Update am Morgen: USA: Weltpolizei wider Willen

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    Update am Morgen:USA: Weltpolizei wider Willen

    von Antje Pieper
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    Antje Pieper

    Guten Morgen,

    heute treffen sich US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping - zum ersten Mal seit über einem Jahr. Und das im Schatten militärischer Großkonflikte: dem Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas und dem russischen Angriff auf die Ukraine.
    China beobachte genau, wie der Westen, wie die alte Weltpolizei USA reagieren, sagt der ehemalige Kommandeur der US-Armee in Europa, Ben Hodges: "Die Chinesen schauen genau zu, ob die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten den Willen, die Fähigkeit und die Mittel haben, der Ukraine zu helfen, sodass Russland verliert. Israel zu helfen, Hamas zu besiegen, und dabei gleichzeitig Israel zurückzuhalten, damit es nicht eskaliert, und Iran davon abzuhalten, seine Nachbarn anzugreifen."
    Bisher beschränkt sich Amerikas Machtdemonstration im Nahen Osten auf ein Ziel: all jene abzuschrecken, die den Krieg um Gaza für ihre Zwecke ausnutzen könnten. Abgesehen von einigen Raketenangriffen aus Libanon, Syrien und Jemen, scheint es zu funktionieren. Flugzeugträger und ein atomwaffenfähiges U-Boot sorgen dafür, dass Iran sich raushält.
    Die Konflikte treffen auf ein kriegsmüdes Amerika. "Es gab dieses Gefühl von Erschöpfung mit der Rolle als Weltpolizist. Und dieses Gefühl im Mittelstand, der ja unser Rückgrat ist, dass er ausgehöhlt wurde", sagt der Strategieforscher Thomas Barnett.
    Amerikas Einsatz für die Freiheit ist erlahmt - es will sich nicht mehr reinziehen lassen in Konflikte. Es ist die Lehre aus den Kriegen nach dem Ende des Kalten Krieges und aus dem wirtschaftlichen Abstieg nach der Finanzkrise 2008. Die Zeit, in der die USA im Krieg gegen den Terror fast jedes Mittel rechtfertigten, sei vorbei.
    Joe Biden
    15.11.2023 | 6:37 min
    Dass militärische Macht die Probleme der Welt nicht lösen kann, für diese Einsicht stehe Joe Biden, meint sein Biograf Franklin Foer. Biden glaube, dass es in dieser multipolaren Welt vor allem auf die Kraft der Überzeugung ankomme, sagt der Autor von "The Last Politician".
    Joe Biden steht unter Druck, weil er sich auf einen anderen Konflikt, den mit China, konzentrieren muss. Bei Gipfeltreffen mit Xi Jinping hängt sein Einfluss davon ab, wie klug Amerikas Krisenmanagement ist, sagt ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen, der heute im auslandsjournal über die Weltmacht wider Willen berichtet. Sicher wird der US-Präsident heute sein Gegenüber vor einer Einmischung in Taiwans Präsidentschaftswahl in zwei Monaten warnen. Wollen wir hoffen, dass die Kraft der Überzeugung reicht.
    Kommen Sie gut durch den Tag!
    Antje Pieper, auslandsjournal-Moderatorin und stellvertretende ZDF-Politikchefin

    Lage im Nahost-Konflikt

    IDF-Einsatz im Al-Schifa-Krankenhaus: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben eine Razzia im größten Krankenhaus in Gaza durchgeführt. Es handle sich um eine gezielte Operation gegen die Hamas.
    Scholz nennt Erdogans Israel-Kritik absurd: Der türkische Präsident hat Israel unter anderem "Faschismus" vorgeworfen. Bundeskanzler Scholz weist die Vorwürfe als vehement zurück.
    Fußmarsch für Hamas-Geiseln gestartet: Teilnehmer eines Protestzuges laufen von Tel Aviv nach Jerusalem. Dort wollen sie vor dem Büro von Ministerpräsident Netanjahu für die Freilassung der Hamas-Geiseln demonstrieren.
    Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit in unserem Liveblog zur Lage in Nahost.

