Schafft er es, das Getreideabkommen wiederzubeleben? Für Gespräche mit Russlands Präsident Putin will Erdogan bald nach Russland reisen. (Archivbild)
Quelle: Reuters
Der türkische Präsident
Recep Tayyip Erdogan wird nach eigenen Angaben "bald" Russland besuchen, um mit seinem russischen Amtskollegen
Wladimir Putin über eine mögliche Wiederaufnahme des Getreideabkommens mit der Ukraine zu diskutieren.
Das Treffen werde in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi stattfinden, sagte der Sprecher von Erdogans Partei AKP, Ömer Celik, in Ankara. Die Türkei hoffe durch die Gespräche eine "drohende Ernährungskrise" zu verhindern, fügte Celik hinzu.
ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa erklärte im Juli, warum sich die russische Regierung weigert, das Abkommen zu verlängern:
Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte Journalisten, es werde "intensiv" an der Vorbereitung des Treffens gearbeitet, nannte aber ebenso wie Celik kein Datum. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, dass der türkische Präsident am 9. September auf seinem Weg zum G20-Gipfel in Indien in Russland haltmachen könnte.
Getreide-Deal auf Eis - Ukraine öffnet trotzdem Seewege für Handelsschiffe
Beim Russland-Afrika-Gipfel stimmte Russlands Präsident Putin keinem neuen Getreideabkommen zu:
Am Montag erreichte das zweite Schiff seit Ende des Getreideabkommens mit Russland nach dem Auslaufen aus dem südukrainischen Hafen von Odessa Istanbul. Der unter liberianischer Flagge fahrende Frachter "Primus" erreichte laut Portalen zur Schiffsverfolgung am Montag den türkischen Hafen. Das Schiff einer Reederei aus Singapur hatte Odessa am Sonntag verlassen.
"Keine Alternative": Türkei will Wiederaufnahme von Abkommen
Die militärischen Spannungen im Schwarzen Meer haben seit dem Ausstieg Russlands aus dem Abkommen zugenommen.
Russland griff die ukrainische Hafeninfrastruktur an der Küste und an der Donau an, während Kiew russische Militärschiffe attackierte. Vor zwei Wochen hatte die russische Marine im Schwarzen Meer das Feuer auf ein türkisches Schiff eröffnet und es so zum Anhalten gezwungen.
Seit Russlands Ausstieg aus dem Getreideabkommen haben die Attacken auf beiden Seiten zugenommen:
Die Türkei versucht derzeit, das Abkommen wiederzubeleben. Außenminister Hakan Fidan sagte bei einem Besuch in Kiew am Freitag, er sehe hierzu "keine Alternative". Es wird erwartet, dass Fidan in den kommenden Tagen nach Moskau reisen wird, um die Forderungen des Kremls zu diskutieren.
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Quelle: AFP