Metall- und Elektroindustrie: Einigung in Tarifverhandlungen
Steigerung um 5,1 Prozent:Tarifeinigung in Metall- und Elektroindustrie
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Die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie bekommen mehr Geld. Die Löhne und Gehälter sollen in zwei Stufen um 5,1 Prozent steigen.
Im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie haben sich IG-Metall und Arbeitgeber geeinigt: Einmalzahlungen und insgesamt 5,1 Prozent mehr Lohn bietet der neue Tarifvertrag.12.11.2024 | 2:47 min
Die Gewerkschaft IG Metall hat sich mit den Arbeitgebern in einer 18-stündigen Sitzung in Hamburg auf einen Pilotabschluss für die Metall- und Elektroindustrie geeinigt. Zu der Branche gehören unter anderem der Maschinenbau und die Autoindustrie.
Die Löhne und Gehälter sollen nach der erzielten Einigung in zwei Stufen erhöht werden: um 2 Prozent zum 1. April 2025 und um 3,1 Prozent zum 1. April 2026. Zudem steigt die Ausbildungsvergütung ab 1. Januar um 140 Euro pro Ausbildungsjahr. Bereits zwischen Dezember und Februar erhalten die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 600 Euro. Auszubildende erhalten diese Zahlung allerdings nicht.
Die Laufzeit beträgt 25 Monate. Der Tarifvertrag läuft also im Oktober 2026 aus. Die Friedenspflicht endet jedoch anders als bislang üblich nicht zwei Wochen vor dem Ende der Laufzeit, sondern bereits im September.
Der Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie ist beigelegt, Arbeitnehmer bekommen in den nächsten zwei Jahren bis zu 5,5 Prozent mehr Geld. Florian Neuhann berichtet. 12.11.2024 | 1:26 min
Bezirke Küste und Bayern verhandelten stellvertretend
Die vierte Verhandlungsrunde hatte am Montagnachmittag begonnen. Stellvertretend verhandelten die IG-Metall-Bezirke Küste und Bayern für einen Pilotabschluss in der Branche. Die Gewerkschaftsspitze hatte die beiden Bezirke beauftragt, eine Lösung im Tarifstreit zu finden. Auf Arbeitgeberseite saßen die Verbände Nordmetall und der Verband der bayerischen Metall- und Elektroindustrie am Verhandlungstisch.
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Die Einigung gilt zunächst für die Tarifbezirke Bayern und Küste. Sie soll in den übrigen neun Tarifgebieten übernommen werden, wozu noch einmal regionale Treffen notwendig sind. Der neue Tarifvertrag würde dann bundesweit für rund 3,9 Millionen Beschäftigte gelten.
Arbeitgeber: "Gerade noch verantwortbar"
"Es ist gelungen, trotz schwieriger Rahmenbedingungen ein solides Ergebnis für die Beschäftigten zu erzielen", erklärte die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner. "Besonders freut uns das großartige Ergebnis für die Auszubildenden."
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Die Verhandlungsführerinnen der Arbeitgeber, Lena Ströbele von Nordmetall und Angelique Renkhoff-Mücke von vbm, betonten, der Abschluss sei "gerade noch verantwortbar in schwieriger Zeit". Es sei "ein zähes Ringen bis zuletzt" gewesen, erklärte Ströbele. "Wir hoffen, dass wir damit auch das Signal an die Politik senden, dass Kompromisse mitunter schmerzhaft, aber möglich sind", ergänzte Renkhoff-Mücke.
Ökonom: "Vernünftiger Abschluss"
Cyrus de la Rubia, Chefökonom der Hamburg Commercial Bank, bezeichnete den Tarifabschluss als "vernünftig". Eine Rolle dabei dürfte auch der Wahlsieg von Donald Trump in den USA gespielt haben.
Die IG-Metall ist offensichtlich unter dem Eindruck der anhaltenden Rezession in der Industrie und den ausgeprägten Problemen in der Automobilindustrie von ihren ursprünglich hohen Forderungen abgerückt.
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Cyrus de la Rubia, Chefökonom der Hamburg Commercial Bank
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Die "Hiobsbotschaften" von VW in Wolfsburg und aus anderen Industriestandorten hätten Spuren hinterlassen, sagte ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski.
Warnstreiks mit hunderttausenden Teilnehmern
Nach dem Ablauf der Friedenspflicht hatte die Gewerkschaft seit dem 29. Oktober ihre Mitglieder in hunderten Betrieben zu mehrstündigen Warnstreiks aufgerufen. Daran beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben innerhalb von zwei Wochen mehr als 600.000 Menschen.
Die IG Metall hatte sieben Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten gefordert, außerdem mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit. Die Arbeitgeber hatten zuletzt eine Tariferhöhung in zwei Stufen um 3,6 Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten angeboten.
Quelle: dpa
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