Gaza-Krieg: Israel zieht Truppen aus Chan Junis ab

    Südlicher Gazastreifen:Israel zieht Truppen aus Chan Junis ab

    |

    Monatelang wurde erbittert gekämpft, nun hat das israelische Militär die Soldaten aus Chan Junis abgezogen. Ein erheblicher Teil der Truppen bliebt aber weiterhin im Gazastreifen.

    Gebäude sind nach dem Rückzug der israelischen Streitkräfte aus Teilen von Chan Junis zerstört.
    Die israelische Armee hat die Stadt im Süden des Gazastreifens in Trümmern liegend verlassen. Den zurückgekehrten Palästinensern fehlt es in Chan Junis weiterhin am Nötigsten.08.04.2024 | 1:30 min
    Die israelische Armee hat am Sonntag nach eigenen Angaben ihre Truppen aus der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens abgezogen. "Die 98. Kommando-Abteilung hat ihren Einsatz in Chan Junis beendet", hieß es in einer Mitteilung der Armee. Sie habe den Gazastreifen verlassen, "um sich zu erholen und auf weitere Operationen vorzubereiten".
    Erhebliche Truppen verblieben jedoch im Gazastreifen, "und werden die Aktionsfreiheit der israelischen Armee bewahren und ihre Fähigkeiten, präzise Operationen auf der Basis von Geheimdienstinformationen auszuführen", hieß es weiter.
    Bewerunge im Gespräch mit Hayali
    Immer mehr Israelis werfen Premier Netanjahu vor, Mitverantwortung dafür zu tragen, dass das Hamas-Massaker am 7. Oktober geschehen konnte, sagt Michael Bewerunge in Tel Aviv. 07.04.2024 | 2:21 min

    Israel: Ende des Gaza-Kriegs noch lange nicht in Sicht

    Israels Generalstabdschef Herzi Halevi betonte, dass ein Ende des Gaza-Kriegs noch lange nicht in Sicht sei. Hochrangige Funktionäre der islamistischen Hamas hielten sich in dem Küstengebiet weiter versteckt. "Wir werden sie früher oder später erreichen", sagte Halevi. "Wir werden keine Hamas-Brigaden aktiv lassen - in keinem Teil des Gazastreifens."
    Verteidigungsminister Yoav Gallant sagte nach einem Treffen mit israelischen Militärführern im südlichen Gazastreifen, der Teilrückzug aus Chan Junis sei nach der Zerschlagung der militärischen Strukturen der Hamas in der Stadt erfolgt. "Unsere Truppen haben das Gebiet verlassen, um sich auf ihre künftigen Missionen vorzubereiten, einschließlich in Rafah."
    Sechs Monate Gazakrieg: Kein Ende in Sicht
    Sechs Monate ist es her: das Hamas-Massaker in Israel. Immer noch werden Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Israels Krieg gegen die Hamas geht weiter - trotz Truppenteilabzug.07.04.2024 | 2:30 min

    USA: Erholung und Neugruppierung hinter Rückzug

    Die USA vermuten in dem Abzug kein Manöver zur Vorbereitung einer neuen Offensive. Die Reduzierung der Truppenstärke scheine der Erholung und Neugruppierung der Soldaten zu dienen, sagte der Sprecher für nationale Sicherheit in der US-Regierung, John Kirby, dem Sender ABC News.
    Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)

    ZDFheute Infografik

    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Israelische Medien deuteten den Abzug als Ende der großen Bodenoffensive, die am 27. Oktober vergangenen Jahres begonnen hatte. Künftig seien in Chan Junis nur noch gezielte, punktuelle Einsätze geplant, schrieb die Nachrichtenseite ynet.

    Tote Geisel in Chan Junis geborgen

    Die Armee werde es den Einwohnern, die Chan Junis verlassen haben, erlauben, in ihre Wohnungen zurückzukehren. Der Abzug umfasse drei Brigaden, nun solle nur noch eine Brigade in dem Küstenstreifen bleiben, berichtete die "Jerusalem Post".
    Die Armee hatte am Samstag mitgeteilt, dass die Leiche einer Geisel in Chan Junis geborgen worden sei. Die Stadt gilt als wichtiger Stützpunkt der radikalislamischen Hamas.
    Orte im Gazastreifen

    ZDFheute Infografik

    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.

    Krieg seit Überfall der Hamas

    Die Hamas hatte den Krieg am 7. Oktober mit ihrem brutalen Überfall auf Israel ausgelöst. Kämpfer der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen drangen am 7. Oktober in israelische Orte ein und verübten Massaker an Zivilisten. Sie töteten israelischen Angaben zufolge etwa 1.160 Menschen, darunter viele Zivilisten. Rund 250 Menschen wurden zudem als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Von ihnen werden noch immer etwa 130 festgehalten, mehr als 30 von ihnen sind mutmaßlich tot.
    anne-bruehl
    Bei den Verhandlungen in Kairo über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sind möglicherweise Fortschritte erzielt worden. "Verhandlungen sind bei aller Vorsicht ein leichter Hoffnungsschimmer", so ZDF-Reporterin Anne Brühl.08.04.2024 | 2:05 min
    Als Reaktion auf den Angriff startete Israel einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen, zunächst vor allem im Norden des Gazastreifens, dann in der als Hamas-Hochburg geltenden Stadt Chan Junis. 

    Nahost-Konflikt
    :Aktuelle Nachrichten zur Eskalation in Nahost

    Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
    Menschen und Retter tragen den bedeckten Körper eines Gefangenen, der aus den Trümmern eines Hauses gezogen wurde, aufgenommen am 18.11.2024
    Liveblog
    Quelle: dpa, AFP, Reuters

    Aktuelle Nachrichten zum Nahost-Konflikt