Harald Lesch, wofür wird der Physik-Nobelpreis verliehen?
Interview
Lesch erklärt Forschungsgebiet:Wofür wird der Physik-Nobelpreis verliehen?
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Licht, Materie und Attosekunden: Was steckt hinter der mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichneten Forschung? Und wofür ist sie hilfreich? Das erklärt Harald Lesch - auch für Laien.
Der diesjährige Nobelpreis für Physik geht an Pierre Agostini, Ferenc Krausz und Anne L’Huillier für ihre experimentelle Methoden zur Untersuchung der Elektronendynamik in Materie. Was dahinter steckt und was man mit der Forschung anstellen kann, erklärt Astrophysiker und Wissenschaftsjournalist Harald Lesch im ZDF - auch für Laien:
Wir sind alle Laien, weil das sind Zeitskalen, mit denen wir normalerweise nichts zu tun haben.
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Harald Lesch
"Und ich finde das absolut in Ordnung, denn es ist ein Schritt in eine Welt, die uns ganz interessante Anwendungen liefert."
Wofür wurde heute der Physik-Nobelpreis verliehen?
Lesch: "Attosekunden-Physik: Das ist eine milliardstel Milliardstelsekunde. Das ist so kurz, das kann man sich sowieso nicht vorstellen. Das sind die Vorgänge, die sich in einem Atom abspielen. Also Ferenc Krausz zum Beispiel, einer von den drei Preisträgern, der ist in der Lage, einem Atom dabei zuzuschauen, wenn es ein Elektron verliert, wie sich alle anderen Elektronen in der Elektronenhülle dann verhalten. So nach dem Motto 'Huch, da ist ja ein Elektron weg'."
Also, das heißt, die Art und Weise, wie Atome funktionieren, wie Atome mit elektromagnetischer Strahlung - also vor allen Dingen mit Licht - umgehen. Dafür wurden heute die drei geehrt.
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Harald Lesch
In der Kategorie Medizin wurden die Ungarin Katalin Karikó und der US-Amerikaner Drew Weissman für ihre grundlegenden Arbeiten zu mRNA-Impfstoffen ausgezeichnet.02.10.2023 | 2:15 min
Was machen wir nun mit diesen Erkenntnissen?
Lesch: "Ferenc Krausz zum Beispiel arbeitet an einem Projekt, da geht es darum, ob Krankheiten unsere molekulare Zusammensetzung unseres Blutes verändern und dass man diese Moleküle praktisch direkt feststellen kann. Er arbeitet, wenn ich das recht erinnere, an einem Projekt, wo zum Beispiel Krebspatienten identifiziert werden konnten, durch die Wechselwirkung von Licht mit Materie. Er hat also praktisch eine ganz frühe Früherkennung (...).
Man könnte sich so ein bisschen erinnert fühlen an Science Fiction-Film, wo zum Beispiel der Doktor von Raumschiff Enterprise mal kurz mit einem kleinen Gerät über den Patienten geht und dann feststellt, was er alles hat.
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Harald Lesch
"Weil die Moleküle sich da durch die Krankheitsbilder verändert haben und daran arbeitet zum Beispiel für Ferenc Krausz ganz stark. Aber grundsätzlich ist es natürlich eine Sache, erst einmal festzustellen, wie geht Licht mit Materie um? Wie geht Materie mit Licht um? Da geht es um Fotozellen. Da geht es aber auch um pflanzliche Wechselwirkungen, um optische Komponenten, vieles andere mehr."
Das eröffnet eine ganz neue Anwendung von sehr, sehr, sehr empfindlicher Technologie für zukünftige Materialien und vor allen Dingen eben für Diagnosen im medizinischen Bereich.
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Harald Lesch
Post des Nobelpreis-Accounts
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