"Kein Papiermangel": Industrie widerspricht Wahlleiterin

    Exklusiv

    Industrie widerspricht Wahlleiterin:"Es gibt keinen Papiermangel"

    Florian Neuhann
    von Florian Neuhann
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    Die Bundeswahlleiterin hatte davor gewarnt, Neuwahlen zu bald anzusetzen. Unter anderem sei das Papier knapp. Dem widerspricht nun die Papierindustrie - das sei schlicht falsch.

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    Papier knapp für Wahlzettel? Nein, sagt die Papierindustrie. 09.11.2024 | 2:39 min
    An einem Papiermangel sollte eine vorgezogene Neuwahl nicht scheitern: Das bestätigt der Industrieverband der deutschen Papierindustrie exklusiv gegenüber dem Nachrichtenportal ZDFheute.de - und widerspricht damit der Bundeswahlleiterin. Alexander von Reibnitz, Hauptgeschäftsführer des Verbands Die Papierindustrie sagt dazu:

    Wir haben Papier. Die deutsche Papierindustrie ist sehr leistungsfähig.

    Alexander von Reibnitz, Verband Die Papierindustrie

    Auf die Frage, ob die deutsche Papierindustrie auch schnell genug das notwendige Papier für Wahlunterlagen für eine Neuwahl schon im Januar liefern könne, entgegnet der Verband: "Klare Antwort: Ja. Bei rechtzeitiger Bestellung können wir das benötigte Papier für eine vorgezogene Bundestagswahl liefern."
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    Bundeswahlleiterin warnt vor zu frühen Neuwahlen

    Gestern hatte Bundeswahlleiterin Ruth Brand in einem Brief an Bundeskanzler Scholz vor "unwägbaren Risiken" bei einer sehr früh stattfindenden Neuwahl gewarnt. Unter anderem hatte sie dies auch mit Papiermangel begründet: Es sei eine "große Herausforderung in der heutigen Zeit, wirklich das Papier zu beschaffen und die Druckaufträge durchzuführen", heißt es in dem Brief. 
    Eine Sprecherin des Verbands der Papierindustrie widersprach dem gegenüber ZDFheute: Es gebe keinen Papiermangel. Von Januar bis September 2024 hatte die deutsche Papierindustrie nach Angaben des Verbandes rund 14,6 Millionen Tonnen Papier produziert - das waren 4,7 Prozent mehr als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.
    An fehlendem Papier sollte eine baldige Neuwahl demnach nicht scheitern. Es war allerdings nicht das einzige Argument, das die Bundeswahlleiterin in ihrem Brief gegen zu frühe Wahlen vorbrachte.
    Florian Neuhann leitet das Team Wirtschaft und Finanzen.

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    Quelle: ZDF

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