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Update am Morgen:Als ein Ei 320 Milliarden Mark kostete
von Wulf Schmiese
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Es ist eines der Traumata der Deutschen: Das Ersparte verliert nach und nach seinen Wert. Aktuell erleben viele "ihre persönliche Inflation".
Guten Morgen,
heute erfahren alle in Deutschland, um wie viel die Preise wirklich gestiegen sind. 2022, im ersten Kriegsjahr der Ukraine, war bei uns durchschnittlich alles um 7,9 Prozent teurer geworden. Die Gesamtbilanz für 2023 wird möglich durch die frisch ausgewertete Inflationsrate des Dezembers.
Sie könnte wieder gestiegen sein, vermuten Volkswirte: von 3,2 Prozent im November auf fast vier Prozent im Dezember. Kein Drama, entwarnen die Fachleute. Das bedeute keine Trendumkehr, sondern werde nur ein statistischer Effekt sein. Denn benannt wird immer der Preisauftrieb zum Vorjahresmonat, und im Dezember 2022 hatte die damals noch doppelwummsige Bundesregierung einmalig die Abschlagszahlungen für Gas und Fernwärme übernommen.
15.12.2023 | 5:30 min
Dennoch: Steigende Inflation macht hierzulande Angst. Es ist geradezu ein Trauma der Deutschen. Vor 100 Jahren war an haushohen Markschein-Stapeln zu sehen, dass Geld wahrhaftig über Nacht zu Kohle wurde - weil es sonst keinen Wert mehr hatte. Das lateinische "inflatio", das "Aufblähen" von Geld lässt Preise explodieren.
Wohl niemand mehr wird sich an die Hyperinflation erinnern können, auf deren Höhepunkt Ende November 1923 ein einziges Ei 320 Milliarden Mark kostete.
Ein Jahrhundert später hat sich Andreas Linke, unser Korrespondent in Baden-Württemberg, nach der gegenwärtigen Stimmung erkundigt. Obwohl die Inflation im letzten Jahr deutlich zurückging, empfänden viele "ihre persönliche Inflation", sagt er, weil gerade die für ihr Leben wichtigen Produkte teurer geworden seien.
"Die Menschen haben Angst um ihre Grundausstattung", bestätigt Verena Hüttl-Maack, Professorin für Marketing und Konsumentenverhalten der Uni Hohenheim:
Wie viel Verlust-Gefühl entspricht der Wahrheit? Wie stark waren die Preise 2023 aufgebläht? Die Antwort gibt es heute um 14 Uhr vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden.
Wir werden berichten. Kommen Sie gut durch den Tag!
Wulf Schmiese, Leiter heute journal
Wulf Schmiese, Leiter heute journal
Lage im Nahost-Konflikt
Eine Warnung aus dem Libanon: Der Chef der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah, Hassan Nasrallah, hat Israel in einer Rede am Mittwoch vor Angriffen auf den Libanon gewarnt. Im Fall eines israelischen Angriffs drohte er mit einem "Krieg ohne Grenzen und Regeln".
Mehr zur Hisbollah-Drohung bei ZDFheute live (35 min):
Mehr zur Hisbollah-Drohung bei ZDFheute live (35 min):
03.01.2024 | 34:29 min
- Schiiten-Miliz im Libanon: So schuf die Hisbollah ihren Terror-Staat
- Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit in unserem Liveblog zur Lage in Nahost.
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Nato kauft 1.000 Patriot-Raketen: Angesichts des Ukraine-Kriegs will die Nato ihre Luftverteidigung stärken. Dazu schafft das Bündnis bis zu 1.000 Patriot-Raketen aus deutscher Produktion an.
Russland und Ukraine tauschen Kriegsgefangene aus: Nach offiziellen Angaben aus Moskau sind 248 russische Kriegsgefangene aus der Ukraine zurückgekehrt. Der ukrainische Präsident Selenskyj bekannt, dass mehr als 200 ukrainische Gefangene aus Russland zurückgebracht worden seien.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Scholz besucht Hochwassergebiet in Sachsen-Anhalt: Bundeskanzler Olaf Scholz reist heute in ein Flutgebiet in Sachsen-Anhalt. Zusammen mit Ministerpräsident Reiner Haseloff will sich der Kanzler in Oberröblingen über die Lage informieren. In den deutschen Hochwassergebieten ist weiter keine Entspannung in Sicht - der Wetterdienst hat seine Warnungen vor Dauerregen verlängert.
Wie hat sich der innerdeutsche Flugverkehr entwickelt? Das Statistische Bundesamt gibt heute Zahlen zu innerdeutschen Flügen bekannt.
Mit dem Winter kommen die Viren: Mitte Dezember hat laut dem Robert-Koch-Institut die Grippewelle in Deutschland begonnen. Betroffen seien vor allem Kinder und junge Erwachsene.
Grafik des Tages
Viele Deiche in Deutschland sind in die Jahre gekommen. Bei anhaltendem Hochwasser saugen sie sich voll und können brechen. Sanierung oder Neubau bieten dann den besten Schutz.
03.01.2024 | 0:34 min
Weitere Schlagzeilen
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Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden22.11.2024 | 1:37 min
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So wird das Wetter heute
Am Donnerstag regnet es vor allem in der Mitte und im Nordosten. Entlang der Ostsee und im küstennahen Bereich gehen die Niederschläge häufig in Schnee über. Im Tagesverlauf trocknet es von Südwesten her ab und es wird freundlicher mit längeren sonnigen Momenten. Die Höchstwerte liegen zwischen 1 Grad in Schleswig-Holstein und 11 Grad am Oberrhein.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Jan Schneider
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