Update
Update am Abend:Die Zündschnur in Nahost wird kürzer
von Jan Schneider
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Guten Abend,
seit Monaten wird immer wieder vom "Pulverfass Nahost" gesprochen und geschrieben. Es werden Sorgen vor einem "Flächenbrand" in der Region geäußert. Die letzte Nacht hat viele dieser Sorgen wieder groß gemacht und die Zündschnur an diesem Pulverfass wieder einige Stücke verkürzt. Aber der Reihe nach:
Gegen zwei Uhr morgens wurde der Auslandschef der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, in Irans Hauptstadt Teheran von einem "Gegenstand aus der Luft" tödlich getroffen. Bisher hat sich offiziell niemand zu dem Angriff bekannt, doch für den obersten Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, kommt nur ein Täter infrage: Israel. "Das kriminelle zionistische Regime (Israel) hat unseren Gast in unserem Haus ermordet", wird Chamenei auf seiner Website zitiert, und kündigt eine "harte Bestrafung" an. Auch die iranischen Revolutionsgarden haben eine "schmerzhafte und harte Antwort" angekündigt. Man sehe es als Irans Pflicht an, das Blut von Hanija zu rächen.
31.07.2024 | 2:46 min
Besonders brisant ist der Ort des Geschehens, berichtet unsere Korrespondentin Phoebe Gaa aus Teheran: die Tötung eines so engen Verbündeten Teherans, inmitten der Hauptstadt, sei eine Demütigung für das iranische Regime. Irans neuer Präsident Massud Peseschkian kündigte an, man werde die territoriale Integrität des Iran und auch seine Ehre verteidigen.
Wie es nun weitergeht in der Region, ist schwer vorherzusehen. Die Attacke in Teheran wird als Versuch Israels gedeutet, stärker in die Offensive zu gehen und den Krieg in das Gebiet des Feindes zu verlegen. Israel versucht offenbar auch, seine Abschreckungsfähigkeit, die seit dem verheerenden Überraschungsangriff der Hamas auf das israelische Grenzgebiet am 7. Oktober vergangenen Jahres als massiv beschädigt galt, wiederherzustellen.
Die Hoffnung auf eine rasche Waffenruhe in Gaza ist nach den letzten 24 Stunden jedoch noch weiter in die Ferne gerückt.
- Hamas-Chef in Teheran getötet: Wie groß ist jetzt die Kriegsgefahr mit Iran?
- Porträt: Wer war der Hamas-Auslandschef Ismail Hanija?
- Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt.
Sicherheitsrisiko 5G-Netz?
Seit 2020 wird die nächste Mobilfunkgeneration 5G eingeführt. Damit soll das Netz in Deutschland verbessert werden und schnelles Internet an jeden Ort gebracht werden. Doch es gibt die Sorge, dass Deutschland damit in eine neue Abhängigkeit von China läuft: Schätzungen zufolge kommen im 5G-Zugangsnetz 59 Prozent der Komponenten von chinesischen Herstellern - allen voran von Huawei.
Um diese Abhängigkeit zu verhindern und auch um Spionage vorzubeugen, sollen in den nächsten Jahren ein Teil chinesischer Komponenten aus dem deutschen 5G-Zugangsnetz wieder ausgebaut werden. Und im 5G-Kernnetz dürfen nach Ende 2026 überhaupt keine chinesischen Komponenten mehr verbaut sein.
Das ZDF-Rechercheteam von "Die Spur" hat den Deal der Bundesregierung mit den Netzbetreibern unter die Lupe genommen und geht der Frage nach, ob sich unsere Netze durch das Ausbauen einiger Teile wirklich schützen lässt.
31.07.2024 | 28:39 min
Will "Kloppo" nie mehr Trainer sein?
Es gibt vermutlich Dutzende Fußball-Vereine oder gar Nationalverbände, die sich die Hände danach lecken, dass Jürgen Klopp bei ihnen als Trainer einsteigt. Klopp hatte nach der vergangenen Saison den FC Liverpool nach neun Jahren verlassen und sich erst einmal eine Auszeit verordnet. Trotzdem wurde er jüngst als Nachfolger des zurückgetretenen englischen Teammanagers Gareth Southgate ins Gespräch gebracht.
