Update am Morgen: Alle wollen jetzt Lindner sprechen

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    Update am Morgen:Alle wollen jetzt Lindner sprechen

    von Wulf Schmiese
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    Das Papier von FDP-Finanzminister Lindner hat offenbar zu Redebedarf geführt. Und: Welche Regionen als Standort für ein Atom-Endlager infrage kommen und Countdown zur US-Wahl.

    Wulf Schmiese

    Guten Morgen,

    den Sonntagabend hat Christian Lindner mit Olaf Scholz ausklingen lassen. Direkt nach meinem Interview mit ihm bei "Berlin direkt" brachte ihn sein Fahrer schnurstracks zum Kanzleramt. Dort war kein offizieller Termin, nirgends angekündigt und von beiden Seiten verschwiegen. Hinterher hieß es, solche Treffen hin und wieder seien völlig normal.
    Beim Reinfahren Lindners schlenderte die SPD-Spitze gerade raus: Lars Klingbeil zu Fuß, sein Notebook in der linken Hand. Neben ihm schob der SPD-Fraktionsvorsitzende Ralf Mützenich sein Fahrrad, der Helm baumelte am Lenker. Auch dieser Besuch inklusive Saskia Esken und Generalsekretär Matthias Miersch sei "ganz gewöhnlich", hieß es. Nein, nein, kein Krisentreffen nirgends.
    Das Lindner-Papier hat offenbar zu Redebedarf im Kanzleramt geführt. Die Ansage: Bloß alles vermeiden jetzt, was nach Regierungskrise aussieht. Und es wirkt, als wolle auch Lindner nicht zu scharf provozieren, jedenfalls nicht mehr. Seine 18 Seiten "Wirtschaftswende Deutschland" haben seit Freitag die Ampel wackeln lassen und bis zur Wortwahl an das Lambsdorff-Papier von 1982 erinnert, an denen die sozial-liberale Koalition von Schmidt und Genscher zerbrach.
    Doch im ZDF-Interview sagte Lindner: "Meine Vorschläge liegen auf den Tisch" - als hätte er mal ein paar gute Ideen aufgeschrieben für die anderen. Auf meine Frage, ob er die Koalition mit SPD und Grünen beenden wolle, wenn es bis zu der für den 14. November geplanten Bereinigungssitzung zum Haushalt 2025 keine Einigung gebe, reagierte er ungehalten. Er werde sich nicht dazu verleiten lassen, ein Ultimatum zu formulieren. Er habe einen Vorschlag gemacht, "wie wir unser Land auf einen Wachstumskurs führen".
    Christian Lindner bei BERLIN DIREKT am 3. November 2024
    FDP-Chef Christian Lindner hat die Klärung des jüngsten Ampel-Streits um die Wirtschaftspolitik angekündigt. Seine Vorschläge lägen auf dem Tisch, jetzt seien die anderen dran.03.11.2024 | 8:48 min
    Jetzt möge doch die SPD auch noch ein Konzept vorlegen, wie er und zuvor Wirtschaftsminister Habeck es getan hätten. Sein Papier hat jedenfalls schon mal einen Zweck erreicht: Alle wollen jetzt mit Christian Lindner sprechen. Dieses Interesse, das Rätseln und Deuten seiner Sätze, das wird er nutzen wollen. Weil das seine FDP wieder ins Gespräch bringt. Deshalb wird er nicht schon heute oder morgen die Ampel verlassen.
    Dennoch beginnt eine spannende Woche - wir werden berichten!
    Wulf Schmiese, stellvertretender Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios

    Was heute noch wichtig ist

    Standort für Atom-Endlager: Welche Regionen kommen weiterhin als Standort für ein Atom-Endlager für hochradioaktive Abfälle infrage? Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) veröffentlicht den Arbeitsstand der Prüfung. Von den bisher 90 geologisch möglicherweise geeigneten Teilgebieten - 54 Prozent der Landesfläche - fallen nun einige heraus. Die BGE will Ende 2027 einige wenige Standortregionen für eine zunächst oberirdische Erkundung vorschlagen.
    Antrittsbesuch: Mark Rutte hat Anfang Oktober das Amt des Nato-Chefs von Jens Stoltenberg übernommen. Sein Antrittsbesuch in Deutschland findet am Tag vor der für die Nato so wichtigen US-Präsidentenwahl statt.
    Gespräche über Koalitionen in Brandenburg und Thüringen: SPD und BSW starten in Potsdam offiziell ihre Koalitionsverhandlungen. Auch In Erfurt sollen verschiedene Arbeitsgruppen die Möglichkeiten für eine gemeinsame Regierung ausloten - hier sind CDU, SPD und BSW beteiligt. In Sachsen gibt es noch keine Aussicht auf offizielle Verhandlungen.

