Iran: Was über den Anschlag bekannt ist

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    Staatstrauer ausgerufen:Iran: Was über den Anschlag bekannt ist

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    Der von den USA getötete General Soleimani wird von systemtreuen Kräften im Iran als Märtyrer verehrt. Beim Gedenken an ihn sind bei Explosionen Dutzende Menschen getötet worden.

    Nach den verheerenden Explosionen im Iran mit etwa 100 Toten steht nun die Suche nach den Hintergründen und Verantwortlichen für den Anschlag im Fokus. Die iranische Regierung sprach von einer Terrorattacke.

    Was ist passiert?

    Es war der Anschlag mit den meisten Opfern in der rund 45-jährigen Geschichte der Islamischen Republik.
    Am Todestag des mächtigen iranischen Generals Ghassem Soleimani waren am Mittwoch in dessen Heimatstadt Kerman bei zwei Explosionen etwa 100 Menschen in den Tod gerissen und mehr als 200 verletzt worden.
    Der Zustand von rund 30 Verletzten war in der Nacht noch kritisch und die Sorge groß, dass die Zahl der Opfer noch weiter steigen könnte. Derweil ließ Irans Regierung eine landesweite Staatstrauer ausrufen.

    Wie reagiert die Ampel-Regierung?

    Die Bundesregierung und der Europäische Auswärtige Dienst verurteilten den Anschlag ebenfalls als Terrorakt. Zunächst reklamierte allerdings keine Gruppe die Tat für sich. Die US-Regierung wies Behauptungen zurück, in die Attacke verwickelt gewesen zu sein.
    Man habe auch keinen Grund zu der Annahme, dass Israel an den Explosionen beteiligt gewesen sei.

    Wie reagiert Irans Regierung?

    Irans Staatsführung verurteilte die Attacke aufs Schärfste. Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei und Präsident Ebrahim Raisi kündigten eine entschiedene Reaktion an.
    "Mit Gottes Erlaubnis wird die Hand der göttlichen Rache zur rechten Zeit und am rechten Ort erscheinen", schrieb Raisi auf X, ehemals Twitter.
    Innenminister Ahmad Wahidi veröffentlichte Erkenntnisse der ersten Ermittlungen, nachdem er die Anschlagsorte besucht hatte. Unter anderem seien die Überreste der beiden Sprengsätze untersucht worden, die im Abstand von nur wenigen Minuten detoniert waren.

    Wer ist Soleimani?

    Kerman ist die Heimat von Soleimani, dem früheren Kommandeur der Auslandseinheiten der iranischen Revolutionswächter (IRGC). Die USA hatten ihn am 3. Januar 2020 im Irak durch einen Drohnenangriff getötet. Von systemtreuen Regierungsanhängern wird er als Märtyrer verehrt.
    Die Explosionen ereigneten sich, als Menschenmassen durch die Straßen der Provinzhauptstadt zu Soleimanis Grabstätte pilgerten.
    Ein Plakat des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani. Archiv
    Plakat des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani. (Archivbild)
    Quelle: Ameer Al Mohammedaw/dpa

    Wie reagieren die USA?

    Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, sagte am Mittwoch in Washington, die Vereinigten Staaten seien in keiner Weise an den Explosionen beteiligt gewesen.
    Angesichts der angespannten Lage im Nahen Osten wächst die Sorge vor einer Ausweitung des Gaza-Kriegs, in den auch der Iran und die USA mit hineingezogen werden könnten.
    Miller sagte, man habe außerdem keinen Grund zu der Annahme, dass Israel an den Explosionen beteiligt gewesen sei. "Zumindest für uns ist es noch zu früh, um sagen zu können, was die Ursache sein könnte", sagte Miller.

    Wer ist verantwortlich?

    Nahost-Experte David Gerlach glaubt, dass der Anschlag womöglich nichts mit der aktuellen Lage in Nahost zu tun hat, sondern eher auf inner-iranischen Spannungen fußt. Man wisse noch wenig darüber, was genau passiert sei, so Gerlach bei ZDFheute live.
    Kerman ist die Heimat von Ghassem Soleimani, dem früheren Kommandeur der Auslandseinheiten der iranischen Revolutionswächter (IRGC). Vermutlich seien viele Bekannte und hochrangige Offiziere der Revolutionsgarde anwesend gewesen. Für eine solche Attacke, in einer Provinzstadt wie Kerman, benötige man gute Kontakte.
    Es gebe verschiedene iranische Untergrundorganisationen, die in der Lage seien, einen solchen Anschlag zu begehen. Dazu gehört die Volksmudschahedin oder eine sunnitische Organisation, die sich heute "Die Armee der Gerechtigkeit" nennt, erklärt Gerlach. Diese Organisation nehme für sich in Anspruch, die sunnitische Minderheit im Südosten des Irans zu vertreten. Während der Proteste im vergangenen Jahr hatte es dort besonders viele Todesopfer gegeben.
    Auch anderen sunnitischen Gruppierungen sei ein solcher Anschlag zuzutrauen - ein Beweis ist das aber natürlich nicht.
    Ein Sprecher der Volksmudschahedin, Shahin Gobadi, wies unterdessen gegenüber ZDFheute jegliche Verantwortung für die Tat in Kerman entschieden zurück.
    Quelle: AFP, dpa
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