Update am Morgen: Nobelpreise - Staunen, Demut und Hoffnung

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    Update am Morgen:Nobelpreise - Staunen, Demut und Hoffnung

    von Daniel Pontzen
    |
    Daniel Pontzen
    Quelle: ZDF

    Guten Morgen,

    diese Woche ist Nobelpreis-Woche: Es wird verkündet, wer ausgezeichnet wird - und wofür. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber bei mir löst das immer eine Mischung aus Bewunderung und Demut aus, denn ich habe sämtliche naturwissenschaftlichen Fächer seinerzeit zum frühestmöglichen Zeitpunkt und mit größtmöglicher Erleichterung abgewählt.
    Heute zum Beispiel wird am Mittag in Stockholm bekanntgegeben, wer dieses Jahr den Nobelpreis für Physik erhält. Letztes Jahr ging dieser Preis an ein Wissenschafts-Trio, dem es gelungen war, Laserpulse zu erzeugen, die nur wenige Attosekunden lang sind. Und da, ganz genau, ist man schnell bei der Demut: Nicht nur hatte ich keine Ahnung, was Attosekunden sind (das Trillionstel einer Sekunde - danke, Internet!). Vielmehr lässt sich mein Restwissen in Physik insgesamt recht bequem in wenigen Attosekunden zusammenfassen.
    Ich tröste mich dann damit, dass man der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften aber wohl vertrauen kann: dass sie eben - gemäß dem Anspruch des Stifters - solche Forschung prämiert, die für die Menschheit von Bedeutung ist. Und meist gelingt es dann ja auch - mal mehr, mal weniger - eben diese Relevanz, sprich: den Nutzen dieser Forschung für die Allgemeinheit, zu begreifen. Was dann ja durchaus zu Begeisterung führen kann.
    Nopelpreis in Medizin
    07.10.2024 | 0:26 min
    Ein Sonderling unter den Nobelpreisen ist der Friedensnobelpreis. Als einziger wird er nicht in Stockholm verliehen, sondern in Oslo, weil für seine Vergabe ein vom norwegischen Parlament bestimmtes Komitee zuständig ist. Und, anders als bei den Naturwissenschaften, kann man den Preis hier manchmal eher als Aufforderung denn als Auszeichnung verstehen. So erhielt ihn etwa 2009 der damalige US-Präsident Barack Obama. Ohne dass er zu jenem Zeitpunkt schon in großem Maßstab als Friedensmakler aufgetreten wäre.
    Anders war das bei seinem Vorgänger Jimmy Carter. Er erhielt den Preis 2002, vor allem für seine Friedensvermittlung zwischen Israel und Ägypten im Jahr 1978. Und der Nahost-Konflikt stand nicht nur da im Mittelpunkt. 1994 erhielten Yasser Arafat, Shimon Peres und Jitzchak Rabin den Preis gemeinsam, wegen ihrer "Verdienste um den historischen Prozess", wie es damals in der Begründung hieß. Dass eben dieser historische Prozess knapp drei Jahrzehnte später jene Eskalation bereithielt, die sich seit dem 7. Oktober letzten Jahres vollzieht, vermuteten seinerzeit womöglich nicht mal die Pessimisten.

    Die Nobelpreise sollen diejenigen ehren, die "im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben" - so verfügte es der Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896) in seinem Testament.

    Eingeläutet wird die alljährliche Nobelpreis-Saison mit der Bekanntgabe in der Preiskategorie Medizin. In den darauffolgenden Tagen werden die Preisträger für Physik, Chemie und Literatur geehrt, dann für den Friedensnobelpreis. Er ist der einzige, der nicht in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo vergeben wird. In Stockholm folgt zum Abschluss der Nobelpreis in der Kategorie Wirtschaftswissenschaften. Er geht als einzige der Auszeichnungen nicht auf das Testament Nobels zurück.

    Die Auszeichnungen können an einen Einzelpreisträger oder bis zu drei Gewählte gleichzeitig gehen. Gerade in den Wissenschaftskategorien kommt es häufig vor, dass mehrere Preisträgerinnen und Preisträger gemeinsam geehrt werden, die zum Beispiel zum selben Themenfeld geforscht haben.

    Jeder Preis ist mit umgerechnet knapp 970.000 Euro dotiert.

