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Update am Morgen:Trump, Musk und die manipulierte Wahrheit
von Ilka Brecht
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Guten Morgen,
die Wahrheit geht vor die Hunde, manchmal buchstäblich. Als Donald Trump in der Präsidentschaftsdebatte gegen Einwanderer hetzte, die in Springfield, Ohio, Hunde und Katzen essen würden, war der Teufel los. Zwar dementierte der Bürgermeister vor Ort die Behauptungen vehement, aber Trump kann sich darauf verlassen, dass von seinen sogenannten "alternativen Fakten" immer etwas hängen bleibt.
Hinzu kommen Fakes, die mit Künstlicher Intelligenz erzeugt werden und täuschend echt wirken. So klingelten kurz vor den Vorwahlen die Telefone von Zehntausenden Anhängern der Demokraten in New Hampshire. Die Stimme von Präsident Joe Biden forderte sie auf, nicht an der Vorwahl teilzunehmen. Doch die Ton-Aufnahme war gefälscht. Er habe dafür nur wenige Minuten benötigt, erklärt der Produzent bei frontal (mehr zum Thema heute um 21 Uhr im ZDF). Ein Politikberater, der für die Republikaner arbeitet, heuerte ihn an.
Vor allem das Trump-Lager nutzt die neuen Technologien. Zum Beispiel Elon Musk: Der bekennende Trump-Unterstützer und Eigentümer der Social Media Plattform X postete ein KI-generiertes Deepfake mit der Stimme von Kamala Harris. Die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten bedankt sich da vermeintlich wörtlich, "weil Joe Biden in der Debatte endlich seine Senilität offenbart hat".
Für Philipp Lorenz-Spreen vom Institut für computergestützte Sozialforschung an der TU Dresden widerspricht das dem Märchen von einer neutralen Plattform. "Dass Elon Musk solche Bilder postet, zeigt, dass er vielleicht das Ziel hat, eben diese Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge verschwimmen zu lassen", sagt er im Interview mit frontal. Es zeige auch, dass man den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Manipulation von Willensbildungen in Demokratien "sehr ernst" nehmen müsse, meint Konstantin von Notz, Grünen-Politiker und Vorsitzender der Parlamentarischen Kontrollkommission.
Die Beispiele aus dem US-Wahlkampf zeigen: Einerseits hatten wir über die Plattformen des Internets noch nie so viel Zugang zu Wissen, andererseits hatte die Desinformation noch nie so viel Zugang zu uns.
Einen guten Tag wünscht Ihnen
Ilka Brecht, Moderatorin und Leiterin des ZDF-Magazins frontal
Lage im Nahost-Konflikt
Hisbollah bunkert Millionen im Untergrund: Das behauptet das israelische Militär, das Gold und Bargeld in Unmengen im Untergrund des Libanons gefunden haben will. Auch unter einer Klinik soll sich ein Bunker mit Millionen befinden, der Klinikleiter bestreitet das.
Bereits in der Nacht zuvor hatte Israel angekündigt, die Finanzstruktur der Hisbollah anzugreifen. Doch woher kommt das Geld? Die Hisbollah-Miliz generiert mehrere hundert Millionen Euro im Jahr. Wie sie das macht, erklärt Terrorismusforscher Hans-Jakob Schindler bei ZDF heute live:
21.10.2024 | 19:43 min
Biden "zutiefst besorgt" über Geheimdienstleck: Nach einer unerlaubten Veröffentlichung von US-Geheimdienstinformationen über Israels Pläne für einen Vergeltungsschlag gegen den Iran untersucht die US-Regierung die Hintergründe.
Alle weiteren Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und jederzeit hier im Liveblog.
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Großbritannien gewährt Ukraine Milliardenkredit: Der Kredit in Höhe von 2,26 Milliarden Pfund soll ausschließlich für militärische Zwecke genutzt werden.
Putin trifft Guterres: Der UN-Generalsekretär wird laut Kreml bei seiner ersten Reise nach Russland seit der russischen Invasion auch zu einem bilateralen Gespräch mit Präsident Putin zusammenkommen. Das Treffen soll am Rande des Gipfeltreffens der sogenannten Brics-Gruppe stattfinden.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Gipfel der Brics-Staaten startet in Russland: Zum Gipfeltreffen der Brics-Staaten in der russischen Millionenstadt Kasan an der Wolga werden 24 Staats- und Regierungschefs erwartet, 32 Länder werden insgesamt vertreten sein. Die Abkürzung Brics steht für die Gründungsmitglieder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Auch der chinesische Staatschef Xi Jinping wird erwartet.
Abschiedsbesuch von Stoltenberg in Berlin: Seit Oktober 2014 war der Norweger Generalsekretär der Nato. Anfang Oktober schied Jens Stoltenberg aus dem Amt aus. Neben seiner klaren Haltung zur Unterstützung der Ukraine hat Stoltenberg auch die Rolle der Nato als Verteidigungsbündnis geschärft. In Berlin wird ihm das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehen. Am Abend ist ein Zapfenstreich mit Verteidigungsminister Boris Pistorius geplant.
Dänisches Königspaar setzt Deutschland-Besuch fort: Das dänische Königspaar wird heute zu einem Besuch in Schleswig-Holstein erwartet. König Frederik X. und Königin Mary reisen aus Berlin an. Dort waren sie bei ihrem Antrittsbesuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit militärischen Ehren begrüßt worden. Im nördlichsten Bundesland trifft das Königspaar Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und nimmt an der Eröffnung einer Energiekonferenz am Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung teil.
Gesagt
Das war Alexej Nawalny, dem verstorbenen russischen Oppositionspolitiker, offenbar bereits während Inhaftierung im russischen Gefangenenlanger klar geworden.
"Selbst wenn alles zusammenzubrechen beginnt, werden sie mich umlegen, beim ersten Zeichen, dass das Regime kollabiert", wird der Kremlkritiker in seiner posthum veröffentlichten Biographie zitiert. ZDFheute-Redakteurin Katharina Schuster hat "Patriot", so der Titel, gelesen.
Weitere Schlagzeilen
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Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:48 min
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So wird das Wetter heute
Am Dienstag zieht der Regen im Norden bis zum Mittag nach Osten ab. Danach setzt sich von Nordwesten die Sonne durch und es gibt kaum noch Schauer. In der Mitte kommt der Regen nur langsam südostwärts voran. In Südostbayern bleibt es bis zum Abend trocken, es hält sich aber häufig Hochnebel. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 14 und 20 Grad.
Quelle: ZDF
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