuss zitieren. Es werde von Brand Aufklärung zu einem Schreiben an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verlangt, in dem die Bundeswahlleiterin vor einem zu frühen Neuwahltermin warnt, berichtete die "Welt" vom Montag vorab.
Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Alexander Throm (CDU), erklärte das öffentlich gewordene Schreiben gegenüber der Zeitung für "höchst irritierend" und sieht darin einen Widerspruch zu früheren Aussagen.
CDU/CSU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz ist der Wahlsieger der Bundestagswahl 2025. ZDFheute informiert über aktuelle Nachrichten, Daten, Reaktionen und Analysen.
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.