Angriff auf Ölanlagen? Biden: Reden über Iran-Reaktion

    Angriff auf Ölanlagen?:Biden: Verhandeln über Iran-Reaktion

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    Die Angst vor dem Krieg in Nahost wächst: Nach dem Raketenangriff Teherans verhandeln Israel und die USA über eine Reaktion - auch ein Angriff auf Irans Ölfelder sei möglich.

    US-Präsident Joe Biden, aufgenommen am 05.07.2024 in Madison (USA)
    Zum ersten Mal attackiert der Libanon Israel, nach dem Tod zweier libanesischer Soldaten. Die Situation im Nahen Osten verschärft sich weiter.03.10.2024 | 1:45 min
    International wächst die Angst vor einem großen regionalen Krieg im Nahen Osten: Nach dem massiven iranischen Raketenangriff auf Israel erwägen Israel und die USA laut US-Präsident Joe Biden Angriffe auf die Ölinfrastruktur im Iran

    Wir führen darüber Gespräche.

    Joe Biden, US-Präsident

    Das sagte Biden auf die Frage eines Journalisten, ob er israelischen Attacken auf iranische Ölanlagen zustimmen würde. Israels Armeechef Herzi Halevi sagte, die "schweren Schläge" gegen die Stellungen der Hisbollah-Miliz im Libanon würden fortgesetzt.
    SGS Eigendorf
    Das libanesische Militär beschießt weiter den Norden Israels. Die Situation ist angespannt. Wie wird Israel reagieren? Mehr dazu von ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf. 03.10.2024 | 1:58 min
    Indes dauerten die gegenseitigen Angriffe Israels und der Hisbollah weiter an. Dies betreffe "alle Gebiete", Beirut, die Bekaa-Region und den Südlibanon, erklärte Halevi mit Blick auf die Luftangriffe in einer Fernsehansprache weiter.

    Wir werden es nicht erlauben, dass sich die Hisbollah an diesen Orten in Zukunft wieder ansiedelt,

    Herzi Halevi, Armeechef Israel

    fügte er hinzu. Israel hatte Vergeltung für den Raketenangriff des Iran angekündigt.
    Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)
    ZDFheute Infografik
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    Biden: "Antwort sollte verhältnismäßig sein"

    US-Präsident Biden sagte, er gehe nicht davon aus, dass die Antwort Israels zeitnah erfolgen werde. Zuvor hatte er erklärt, die USA würden einen israelischen Angriff auf Atomanlagen im Iran nicht unterstützen. 
    Alle G7-Staaten seien der Meinung, dass Israel das Recht habe, auf den iranischen Angriff zu antworten. "Aber die Antwort sollte verhältnismäßig sein", sagte Biden.
    Unterdessen gab es laut libanesischen Staatsmedien neue israelische Luftangriffe auf die südlichen Vororte von Beirut, die als Hisbollah-Hochburg gelten. Die israelische Armee erklärte, sie habe die Geheimdienstzentrale der Hisbollah in Beirut angegriffen.
    SGS Fathollah-Nejad "USA nicht an großer Eskalation interessiert"
    Nahost-Experte Fathollah-Nejad geht davon aus, Israel würde Irans Atomanlagen ohne Koordinierung mit den USA nicht angreifen. Israel würde sich mit den USA "sehr eng" abstimmen.03.10.2024 | 3:48 min

    Auch Libanons Armee greift ein

    Erstmals griff eigenen Angaben zufolge auch die libanesische Armee in die seit fast einem Jahr andauernden Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah ein. Innerhalb eines Tages seien zwei Soldaten durch israelische Angriffe getötet worden, teilte das Militär mit. "Ein Soldat wurde getötet, nachdem der israelische Feind in der Region von Bint Dschbeil im Süden einen Militärposten ins Visier genommen hatte, und das militärische Personal hat die Schüsse erwidert", hieß es.
    Auch die vom Iran unterstützte Hisbollah führte weitere Angriffe aus. Eigenen Angaben zufolge griff sie die nordisraelische Stadt Tiberias mit Raketen an. Zudem seien israelische Bodentruppen abgewehrt worden, die versucht hätten, die Orte Marun ar-Ras und Jarun zu "infiltrieren".
    UN-ISRAEL-PALESTINIAN-IRAN-CONFLICT-LEBANON
    Israel und die Hisbollah-Miliz liefern sich heftige Gefechte. Nach Irans Angriff hat Israel Vergeltung angekündigt. Diplomaten suchen nun nach Lösungen zur Deeskalation.02.10.2024 | 3:19 min

    Israel hat "begrenzten" Bodeneinsatz begonnen

    Zwei Nächte zuvor hatte die israelische Armee nach eigenen Angaben einen "begrenzten" Bodeneinsatz im Süden des Libanons begonnen. Seit Beginn dieser Bodenoffensive wurden demnach neun israelische Soldaten getötet. Auch in der Nacht hatte Israel erneut das Zentrum von Beirut aus der Luft angegriffen.
    Die Armee rief zuvor zur Evakuierung mehrerer Stadtviertel im Süden Beiruts auf. "Sie befinden sich in der Nähe von Einrichtungen, die mit der Hisbollah in Verbindung stehen", warnte Armeesprecher Avichai Adraee die Bewohner.
    Nun rief Israel zur Evakuierung von 25 weiteren Orten im Südlibanon auf, darunter die Stadt Nabatije. Israel geht seit Tagen mit massiven Luftangriffen gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon vor.
    Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden dabei schon mehr als 1.000 Menschen getötet und Hunderttausende vertrieben. 
    Orte im Gazastreifen
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    Mehrere Hilfsorganisation, darunter Amnesty International und Oxfam, forderten am Donnerstag eine Waffenruhe sowie mehr Hilfe für die Vertriebenen im Libanon. 20 Prozent der Bevölkerung leben laut der NGO Save the Children derzeit auf der Straße.
    Die Weltbank kündigte Nothilfen in Höhe von 250 Millionen Dollar (227 Millionen Euro) für die Bevölkerung im Libanon an. Das Geld sei ursprünglich für die Förderung erneuerbarer Energien im Libanon gedacht gewesen, teilte die Organisation mit. 

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    Quelle: AFP

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