Beim Trainerkongress in Würzburg stellte er aber nun nochmal klar: Auf eine neue Trainerbank hat er im Moment absolut keine Lust.
"Ich werde irgendwas arbeiten. Ich bin zu jung, um nur noch Padel-Tennis und Enkelkinder zu machen. Ob das wieder Trainer sein wird? Das würde ich im Moment tatsächlich ausschließen." In einigen Monaten könne man vielleicht noch mal darüber sprechen, so Klopp. Er habe noch Lust, im Fußball zu arbeiten und Leuten mit seinen Erfahrungen und Kontakten zu helfen.
Olympia 2024 in Paris
31.07.2024 | 10:03 min
Die Höhepunkte des Tages kompakt zusammengefasst: unter anderem mit Triathlon der Männer und Frauen, dem deutschen Beachvolleyball-Duo und Handball.
Bleiben Sie immer auf dem Laufenden mit unserem Liveblog zu den Olympischen Spielen 2024.
Bild des Tages
Quelle: dpa / Petros Giannakouris
Zwischen Nordkorea und Südkorea steht sonst eine kilometerlange Mauer, aber nicht bei den Olympischen Spielen. Nachdem Südkorea im gemischten Tischtennis-Doppel in Paris Bronze hinter Nordkorea und Olympiasieger China gewonnen hatte, stellten sich alle drei Teams auf dem Podium zum Gruppenfoto auf. Das gemeinsame Foto der beiden Länder wird teilweise als Zeichen grenzüberschreitender Einigkeit der beiden verfeindeten Länder gefeiert.
Weitere Schlagzeilen
- Berlin bestellt chinesischen Botschafter ein: Hintergrund ist eine wohl staatlich gesteuerte Cyberattacke auf ein deutsches Bundesamt vor drei Jahren.
- Krawalle nach Messerattacke in Großbritannien: Nach einem tödlichen Messerangriff auf Kinder in Nordengland kam es zu schweren Ausschreitungen von Rechtsextremen in Southport. 39 Polizisten wurden verletzt.
- Arbeitslosenzahl steigt ungewöhnlich stark: Die schwache Wirtschaftsentwicklung belastet den Arbeitsmarkt.
- Bafög, Steuer, Heizung: Das ändert sich im August.
Zahl des Tages
120 Milliarden Dollar. So hoch waren weltweit die Schäden durch Überschwemmungen, Unwetter und weitere Naturkatastrophen im ersten Halbjahr des Jahres. Die Schäden sind nach der halbjährlichen Katastrophenbilanz des Rückversicherers Munich Re zwar niedriger als im ersten Halbjahr 2023, aber höher als sowohl im zehnjährigen als auch im dreißigjährigen Schnitt. Teuerstes Ereignis war das Neujahrs-Erdbeben der Stärke 7,5 in Japan, das geschätzte Gesamtschäden von rund 10 Milliarden Dollar verursachte.
- Rückversicherer Munich Re: Milliardenschäden durch Naturkatastrophen
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Streaming-Tipps für den Feierabend
Ein Millionär täuscht seinen eigenen Bankrott vor, um seine verwöhnten Kinder zur Eigenverantwortung zu erziehen und ihnen das Arbeiten beizubringen. Das Leben ohne Saus und Braus stellt die drei jungen Erwachsenen auf eine harte Probe, doch die Lektion ihres Vaters zeigt Wirkung. Allerdings gerät der verwitwete Bauunternehmer selbst in Bedrängnis, als sein falsches Spiel aufzufliegen droht. "Meine schrecklich verwöhnte Familie" ist eines unserer Spielfilm-Highlights diese Woche. (91 min, verfügbar bis 28.08.2024)
Über uns spielen sich epische Dramen ab: fremdartige Planeten, versteinerte Sterne, Schwarze Löcher, schwerer als Millionen Sonnen. Die Wissenschaft enthüllt Orte jenseits unserer Vorstellung: Die ZDFinfo-Dokureihe "Faszination Weltall" lädt ein zur Vermessung des Unvorstellbaren. Folge eins: Die Sonne. (44 min, verfügbar bis 16.08.2024)
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