Russische Gleitbomben werden zum ukrainischen Albtraum
Luftverteidigung überfordert:Russlands Gleitbomben sind Ukraines Albtraum
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Die russsischen Angreifer sind in Teilen der Ukraine auf dem Vormarsch. Grund sind auch sogenannte Gleitbomben, denen die ukrainische Luftverteidigung wenig entgegen setzen kann.
Wie die ukrainische Stadt Tschernihiw werden immer wieder Ziele in der Ukraine von russischen Bomben zerstört.
Quelle: AP
Knappe Ressourcen bei der Abwehr russischer Luftangriffe entwickeln sich für die Ukraine zu einem immer größeren Problem. Mit sogenannten Gleitbomben - modifizierten Sprengkörpern, die von Flugzeugen abgeworfen auf weite Strecken ihr Ziel finden können - bahnt die russische Luftwaffe den Truppen am Boden den Weg.
Die Regierung in Kiew ruft bei westlichen Verbündeten um Hilfe. Deutschland, das mit Frankreich seit Februar eine sogenannte Fähigkeitskoalition für Luftverteidigung anführt, wird ein drittes Flugabwehrsystem vom Typ Patriot schicken und wirbt bei Verbündeten mit einer Initiative um mehr Unterstützung.
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Deutsche Initiative für mehr Ukraine-Hilfen
Die Initiative sei darauf ausgerichtet, eine größere Menge an Staaten noch mal "zu aktivieren und zu motivieren", kurzfristig etwas zu liefern, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin. Denn die ukrainischen Partner meldeten eine Veränderung in der Bedrohungslage. Die Ukraine brauche mehr weitreichende Waffensysteme, denn:
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Russische Geländegewinne setzen Ukraines Militär unter Druck
Als Hauptgrund für den langsamen, aber stetigen russischen Vormarsch wird der zunehmende Munitionsmangel auf ukrainischer Seite angesehen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach kürzlich in einem Interview mit dem US-amerikanischen Sender PBS davon, dass die Ukrainer zehn russischen Granaten nur eine eigene entgegensetzen können. Militärs schildern die Lage zwar weniger dramatisch. Sie reden eher von einem Verhältnis von eins zu drei bis eins zu sechs.
Doch gegen die gefürchteten russischen Gleitbomben hat die ukrainische Seite trotz verkündeter Abschüsse russischer Flugzeuge bisher kein Mittel gefunden. Aus einer Entfernung von 60 Kilometern von der Front, neuere Modelle angeblich sogar von 90 Kilometern, werden mit Flügeln ausgestattete Bomben von russischen Kampfflugzeugen fern von der ukrainischen Flugabwehr abgeworfen und gleiten zu ihrem Ziel.
Mehr als 100 Bomben dieser Art mit einem Gewicht von 250, 500 oder mehr Kilogramm sollen nach ukrainischer Zählung täglich mit verheerender Wirkung auf ukrainische Stellungen fallen. Trotz der laut Berichten nicht sehr hohen Präzision werden durch die Detonationen Soldaten in einem größeren Umkreis kampfunfähig gemacht. Ausgebaute Befestigungen werden komplett zerstört.
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Ukrainische Infrastruktur ist das Ziel
Ein Gegenmittel wären mehr Patriot-Flugabwehrsysteme, die mit ihrer Reichweite russische Flugzeuge auf Abstand halten könnten. Doch benötigt Kiew gerade die drei vorhandenen Systeme dringend, um die eigene Rüstungsproduktion und Infrastruktur vor russischen Raketenangriffen zu schützen.
Wegen der geringen Zahl an weitreichenden Flugabwehrsystemen, die auch ballistische Raketen abschießen können, sind russische Raketenschläge im ukrainischen Hinterland immer wieder erfolgreich. Seit Mitte März wurden mehrere Wärmekraftwerke und mindestens ein Wasserkraftwerk zumindest stark beschädigt. Für den Sommer wird bereits vor größeren Stromabschaltungen gewarnt.
Nach den jüngsten Luftangriffen auf die Ukraine hat Präsident Selenskyj gefordert, seinem Land bei der Luftabwehr zu helfen. Nato-Generalsekretär Stoltenberg unterstützt das.17.04.2024 | 1:33 min
Nato-Ukraine-Rat tagt am Freitag
Für Freitag hat der Generalsekretär der Nato Jens Stoltenberg auf Bitte der Regierung in Kiew eine Sitzung des Nato-Ukraine-Rats einberufen. Es werde darum gehen, den dringenden Bedarf der Ukraine an mehr Luftverteidigungssystemen und Artilleriegeschossen anzugehen, sagte Stoltenberg.
An der Tagung sollten auch Selenskyj und die Verteidigungsminister der Mitgliedstaaten teilnehmen.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.