Asteroidenabwehr: Mission "Hera" erfolgreich gestartet

    Abwehr von Asteroiden:Mission "Hera" erfolgreich ins All gestartet

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    Wie kann die Erde vor Asteroiden geschützt werden? Um das zu erforschen, hat die Nasa vor zwei Jahren eine Sonde ins All geschickt. Nun ist die Folge-Mission "Hera" gestartet.

    Mission «Hera» mit Raumsonde (l) und begleitenden CubeSats (oben Milani und unten Juventas) am Doppel-Asteroiden Dimorphos/Didymos.
    2022 schlug eine Raumsonde gezielt in einen Asteroiden ein, damit dieser seine Flugbahn verlässt. Die ESA-Raumsonde Hera soll nun den Asteroiden untersuchen. 07.10.2024 | 1:27 min
    Die Abwehr von Gefahren aus dem All geht voran. Die "Hera"-Mission der Europäischen Raumfahrtagentur Esa ist ins All gestartet. Das zeigten Bilder einer Liveübertragung des Raketenstarts im Esa-Kontrollzentrum in Darmstadt.
    Die Sonde soll untersuchen, was der Einschlag der Sonde "Dart" vor zwei Jahren auf dem Asteroiden Dimorphos angerichtet hat. Die Ergebnisse können dabei helfen, die Erde künftig vor verheerenden Asteroideneinschlägen zu schützen.

    Dier Sonde "Hera" ist benannt nach der griechischen Göttin. Sie hob an Bord einer Falcon-9-Rakete des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX vom Kennedy Space Centre in Florida ab. Die Sonde ist in Bremen beim Raumfahrtunternehmen OHB entwickelt und gebaut worden. Die Instrumente an Bord kommen von verschiedenen Unternehmen. Die Sonde verfügt über verschiedene Kameras sowie laser- und radarbasierte Messsysteme.

    Vom Kontrollzentrum in Darmstadt aus wird "Hera" gesteuert. Deutschland ist als größter Beitragszahler maßgeblich an der 383 Millionen Euro teuren Mission beteiligt.

    Quelle: dpa

    Wehrhaft gegen Gefahren aus dem All

    "Einen Schritt zur planetaren Verteidigung", nannte Esa-Generaldirektor Josef Aschbacher die Mission. Der Direktor des Kontrollzentrums, Rolf Densing, fügte hinzu: "Es ist erstmals in der Geschichte der Menschheit, dass wir die Möglichkeit haben, den Planeten zu verteidigen." Laut Aschbacher wisse die Wissenschaft aber derzeit von keinem Asteroiden, der in den nächsten drei Generationen eine tödliche Wirkung auf der Erde entfalten könne.
    "Hera" soll am Mars vorbeifliegen und im Dezember 2026 an ihr Ziel gelangen: Dimorphos, den kleineren Teil eines Doppel-Asteroiden.

    Visuelle Karten, Laser- und Radarkarten

    Vor zwei Jahren landete die Sonde "Dart" der US-Raumfahrtagentur Nasa einen geplanten Volltreffer auf dem Asteroiden Dimorphos. Laut Nasa hat sich der Asteroid dadurch verändert, auch seine Umlaufbahn um den größeren Asteroiden Didymos wurde eine andere.
    "Hera" soll nun in einer Entfernung von 195 Millionen Kilometern Antworten darauf liefern, wie der etwa 150 Meter lange Asteroid jetzt genau aussieht. Und wie sehr er aus der Bahn gebracht wurde - denn mit einer ähnlichen Kollision könnte auch ein erd-gefährdender Asteroid möglicherweise abgelenkt werden.
    Collage: Harald Lesch zwischen Asterioiden und Sonde
    Die DART-Mission der NASA hat auf den Asteroiden Dimorphos eingeschlagen und damit die Umlaufbahn des Binärasteroidensystems verändert. 27.09.2022 | 63:27 min

    Nächste Asteroiden-Mission schon geplant

    Esa-Chef Aschbacher hält "Hera" für den ersten konkreten Schritt, um den Planeten gegen Asteroiden zu verteidigen. Es sei das erste Mal, dass die Menschheit einen Asteroiden untersuche, der von einem anderen menschengemachten Objekt getroffen wurde.

    Größere Asteroiden können verheerende Wirkungen entfalten. So gilt ein Treffer vor rund 66 Millionen Jahren als hauptverantwortlich für das Aussterben der Dinosaurier. Im Jahr 2013 explodierte ein nur etwa 20 Meter großer Asteroid über der Millionenstadt Tscheljabinsk. Durch die Druckwelle wurden rund 1.500 Menschen verletzt, meist durch splitterndes Fensterglas.

    Quelle: dpa

    Dabei ist "Hera" in gerade einmal vier Jahren konzipiert und gebaut worden. Die Sonde soll auch Vorbild werden für "Ramses" ("Rapid Apophis Mission for Space Safety"). Diese Sonde könnte 2029 den Asteroiden Apophis bei seinem Vorbeiflug an der Erde untersuchen.
    Der Brocken mit einer Größe von rund 375 Metern wird nach Esa-Angaben am 13. April 2029 das nächste Mal an der Erde vorbeifliegen - in einer Entfernung von nur 32.000 Kilometern. Zum Vergleich: Der Mond ist durchschnittlich 384.400 Kilometer entfernt, also mehr als zehnmal so weit.
    Quelle: dpa
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