    Welche Folgen das u.a. auch hier in Deutschland hat, damit beschäftigen wir uns heute in Frontal. Mit der Frage, ob Deutschlands wortreiche Solidaritätsbekundungen gegenüber hier lebenden Juden durch Taten gedeckt sind; inwieweit Israels militärische Reaktion auf den barbarischen Terror der Hamas mit dem Völkerrecht vereinbar ist - und wie wirksam das Verbot des Netzwerks Samidoun ist. All das heute ab 21 Uhr im ZDF.
    Bis dahin, wenn Sie mögen, genießen Sie den Tag (auch dann, wenn Sie nachher genau wie ich nicht auf Anhieb begreifen sollten, wofür dieser Physik-Nobelpreis nun eigentlich verliehen wird).
    Ihr Daniel Pontzen, Moderator Frontal

    Lage im Nahost-Konflikt

    "Wir können jetzt nicht über Frieden nachdenken": Ein Jahr nach dem Hamas-Überfall auf Israel gleicht Nahost einem Pulverfass. Der israelische Botschafter Ron Prosor spricht im Interview über Antisemitismus, Scholz und Frieden.
    Israel greift weiter Ziele in Beirut an: Wieder greift die israelische Armee den Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut an. Die Hisbollah wiederum setzt ihren Beschuss des Nordens Israels fort.
    Netanjahu gibt sich siegessicher: Am Jahrestag des brutalen Hamas-Angriffs auf Israel bekräftigt Premier Netanjahu den Kampfwillen seines Landes. Trotz wachsender Kritik will er an seinen Kriegszielen festhalten.
    "Das ist ein fürchterlich schwieriger Krieg": Israels Armeesprecher Daniel Hagari will "alles tun", um die Geiseln heimzubringen. Die Armee kämpfe, um "einen weiteren 7. Oktober an irgendeiner Grenze" Israels zu verhindern. Sehen Sie hier das Gespräch im Video:
    Schaltgespräch zwischen Christian Sivers und Daniel Hagari
    07.10.2024 | 6:15 min
    Steinmeier: "Krieg hat zu viel Leid gebracht": Bundespräsident Steinmeier hat am Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel seinen Wunsch auf ein "Ende des Sterbens im Nahen Osten" geäußert - und warnt vor wachsendem Judenhass.
    Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und jederzeit hier im Liveblog.

    Ausführlich informiert

    ZDF spezial zu einem düsteren Jahrestag: Am 7. Oktober 2023 überfielen Hamas-Terroristen Israel, töteten mehr als 1200 Israelis und verschleppten etwa 250 Menschen in den Gazastreifen.
    Gedenken in Israel - Ein Jahr nach dem Hamas-Überfall
    07.10.2024 | 43:54 min

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    Selenskyj wirbt für mehr Waffen: Vor dem Spitzentreffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verbündeten dringend zu deutlich mehr Waffenlieferungen aufgerufen. Selenskyj kündigte außerdem an, bei dem Treffen seinen "Siegesplan" zu präsentieren.
    Harris will ohne Ukraine nicht mit Putin sprechen: Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris betont, Kremlchef Wladimir Putin im Falle eines Wahlsiegs nicht ohne Vertreter aus Kiew treffen zu wollen. "Die Ukraine muss ein Mitspracherecht bei der Zukunft der Ukraine haben."
    News-Updates zur Lage in der Ukraine und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Urteil gegen Christian B., der auch im Fall Maddie verdächtigt ist: Christian B. steht wegen drei Vergewaltigungen sowie zwei Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch vor Gericht. In dem Prozess soll nun ein Urteil fallen. Er steht auch im Fall der vermissten Madeleine McCann aus Großbritannien unter Mordverdacht.
    Waldinventur wird vorgestellt: Wie geht es dem Wald in Deutschland? Die umfangreichste Erhebung zum Zustand der Wälder wird alle zehn Jahre vorgenommen. Auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir äußert sich dazu.

    Zahl des Tages

    Heute ist Welt-Oktopus-Tag. Sie sind in allen Weltmeeren zu Hause. Weltweit gibt es rund 300 bekannte Oktopus-Arten. Unter anderem der Pazifische Riesenoktopus er ist de größte und wird bis zu fünf Meter lang.

    Gesagt

    Oskar Schindler rettete während des Nazi-Regimes mehr als 1.000 Juden vor dem Vernichtungslager, verfilmt in "Schindlers Liste" von Steven Spielberg. Vor 50 Jahren starb er. Der Unternehmer erklärte die Juden in seiner Fabrik für kriegswichtig und rettete sie damit - und listete ihre Namen auf. Der Publizist Michel Friedman, Sohn geretteter "Schindler-Juden", kannte Oskar Schindler in seiner Kindheit in Frankfurt am Main.

    Und ich war mir klar, dass dieser Mann, der dann bei uns zu Hause war, die Grundlage dessen war, dass wir überhaupt zu Hause lebten, dass wir überhaupt lebten. Dass ich als Kind nicht gezeugt worden wäre, wenn meine Eltern nicht von ihm gerettet worden wären.

    Michel Friedman, Sohn geretteter Juden

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    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    03.12.2024 | 1:57 min
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    So wird das Wetter heute

    Am Dienstag zeigt sich von Ostbayern bis zur Oder länger die Sonne. Sonst ist es wechselnd oder stark bewölkt. Im Südwesten regnet es längere Zeit, sonst gibt es einzelne Schauer und Gewitter.
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    Am Dienstag zeigt sich von Ostbayern bis zur Oder länger die Sonne. Sonst ist es wechselnd oder stark bewölkt. Im Südwesten regnet es längere Zeit, sonst gibt es einzelne Schauer und Gewitter.
    Quelle: ZDF

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