Update am Abend: Putin-Rede, Ampel-Risse, Bahn-Tarifrunde

Putin beschwört die Gefahr eines Nuklearkonflikts herauf und bei der Fraktionsklausur der Grünen wird das schwierige Verhältnis in der Ampel-Koalition deutlich. Außerdem: Kann Ihr Gehalt mit der Inflation mithalten? Das war der Tag:

Kremlchef Wladimir Putin hat in seiner Rede an die Nation die Möglichkeit eines Nuklearkonflikts heraufbeschworen und ungewöhnlich deutlich mit einem Atomkrieg gedroht:

Konkret warnte Putin die Staaten der Nato davor, Militärkontingente in die Ukraine zu entsenden, um gegen russische Truppen zu kämpfen. "Die strategischen Nuklearstreitkräfte sind im Status der vollen Bereitschaft für einen garantierten Einsatz", bekräftigte Putin.

Sich davon nicht einschüchtern lassen will sich der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen. "Es ist ein schwerer Fehler, die Drohungen Putins zum Maßstab unseres Handelns zu machen", sagte Röttgen den Funke-Medien. Putin habe bereits "voll eskaliert", sagte Röttgen. "Atomwaffen sind für ihn keine Option, weil er damit China als wichtigsten Verbündeten verlieren würde und die amerikanische Abschreckung funktioniert."

Abgesehen von der Atomwaffen-Drohung Drohung sei es eine Rede "voller Durchhalteparolen" gewesen, schätzt ZDF-Korrespondent Armin Coerper in Russland den Auftritt Putins ein. Er habe sein Volk auf einen "langen, verlustreichen" Krieg eingeschworen. Es sei die Rede eines Kriegsherrn gewesen, "der offenbar fürchten muss, dass sein Volk kriegsmüde wird".

Das "Nein" des Kanzlers zur Taurus-Lieferung und Häme des liberalen Koalitionspartners bei Wirtschaftsthemen - die Stimmung während der Fraktionsklausur der Grünen rund um das Verhältnis zu den Koalitionspartnern SPD und FDP ist angespannt. Grünen-Politiker Anton Hofreiter attackierte vorab den Kanzler im ZDF, die Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann legt nach und sagte, in der Taurus-Debatte sei das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Zahlreiche Beschlüsse zur Zukunft des Landes erfordern eine Reform der Schuldenbremse - die FDP winkt nur müde lächelnd ab. Es sei zumindest schön, dass sich jetzt auch die Grünen mit dem Thema Wirtschaft befassen würden, heißt es süffisant von den Liberalen. Obwohl die Grünen mit ihren Ideen und Vorstellungen nicht weiterkommen, wollen sie die Legislaturperiode in der Ampel durchhalten. Eine wirkliche Alternative gibt es auch nicht.

Bei der Bahn drohen wieder Streiks. Die Lokführergewerkschaft GDL habe die jüngsten Verhandlungen "heute frühzeitig platzen lassen", teilte die Bahn mit. Grund: Die Gewerkschaft beharre dogmatisch auf einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich im Schichtdienst, so das Unternehmen. Die GDL wiederum warf der Bahn vor, die Vertraulichkeit der Verhandlungen gebrochen zu haben. Sie will sich am 4. März auf einer Pressekonferenz äußern.

Bei der Durchsuchung des Wohnhauses der ehemaligen RAF-Terroristin Daniela Klette haben die Ermittler auch "schwere Kriegswaffen" gefunden. Nach ZDF-Informationen wurden mehrere Schnellfeuerwaffen, dazugehörige Munition sowie eine Granate für eine Panzerfaust sichergestellt.

Die frühere RAF-Terroristin Klette war am Montagabend in Berlin-Kreuzberg festgenommen worden. Sie war 30 Jahre untergetaucht und soll mit einer falschen Identität jahrelang in der Hauptstadt gelebt haben. Der Name, den sie benutzt haben soll, findet sich allerdings nicht auf dem Klingelschild am Eingang des unauffälligen Mietshauses. 

Was steckt hinter der Taurus-Skepsis von Scholz? Der Kanzler begründet sein Taurus-"Nein" damit, eine Beteiligung der Bundeswehr am Ukraine-Krieg ausschließen zu wollen. Was ist da dran? Und warum kommt Kritik aus London?

Selenskyj "vielleicht überlastet": Oppositionspolitikerin Timoschenko warnt im Interview Präsident Selenskyj davor, die Macht ungleich zu verteilen. Pluralismus müsse der Ukraine erhalten bleiben, auch im Krieg.

400.000 Hektar Fläche sind bei Buschbränden in Texas mittlerweile zerstört worden. Für Dutzende Bezirke wurde der Katastrophenfall ausgerufen, ein Mensch kam bisher ums Leben.

Ein seltenes Schauspiel hat in San Francisco für einen Besucherandrang in einem Naturkundemuseum gesorgt. Zahlreiche Menschen standen Schlange, um einen Blick auf eine blühende Titanwurz zu werfen - eine tropische Pflanze, die alle sieben bis zehn Jahre blüht - und das nur für höchstens drei Tage. Die Leichenblume ist nicht nur für ihren Anblick, sondern vor allem für ihren stechenden Geruch bekannt.

In Europa radikalisiert sich eine neue Generation von Neonazis, die gezielt Angriffe auf Muslime, Juden, Migranten und Linke durchführt. Ihr Ziel ist die Vorherrschaft der "Weißen". Die ZDFinfo-Doku "Die neue Terror-Gefahr - Europas Neonazi-Netzwerke" beleuchtet die rechtsextremen Netzwerke:

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