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    Putin begnadigt verurteilten Straftäter: Vor 17 Jahren wurden in Russland mehrere Männer für den Mord an der kremlkritischen Journalistin Anna Politkowskaja verurteilt. Jetzt hat Wladimir Putin einen der Täter begnadigt - als Gegenleistung für einen Kriegsdienst in der Ukraine.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    GDL startet Warnstreik bei der Bahn: Die Lokführergewerkschaft will im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn ab heute Abend streiken. Der Ausstand solle von 22 Uhr bis Donnerstag um 18 Uhr dauern. 
    Hilfe für sanktionierten Tui-Großaktionär? Der zweitgrößte Wirtschaftsprüfer der Welt hat offenbar einem russischen Oligarchen beim Versuch geholfen, seine Tui-Anteile vor Sanktionen zu retten.
    Erzieher und Beschäftigte im Sozialdienst streiken: Verdi weitet Warnstreiks aus - Berlin, Bremen und Hamburg sind betroffen.
    Bundesverfassungsgericht urteilt im Streit um Klimafonds: Die Unions-Bundestagsfraktion hatte gegen den Nachtragshaushalt der Ampel für das Jahr 2021 geklagt. Sie hält ihn für verfassungswidrig, weil darin 60 Milliarden Euro an nicht benötigten Krediten zur Bewältigung der Corona-Krise als Sondervermögen für den Energie- und Klimafonds umgewidmet wurden.

    Ausführlich informiert

    Das Maxar-Bild zeigt das Al-Shifa-Krankenhaus sowie die Umgebung in Gaza-Stadt am Samstag, 11. November 2023.
    14.11.2023 | 35:16 min
    Krankenhäuser werden im Gazastreifen zunehmend zum Kriegsschauplatz, die humanitäre Lage spitzt sich zu. Israels Armee steht vor einem Dilemma. ZDFheute live hat die Lage analysiert:

    Ein Lichtblick

    Prominentes Graffiti: In Florenz öffnet heute das bislang geheime Michelangelo-Zimmer. An den Wänden finden sich Kohleskizzen, die von dem Renaissance-Künstler stammen sollen. Der soll sich einige Zeit in dem kleinen Raum versteckt haben. Durch eine Falltür gelangen die Besucher hinein - immer nur vier Gäste gleichzeitig sind erlaubt.
    Ein länglicher kahler Raum mit hellen Steinwänden, Decke und Boden. An der Wand sind Kohlezeichnungen von Menschen. Ihre Körper sehen dreidimensional und realistisch aus. Nur eine Sache ist unrealistisch: Die Körper sind zu elegant, zu muskulös, zu schön, kurz: zu vollkommen, um echt zu sein.
    Quelle: dpa/Regina Jembere

    Gesagt

    Drum vorwärts geht's und nicht zurück, wer länger wartet, bleibt zurück! Für Wohlstand, Frieden, Glück deckt alle mit den Tisch der Republik.

    Werbung für HO-Läden (1959)

    Am 15. November 1948 öffneten in der sowjetisch besetzten Zone die ersten sogenannten HO-Läden. In Einzelhandel und Gaststätten gab es Mangelware - zum höheren Preis. So sollte der Schwarzmarkt bekämpft werden.

    Weitere Schlagzeilen

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden30.10.2024 | 1:51 min
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    So wird das Wetter heute

    Hier regnet es häufig, an den Alpen anfangs noch anhaltend. Später zeigen sich im Südwesten einige Wolkenlücken. Der Wind weht lebhaft, auf den Bergen mit Sturmböen. Die Höchstwerte liegen zwischen sieben und 13 Grad.
    Das Wetter am Mittwoch 08.11.2023
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Nicola Frowein
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