    Highlights der Fußball-Bundesliga

    Sieben Tore, sechs verschiedene Torschützen: Bei Eintracht Frankfurt darf fast jeder mal ran. Das Ergebnis: Ein 7:2-Sieg gegen den VfL Bochum.
    Torjubel bei Ansgar Knauff nach seinem Tor zum 3:0.
    Eintracht Frankfurt präsentiert sich in bester Torlaune. Im Heimspiel gegen den VfL Bochum klappt alles wie am Schnürchen. Am Ende steht ein 7:2-Sieg.04.11.2024 | 8:14 min
    Außerdem: Wir präsentieren Zusammenfassungen aller Bundesliga-Partien des aktuellen Spieltags - jedes Tor, alle wichtigen Szenen und strittigen Entscheidungen. Dazu ausgewählte Topspiele der 2. Fußball-Bundesliga.

    Weitere Schlagzeilen

    Countdown zur US-Wahl

    Am Dienstag entscheiden die Amerikaner, ob der Republikaner Donald Trump oder die Demokratin Kamala Harris künftig die USA führen wird. Trumps Republikaner ziehen alle rechtlichen Register, um die US-Wahl für sich zu entscheiden, berichten unsere Kollegen Oliver Klein und Nils Metzger. Auch eine Männerfreundschaft könnte die US-Wahl beeinflussen. ZDF-Washington-Korrespondent David Sauer berichtet darüber, wie Elon Musk die Kampagne von Trump unterstützt.
    Wie läuft der Endspurt im US-Wahlkampf? Während Kamala Harris mit "Spaß und Zuversicht" noch letzte Wähler überzeugen wolle, wie Elmar Theveßen berichtet, halte Donald Trump an seinem "Mix aus Halbwahrheiten" fest, beobachtet Luc Walpot.
    Schaltgespräch zwischen Hayali, Theveßen und Walpot
    03.11.2024 | 2:11 min
    In den US-Swing States ist die Stimmung kurz vor der Wahl sehr aufgeheizt - das berichten unsere ZDF-Reporter aus Georgia, Pennsylvania und Arizona.
    Schaltgespräch zwischen Hayali, Brühl, Fritsche und Jung
    03.11.2024 | 4:02 min
    Hier erfahren Sie, wie es in den Umfragen steht:

    Präsidentschaftswahl in den USA
    :Trump vs. Harris: So steht es in den Umfragen

    Donald Trump oder Kamala Harris: Wer wird sich die Präsidentschaft in den USA sichern? Wie steht es in den Umfragen und wie funktioniert das US-Wahlsystem?
    von Robert Meyer
    Donald Trump und Kamala Harris, dahinter ein Liniendiagramm mit ihren Umfragewerten
    mit Video
    Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum US-Wahl und jederzeit hier im Liveblog.

    Gesagt

    Endlich sieht Berlin Kiew auf Augenhöhe und nicht mehr durch russische Augen.

    Dmytro Kuleba, Ex-Außenminister der Ukraine

    Das sagt der frühere ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba im ZDFheute-Interview. "Es war die schwierigste Aufgabe, vor der wir standen." Der Westen habe nie an die Ukraine geglaubt, er habe zwar die Unabhängigkeit der Ukraine akzeptiert und angefangen, Beziehungen aufzubauen, "aber er schaute auf uns immer durch die Augen Russlands". Er könne nachvollziehen, "wie schwierig diese Kehrtwende für Deutschland war". "Aber - jetzt kann ich ja freier sprechen - es war für uns extrem schwierig und es hat uns viele Menschenleben gekostet, dies zu erreichen."
    Dmytro Kuleba, Ex-Außenminister der Ukraine im ZDF-Interview.
    03.11.2024 | 22:12 min

    Ein Lichtblick

    Inmitten aller Verzweiflung in den spanischen Flutgebieten gab es am Wochenende eine gute Nachricht: Drei Tage nach den tödlichen Unwettern haben Helfer eine Frau lebend aus einem Auto geborgen. Die Frau sei neben der Leiche ihrer Schwägerin in dem Fahrzeug in Benetússer südlich von Valencia eingeklemmt gewesen, hieß es in spanischen Medienberichten. Helfer hätten ihre Schreie gehört, als sie aus einem Tunnel steckengebliebene Autos wegschleppten.

    Terra X - die Wissens-Kolumne

    Was Wüsten mit der US-Wahl zu tun haben - dieser Frage geht Tong-Jin Smith in der Terra-X-Kolumne nach.

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden23.11.2024 | 1:53 min
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    So wird das Wetter heute

    Der Montag wird im Norden und Osten meist trübe und vereinzelt kann es etwas Sprühregen geben. Sonst zeigt sich nach meist rascher Nebelauflösung die Sonne. Stellenweise kann sich der Nebel aber auch ganztägig halten. Die Temperaturen erreichen 8 bis 16 Grad.
    ZDFheuteWetter
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Doris Neu und Thorsten Duin.
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