Präsidenten-Stichwahl in Moldau: Proeuropäische Sandu siegt
Präsidenten-Stichwahl:Proeuropäische Sandu siegt in Moldau
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Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Moldau siegt die proeuropäische Amtsinhaberin Sandu. Nach Angaben der Zentralen Wahlkommission liegt ihr Stimmanteil bei 55 Prozent.
Amtsinhaberin Sandu hat bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Moldau die meisten Stimmen erhalten.04.11.2024 | 1:15 min
Bei der Präsidentenwahl in der zwischen der Ukraine und dem EU-Land Rumänien gelegenen Republik Moldau siegt die proeuropäische Präsidentin Maia Sandu.
Die 52-Jährige ließ sich in der Hauptstadt Chisinau als Siegerin von ihrem Wahlkampfstab feiern. Sandu kam auf 55,1 Prozent der Stimmen, wie die Wahlleitung in der Hauptstadt Chisinau nach Auszählung von über 99 Prozent der Wahlzettel mitteilte. Ihr Herausforderer, Alexandr Stoianoglo (57), der von den prorussischen Sozialisten unterstützt wird, kam demnach auf 44,9 Prozent.
Moldau, du bist siegreich! Heute, liebe Moldauer, habt Ihr eine Lektion in Demokratie erteilt, die es wert ist, in die Geschichtsbücher aufgenommen zu werden.
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Maia Sandu, Präsidentin von Moldau
"Heute habt Ihr Moldau gerettet! Bei unserer Entscheidung für eine würdige Zukunft hat niemand verloren", sagte Sandu.
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Zuvor lag Sandu hinten
Als die Wahllokale um 21 Uhr Ortszeit schlossen, hatten nach offiziellen Zahlen mehr als 1,68 Millionen Menschen ihre Stimme abgegeben - etwa 54 Prozent der Wahlberechtigten.
Zuvor hatte der frühere Generalstaatsanwalt Stoianoglo vorn gelegen. Er ist für die Partei der Sozialisten des moskaufreundlichen Ex-Präsidenten Igor Dodon an. Stoianoglo warb damit, neben einer EU-Integration auch wirtschaftliche Beziehungen zu Russland.
Sandu siegte vor allem wegen Stimmen der zu Hunderttausenden im Ausland - vor allem in der EU - lebenden Moldauer, die die Politikerin traditionell unterstützen.
Die Staatschefin von der Partei Aktion und Solidarität (PAS) will in ihrer zweiten Amtszeit in dem völlig verarmten Agrarland, das EU-Beitrittskandidat ist, Reformen durchsetzen. Dabei gilt die im Sommer bevorstehende Parlamentswahl als nächste politische Herausforderung. Denn Sandu kann die Veränderungen nur angehen, wenn sie die bisherige Mehrheit in der Volksversammlung verteidigt.
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Von der Leyen: Sandu zeigt "seltene Art von Stärke"
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gratulierte Sandu zu ihrer Wiederwahl im Präsidentenamt. "Es erfordert eine seltene Art von Stärke, die Herausforderungen zu meistern, mit denen Sie bei dieser Wahl konfrontiert waren", schrieb von der Leyen auf der Plattform X. "Ich freue mich, weiter mit Ihnen auf eine europäische Zukunft für die Republik Moldau und ihr Volk hinzuarbeiten."
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Auch Bundeskanzler Olaf Scholz brachte seine Freude über die Wiederwahl Sandus zum Ausdruck. "Sandu hat die Republik Moldau sicher durch schwere Zeiten gesteuert und den europäischen Kurs ihres Landes gesetzt", schrieb Scholz auf der Plattform X. Deutschland werde dabei an Moldaus Seite stehen.
Polens Regierungschef Donald Tusk äußerte sich vorsichtig optimistisch. "Trotz der aggressiven und massiven Einmischung Russlands" bei der Wahl habe die prowestliche Sandu "höchstwahrscheinlich den Favoriten Moskaus besiegt", schrieb Tusk auf der Plattform X. "Hoffen wir, dass sich dieser Trend in den kommenden Tagen und Monaten auch in anderen Ländern fortsetzen wird", fügte er hinzu.
Quelle: dpa
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